Bad Oeynhausen

Deponie-Bohrungen "ohne Überraschungen"

Straßen NRW legt Untersuchungs-Ergebnisse vor

06.07.2011 | 04.02.2015, 12:08

Bad Oeynhausen (juk). Die Bohrungen im Untergrund haben keine bösen Überraschungen zutage gefördert. Das ist das Fazit von Straßen NRW, das die alte Dehmer Deponie Anfang Juni noch einmal hatte untersuchen lassen, bevor Ende Juli ein Teil der Altlast für den Bau der Nordumgehung "angebaggert" wird.

"In der untersuchten Deponiefläche liegt ganz offensichtlich hauptsächlich Bauschutt", erklärte Sven Johanning, Pressesprecher von Straßen NRW in Bielefeld. "Die Untersuchungen bestätigen damit die bereits 1996 und 1999 durchgeführten Gutachten," so Johanning.

Straßen NRW hatte vier Bohrungen bis in neun Meter Tiefe auf der Deponie vornehmen lassen. An drei Stellen wurde auch schon einmal bis in sechs Meter Tiefe "probe-gebaggert." Dabei trat zwar auch Methangas an die Oberfläche, wie Johanning bestätigt. Das deute darauf hin, dass hier auch Hausmüll, nicht nur Bauschutt, liege. "Aber offenbar in sehr geringer Menge", so Johanning.

Die Methangase würden nach dem Austritt "bis zur Unkenntlichkeit verdünnt", so Johanning. Mit Geruchsbelästigungen für die Nachbarschaft sei deshalb auch während der Bauarbeiten nicht zu rechnen. "Schutzmaßnahmen für die Anwohner sind nach dem derzeitigen Stand nicht notwendig", sagte der Sprecher von Straßen NRW gestern der NW. Für den unmittelbaren Arbeitsbereich auf der Baustelle würden aber die üblichen Arbeitsschutzvorkehrungen getroffen. Das heißt: Die Baufahrzeuge sind mit einer Atem-Druckluft-Anlage ausgestattet. "Das ist aber für solche Arbeiten Standard", so Johanning.

Der Bodenaushub, der innerhalb der zugelassenen Grenzwerte liege - vor allem die zwei bis drei Meter mächtige Abdeckschicht - soll für den Bau der Nordumgehung an anderer Stelle weiter verwendet werden. Das Material, das im Wesentlichen mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK, zum Beispiel Teer aus altem Straßenaufbruch) und Sulfat (zum Beispiel aus Gipskartonabfällen oder Beton) belastet ist, solle wie geplant auf der Deponie "Pohlsche Heide" entsorgt werden.

Die Arbeiten an diesem gut 100 Meter langen Anschnitt der Dehmer Deponie beginnen laut Johanning voraussichtlich Ende Juli. "Alle Arbeiten werden durch einen Sachverständigen überwacht und insbesondere auch im Hinblick auf Gase und Stäube messtechnisch begleitet", verspricht Straßen NRW..