Betrunkener Randalierer im Dom und Stinkbombenattacke auf einen Sauna-Club

Kreis Paderborn. Von einem turbulenten Jahreswechsel berichten Polizei und Feuerwehr im Kreis Paderborn. Neben dem Brand in einer Salzkottener Flüchtlingsunterkunft musste die Polizei 143 Mal zu Unfällen, Schlägereien und Bränden ausrücken. Die Feuerwehr registrierte zum Jahresauftakt 32 Rettungswagen- und sechs Notarzteinsätze. Allein 15 Fahrten gab es in Paderborn von 2 bis 3 Uhr innerhalb einer Stunde am Neujahrsmorgen. Zu den ungewöhnlichsten Einsätzen zählen sicher die Festnahme eines betrunkenen Randalierers im Dom und ein Stinkbombenanschlag auf den Sauna-Club &bdquo;Harem" in Bad Lippspringe. Der betrunkene 41-Jährige Randalierer im Dom war gleich zum Auftakt des Jahresabschluss-Gottesdienstes, der von Erzbischof Hans-Josef Becker zelebriert wurde, in den Altarbereich vorgedrungen und pöbelte herum. Mit vereinten Kräften wurde der Mann des Domes verwiesen und schließlich von der Polizei festgenommen. Den Gästen und Mitarbeitern im Lippspringer Sauna-Club &bdquo;Harem" dürfte eine übel riechende Flüssigkeit den Aufenthalt mächtig verdorben haben. Laut Polizei war bereits am Tag vor Silvester Anzeige wegen einer so genannten &bdquo;Stinkbombenattacke" gestellt worden, doch erst Silvester gegen 15.30 Uhr wurde im Außenbereich eine Flasche entdeckt, die offenbar mit stinkender Buttersäure gefüllt war. Nach Angaben von Bad Lippspringes Feuerwehrchef Michael Heck sicherte die Wehr der Badestadt den Behälter an der Straße &bdquo;Zum Strothebach" mit Hilfe ihres Gefahrgutzuges. Die Polizei ermittelt. Leuchtkörper trifft Beamten Leicht verletzt wurde ein Polizist in der Silvesternacht kurz nach 24 Uhr am Westerntor. Ein 42-jähriger betrunkener Mann hatte auf eine bereits gezündete Feuerwerksbatterie getreten, so dass die Raketen horizontal abgefeuert wurden und ein Leuchtkörper den Beamten leicht am Auge verletzte. Ebenfalls kurz nach Mitternacht feuerten auf dem Domplatz bislang unbekannte junge Männer mit Feuerwehrksraketen auf Passanten. Ein 26-Jähriger wurde getroffen. Er erlitt eine Hörschaden und seine Hose wurde beschädigt. Die Täter entkamen in unbekannte Richtung. Insgesamt registrierte die Polizei in der Silvesternacht elf Fälle von Körperverletzungen. Ein 20-Jähriger muss sich wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz verantworten. Er hatte mit einer Schreckschusswaffe herumgeschossen. Einen weiteren Einsatz wegen einer Augenverletzung meldet die Feuerwehr um 21.36 Uhr: Auf der Sennelagerstraße war ein Auge durch einen Böller so stark verletzt worden, dass die Person in die Spezialklinik nach Bielefeld transportiert werden musste. Ohnehin hatten Böller immer wieder für Einsätze der Rettungskräfte gesorgt: So waren mehrere Hecken, Müllcontainer und Papierkörbe in Brand geraten – darunter in Paderborn am Foelser Weg, am Franz-Stock-Platz, am Dr.-Mertens-Weg, an der Franz-Egon-Straße, an der Elsener Straße und am Fliederweg. Briefkästen zerstört In Delbrück-Boke entzündeten Randalierer einen Altkleider-Container. In Schwaney versuchten vermutlich zwei Täter gegen 1.50 Uhr einen Zigarettenautomat an der Westtorstraße mit Polenböllern zu sprengen. In Salzkotten und Marienloh wurden Briefkästen mit Böllern zerstört und am Osterberg in Sande brannte ein Baum. Außerdem meldet die Polizei im Laufe der Silvesternacht drei Wohnungseinbrüche. In einem Fall waren die Täter in der Zeit zwischen Silvester 16 Uhr und dem Neujahrsmorgen 0.40 Uhr in eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Elsener Straße eingestiegen. Sie hatten ein Fenster im Kellergeschoss aufgehebelt. Die Einbrecher ließen Schmuck und ein Ladekabel mitgehen. Hier bittet die Polizei unter Tel. (0 52 51) 30 60 um Hinweise. Bereits um 17.32 Uhr rückte die Feuerwehr zu einer Wohnung an der Kleinen Penzlinger Straße aus: hier wurde ein Gasgeruch festgestellt. Die Einsatzkräfte konnten aber schnell Entwarnung geben. Die Geruchsbelästigung war nicht durch Gas, sondern durch ein Reinigungsmittel verursacht worden.

Meistgelesen