Von
Andreas Götte
22.03.2018 | 22.03.2018, 13:41
Bad Lippspringe
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wohl die Kündigung schon bekommen
Bad Lippspringe. Der Sauna-Club Harem in Bad Lippspringe ist am Montag von der Polizei auf Ersuchen der Paderborner Staatsanwaltschaft durchsucht worden. Das Paderborner Amtsgericht hatten einen entsprechenden Durchsuchungsbeschluss erlassen.
„Die Staatsanwaltschaft Paderborn führt in diesem Zusammenhang gegen mehrere Personen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Insolvenzverschleppung durch", hieß es gestern auf Anfrage. Weitere Angaben wurden nicht gemacht.
Die gibt es auch nicht von der eingeschalteten Insolvenzverwalterin aus Bielefeld. „Es gibt von mir generell keine Auskünfte zu Insolvenzverfahren", so Rechtsanwältin Cornelia Mönert. Dem Vernehmen nach sollen bereits allen rund zwei Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Kündigung ausgehändigt worden sein.
Laut den Betreibern gehört der Saunaclub in Bad Lippspringe mit über 7.000 Quadratmetern zu den größten Saunaclubs in ganz Deutschland und auch zu den größten in ganz Europa.
In der Vergangenheit war die Einrichtung jedoch immer mal wieder in die Schlagzeilen geraten.
So wurde im vergangenen Jahr kurz vor Silvester eine sogenannte Stinkbombenattacke auf das Gebäude am Strothebach 1 verübt. Im Außenbereich war später eine Flasche mit offenbar stinkender Buttersäure gefunden worden.
Im vergangenen April war das Etablissement vom Kreis Paderborn wegen gravierender Brandschutzmängel vorübergehend geschlossen worden und gleichzeitig die weitere Nutzung des Gebäudes untersagt worden. Nach Erfüllung der Auflagen öffnete der Saunaclub wieder seine Pforten.
Bei den Kommunalpolitikern des Badeortes hatte 2006 die Ansiedlung des Saunaclubs für heftige Diskussionen gesorgt, weil man so etwas wie eine „Erotik-Meile" in Bad Lippspringe verhindern wollte. Im Jahr 2013 hatte die Eröffnung eines Sado-Maso-Studios in unmittelbarer Nachbarschaft erneut für Diskussionen gesorgt.
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