Unfall in den USA: Radfahrer aus dem Kreis Paderborn droht der Rollstuhl

Altenbeken-Schwaney. Es sollte wie in den Jahren zuvor ein ganz besonderes Erlebnis sein für den radsportbegeisterten Christoph Hinkel. Bereits zum vierten Mal nahm der 52-jährige Schwaneyer am siebentägigen &bdquo;Cycle Oregon“ in den USA teil. Aber auf der letzten Etappe der Radtour für Hobbyfahrer stürzte er und verletzte sich dabei schwer. So schwer, dass die Ärzte eine Querschnittslähmung nicht ausschließen können. Er erlitt Frakturen an der Halswirbelsäule, ein Brustwirbel ist beschädigt und Splitter waren ins Mark eingedrungen. In einer Not-Operation wurde Hinkel gerettet. Knapp einem Monat nach dem Unfall liegt Christoph Hinkel nun in einer Spezialklinik in Heidelberg. &bdquo;Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Er macht jeden Tag Fortschritte und saß jetzt auch das erste Mal im Rollstuhl“, berichtet der Sohn Lennart Hinkel. Allerdings könne die Querschnittslähmung immer noch nicht ausgeschlossen werden. Das verletzte Rückenmark sei noch zu sehr geschwollen, um eine genaue Diagnose zu bekommen. &bdquo;Das kann noch zwei bis sechs Wochen dauern“, erklärt Lennart Hinkel. So lange lebt er mit seiner Mutter Christiane und seiner Schwester Zoe weiter in Ungewissheit. Aber die Familie sei durchweg optimistisch eingestellt und einfach froh, dass er noch lebe. Einen Hoffnungsschimmer gab es bereits beim Transport nach Deutschland. &bdquo;Ein Pfleger hat meinem Vater dabei lange den Fuß gedrückt und er hat dabei etwas im Oberkörper gespürt. Hoffentlich hat er Glück“, beschreibt Lennart Hinkel. Ärzte waren erstaunt, dass er den Sturz überlebt hat Großes Glück habe sein Vater aber schon beim Unfall gehabt. &bdquo;Die Ärzte in den USA waren erstaunt, dass er das überlebt hat.“ Denn als Christoph Hinkel auf einer einsamen Bundesstraße einen anderen Radfahrer überholte, musste er einem großen Dodge in einer Kurve ausweichen. &bdquo;Das war eine Entscheidung in Bruchteilen einer Sekunde – sich über die Motorhaube abzurollen, wäre bei dem großen SUV nicht möglich gewesen. Daher wich mein Vater in den Straßengraben aus.“ Mit Kopf und Rücken stürzte er auf große Steine. Dank des Helmes, der ihm wahrscheinlich das Leben rettete, trug der Schwaneyer keine schweren Kopfverletzungen davon. Aber er spürte sofort, dass er seine Beine nicht mehr bewegen konnte. Unter den über 1.000 Teilnehmern sei zum Glück ein Rettungssanitäter gewesen, so Lennart Hinkel. &bdquo;Er achtete darauf, dass mein Vater nicht bewegt wurde und rief sofort den Rettungshubschrauber.“ Nach der geglückten Not-OP in Oregon sollte Hinkel aufgrund seiner schweren Verletzungen eigentlich noch bis Ende des Jahres in den USA bleiben. Sein Zustand verbesserte sich aber schneller als angenommen und so war er bereits Ende September transportfähig und wurde nach Heidelberg verlegt. Freunde richten schnell eine Spendenaktion ein Da die Behandlungen, die Medikamente und der Krankenhausaufenthalt in den USA nicht komplett von der Versicherung und Krankenkasse bezahlt werden, hatten Freunde, die er bei seinen Teilnahmen am &bdquo;Cycle Oregon“ kennenlernte, schon kurz nach dem Unfall eine Online-Spendenaktion ins Leben gerufen. Aktuell sind dort schon knapp über 19.000 US-Dollar eingegangen. &bdquo;Über diese Unterstützung freuen wir uns sehr und bedanken uns herzlich. Es werden auch noch weitere Kosten auf uns zukommen. Unter anderem, um die Flugkosten zu decken“, so Lennart Hinkel. Wie es in Zukunft weitergehe, das sei noch völlig offen und hänge davon ab, ob Christoph Hinkel wirklich auf Dauer auf den Rollstuhl angewiesen sein wird. In seinen Job als Wassertechniker für Poolanlagen wird er wohl auch nicht zurückkehren können. &bdquo;In Schwaney kann unser Vater mit Rollstuhl nicht wohnen, da müssten wir eine andere Lösung suchen. Aber da müssen wir weiter Geduld haben.“ Der Vater sei aber eine Kämpfernatur und das mache es für die Familie auch etwas leichter. Ein Traum wird auf jeden Fall nicht so schnell in Erfüllung gehen. &bdquo;Mein Vater war immer ein begeisterter Rennradfahrer, nächstes Jahr wollte er mit mir zusammen die Radtour durch Oregon machen“, sagt Lennart Hinkel mit Wehmut. Zur Spendenaktion geht es unter diesem Link.

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