Die Verkehrsinsel am Eggering in Altenbeken bleibt trotz Anwohnerprotest

Altenbeken. Eine kleine Verkehrsinsel am Eggering hat für viel Diskussionsstoff gesorgt – sowohl bei den Anwohnern als auch in der Politik. Doch nun wurde im Haupt- und Finanzausschuss, der derzeit als Rat entscheiden darf, eine Entscheidung festgezurrt: Die Verkehrsberuhigung bleibt. Zusätzlich wird noch eine zweite Insel probeweise aufgestellt und auch ein absolutes Halteverbot wird bis zum Jahresende dort getestet. Alles nichts Neues, denn damit sind die Ausschussmitglieder dem Vorschlag der Verwaltung von Anfang Februar, der schon vor den Bürgeranträgen existierte, gefolgt. Die einzige Änderung: Die alte Insel wird durch eine modulare ersetzt. Das heißt, sie kann bei Bedarf ohne größeren Aufwand versetzt werden. "Scheinbar sind Bürgeranträge nicht erwünscht" Eine Mogelpackung nennt Manfred Lummer, Koordinator des Bürgerantrags des oberen Eggerings, den Beschluss. Vor allem wollten Lummer und Co. die Insel durch eine überfahrbare Aufpflasterung ersetzt haben, so dass die Autofahrer nicht immer auf die Gegenfahrbahn ausweichen müssen. &bdquo;Wir sind enttäuscht, dass wir uns kein Gehör verschaffen konnten. Scheinbar sind Bürgeranträge nicht erwünscht, denn die Politik will ihre vorgefestigte Meinung durchdrücken. Aber wir müssen die Entscheidung so akzeptieren", so Lummer. Er ist auch enttäuscht, dass die Bewohner des unteren Eggerings nicht zu einem Kompromiss bereit waren. Diese waren für den Erhalt der Insel in der Kurve. Aus Lummers Sicht hätten diese Anwohner nun sogar einen Nachteil durch das absolute Halteverbot direkt vor ihren Häusern. Nur die ABA-Fraktion steht hinter dem Bürgerantrag Als Königsweg bezeichnet Hermann Striewe, Fraktionsvorsitzender der CDU, die Lösung: &bdquo;Die Fronten hatten sich ja etwas verhärtet. Man kann ja, wenn gewollt, die Inseln schnell verändern." Aber nicht nur die Mehrheitspartei war für den Erhalt der Insel, auch die Grünen und die SPD stimmten dafür. Lediglich Thomas Keuter von der ABA-Fraktion stimmte dagegen und stand hinter dem Bürgerantrag. &bdquo;Ich habe die Situation vor Ort länger beobachtet. Es weichen viele schon vor der Verkehrsinsel auf die Gegenfahrbahn aus. Daher macht es für mich Sinn, dort eine Aufpflasterung, die sich farblich abhebt, zu machen", erläuterte Keuter, fand aber keine Unterstützer im Ausschuss. 65 km/h war das Höchsttempo am Eggering Dass die Lokalpolitiker fast einstimmig hinter dem Vorschlag der Verwaltung standen, wurde noch einmal mit interessanten Fakten untermauert. Die Stadt hatte zehn Tage lang an den betroffenen Stellen am Eggering Geschwindigkeitsmessungen angeordnet. Auf der geraden Strecke von der Bollerbornstraße bis zur Verkehrsinsel wurde in dem Zeitraum das Tempo von fast 4.300 Fahrzeugen gemessen – in beiden Richtungen. Höchstgeschwindigkeit in der Tempo-30-Zone war 65 Stundenkilometer. Das sei aber ein Ausreißer gewesen, erklärte Christian Bruns vom Ordnungsamt. Aber dennoch seien 88 Prozent dort schneller als die erlaubten 30 gefahren, was für die zusätzliche Verkehrsberuhigung spricht. Auch hinter der Kurve, wo die alte Verkehrsinsel steht, wurde gemessen. Dort seien nur 26 Prozent schneller gefahren. &bdquo;Und alle Werte sind entstanden als die Wald-Kita geschlossen war. Normalerweise wären also mehr Fahrzeuge unterwegs", betonte Bruns. Vorfahrt wird auch geändert &bdquo;Die Zahlen sprechen für sich", sah sich Bürgermeister Matthias Möllers bestätigt, eine Verkehrsinsel vor dem ersten Haus auf der linken Straßenseite zu setzen. &bdquo;Und auch beim Ortstermin konnten wir sehen, dass die alte Insel macht was sie soll. Sie wirkt", fügte er hinzu. Im Spätsommer soll nun mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Die Fahrbahndecke am unteren Eggering und die Zuwegung zur Kita werden erneuert. Die alte Verkehrsinsel wird durch eine modulare und auch bepflanzbare ersetzt und testweise wird eine zweite errichtet. Zudem wird die Vorfahrt am Eggering geändert – rechts vor links gilt dann nicht mehr, wer auf dem Eggering fährt, hat Vorfahrt. Wer von der Wald-Kita kommt, muss warten. Dass diese Regelung aber eher gegen eine Geschwindigkeitsreduzierung spricht, wurde bei den vielen Diskussionen um die Insel wohl für nicht so wichtig angesehen.

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