Im Altenbekener Friedenstal entstehen bald neue Plätze für Betreutes Wohnen

Altenbeken. Im Landgasthaus Friedenstal wurden Jahrzehnte lang Gäste gut bewirtet. Die Gaststätte an der Hüttenstraße in dem über 200 Jahre alten Herrenhaus ist aber Geschichte - sie wird bald abgerissen. Ein Investor will auf dem Grundstück neben den Tennisplätzen eine neue Geschichte starten. In drei großen Gebäuden sollen neue Wohnungen entstehen. In den ersten Plänen sollte dort vor allem sozialer Wohnraum entstehen. Nun gibt es aber Änderungswünsche des Investors. In einem Gebäude soll betreutes Wohnen angeboten werden. Darüber wurde im Ausschuss für Bauen und Gemeindeentwicklung am Donnerstagabend kontrovers diskutiert, denn schließlich plant die Gemeinde auch ein ähnliches Projekt, den Wohnpark Egge. Die Verwaltung sah die geplante Nutzungsänderung des Gebäudes erst kritisch. Diese Bedenken habe man allerdings in einem Gespräch mit dem Investoren- und Betreiberteam weitestgehend ausräumen können, wie Bauamtsleiter Thomas Sänger berichtete. Auch bauplanungsrechtlich bestünden gegen die geänderten Planungen seitens der Verwaltung keine Bedenken. Noch gibt es keinen Investor für den Wohnpark Egge Bürgermeister Matthias Möllers merkte aber an, dass der Investor Constantin Reuber, Geschäftsführer und Inhaber der Cardia P?egeteam GmbH, sich auch für den Wohnpark Egge sehr stark interessiere. &bdquo;In Altenbeken ist der Bedarf nach Pflegeplätzen da. Allerdings müssen wir auch aufpassen, dass wir dann nicht zu viel anbieten. Die Hüttenstraße könnte an Pflegeplätzen dann etwas überladen sein“, so Möllers. Als Beispiel nannte er eine Pflegeeinrichtung in Neuenbeken, die Probleme habe, alle Plätze zu belegen. &bdquo;Unser Herzensprojekt ist eigentlich der Wohnpark Egge im Ortskern. Allerdings dauert die Realisierung noch bis zu zwei Jahre und wir haben noch keinen Investor“, fügte Möllers an. Er befürchtet, dass Reuber als möglicher Investor beim Wohnpark Egge vielleicht abspringen könnte, wenn er im Friedenstal Ähnliches anbieten würde. Lesen Sie auch: Planungen für den Altenbekener Wohnpark kommen in Schwung Ulrich Meyer (SPD) meinte aber: &bdquo;In Altenbeken stehen zu wenig Pflegeplätze zur Verfügung, viele müssen schon nach Bad Lippspringe oder Paderborn ausweichen. Wie lange sich der Wohnpark Egge noch hinziehen wird, weiß zudem kein Mensch.“ Daher sei die SPD-Fraktion für das &bdquo;Betreute Wohnen“ im Friedenstal. Hermann Striewe (CDU) wies noch einmal darauf hin, wie lange man auf den Wohnpark Egge warte: &bdquo;Das ist schon seit 20 Jahren ein Thema“. Auch sein Fraktionskollege Reinhard Schäfers stimmte dem zu. &bdquo;Ich glaube nicht, dass wir es uns in Altenbeken erlauben können, so ein Projekt abzulehnen.“ Zwei Senioren-WGs für insgesamt 24 Personen sollen entstehen Der Investor Constantin Reuber betonte in einer Stellungnahme, dass er beide Projekte in Altenbeken – der Wohnpark Egge und die geplanten Senioren-WGs - eigenständig realisieren wolle. &bdquo;In einer Zeit, in der der Bedarf an pflegerischen und betreuten Wohnmöglichkeiten stetig wächst, sieht Cardia in beiden Projekten keine Konkurrenzsituation, sondern eine Ergänzung des lokalen Pflegeangebots“, schreibt er. Die Projekte seien zeitlich sowie konzeptionell unabhängig voneinander, was eine parallele Umsetzung ermögliche. Der geschätzte zeitliche Abstand beider Projekte liege momentan bei etwa 1,5 Jahren. Reuber will im Friedenstal eine Alternative zum klassischen Pflegeheim bieten. Er plant insgesamt 24 Pflegeplätze. Eine Senioren-WG besteht aus bis zu 12 Bewohnern, die alle in einem eigenen Zimmer mit eigenem Badezimmer leben und sich gleichzeitig Gemeinschaftsräume wie Küche und Wohnzimmer teilen. Der Ausschuss gab am Ende einstimmig grünes Licht für das Bauprojekt im Friedenstal mit 24 Pflegeplätzen und in den anderen beiden Gebäuden insgesamt 24 Wohnungen, davon 16 Sozialwohnungen.

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