Altenbekens Denkmal-Lok soll ein Dach bekommen

Altenbeken. Vor zwei Jahren ist das Wahrzeichen Altenbekens, die gigantische Güterzug-Dampflokomotive 044 389-5 für 308.000 Euro aufwendig saniert worden. Jetzt blättert die Farbe schon wieder ab und es gibt neue Roststellen. Die Gemeinde fordert eine Beseitigung der Mängel vom Auftragnehmer – und will die Lok künftig mit einem Dach noch besser vor dem Wetter schützen. Der Bau einer solchen Stahlkonstruktion würde rund 130.000 Euro kosten. Im Bauausschuss hat Uwe Balhorn vom Paderborner Architekturbüro AWS den Entwurf der offenen Sechs-Säulen-Konstruktion mit einem so genannten Schmetterlingsdach präsentiert und erfuhr durchaus Zustimmung. Nicolaus Tilly (SPD) gefällt &bdquo;die Anmutung eines Bahnsteigs“. Der neue CDU-Fraktionschef Stefan Lütkemeier sagt: &bdquo;Die Überdachung ist mehr als nötig.“ Nach Beschluss des Ausschusses soll die Gemeinde nun den notwendigen Bauantrag einreichen und Fördermittel für das Vorhaben auftun. Während die Aussichten dafür offenbar aktuell nicht allzu rosig sind, schlägt Tilly vor, die Finanzierung zumindest in Teilen über Mittel aus einer Regressforderung wegen der Mängel der Restaurierung zu stemmen. Diese Hoffnungen bremsen Bürgermeister Matthias Möllers (CDU) und Bauamtsleiter Thomas Sänger jedoch aus, denn sie wollen eine Überarbeitung der schadhaften Stellen erreichen und warten nicht auf Regressgelder. Die Sanierung hatte 2021 in weiten Teilen die Diplom-Restauratorin Dorothee Brück übernommen. Sie hatte nach Abschluss der Arbeiten gesagt: &bdquo;Die Lok ist jetzt so konserviert und aufbereitet, dass ihr Erhalt für die nächsten Jahre gesichert ist“. Rechtliche Auseinandersetzung droht Sänger berichtet nun hingegen: &bdquo;Die schwarze Farbe ist an einigen Stellen schon wieder grau. Die weiße Grundierung ist vielfach zu sehen, es gibt Roststellen und eine Verkreidung tritt auf.“ Bis zuletzt hatte die ausführende Firma zugesagt, die schwarze Farbe neu aufzutragen, spätestens bis zum Viaduktfest (30. Juni bis 2. Juli). Am vergangenen Wochenende gab es jedoch die Kehrtwende, wie Sänger mitteilt: &bdquo;Die Firma hat ohne Vorwarnung von der Gewährleistungspflicht Abstand genommen.“ Bevor es zu einer juristischen Auseinandersetzung kommt, will die Gemeinde das Gespräch suchen. Sänger hofft noch auf eine friedliche Einigung. Damit die traditionsreiche Dampflokomotive künftig besser geschützt ist, soll ein Dach her. Die Architekten vom Büro AWS hatten sich Beispiele von Bahnhofs- und Bahnsteigszenerien vorgenommen und landeten im Entwurf bei einem Schmetterlingsdach mit einem lichtdurchlässigen Schlitz in der Mitte. Überdacht wären Lok und Tender komplett über 22 Metern Länge, das benachbarte Bahnsignal steht weiter im Freien. Bürgermeister: "Der Entwurf wirkt nicht wuchtig" Weil sich die Lok nah an der Winterbergstraße befindet und auch im rückwärtigen Bereich eine Straße entlangführt, muss das Dach so angeschnitten werden, dass es nicht in den Straßenraum ragt, erläuterte Architekt Balhorn im Ausschuss. Das Dach soll mit deutlichem Abstand über dem 4,50 Meter hohen Dampfriesen stehen, damit warme Luft im Sommer gut abziehen kann, sagt Balhorn. Bürgermeister Möllers fasst seine Eindrücke zusammen: &bdquo;Der Entwurf wirkt nicht wuchtig, aber es ist trotzdem ein großes Bauwerk.“ Weil die Lok auch mit Dach künftig weiter im Freien steht, werde die Gemeinde immer wieder mit Sanierungen an ihrem Industriedenkmal kalkulieren müssen, sagt der Rathauschef: &bdquo;Sie wird an manchen Stellen weiter Regen abbekommen und es wird problematische Ecken geben, die wir weiter konservieren werden müssen.“

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