VON JÖRG STUKE
Bad Oeynhausen. Nun gehts weiter auf der Baustelle zur Nordumgehung:Der Bau der drei A 30 Brücken im ersten Bauabschnitt in Eidinghausen kann beginnen. "Das Oberlandesgericht in Düsseldorf hat die Beschwerde eines Bieters gegen den Beschluss der Vergabekammer Detmold
zurückgewiesen", teilte Tobias Fischer, Projektleiter für die
Nordumgehung beim Landesbetrieb Straßen NRW, gestern mit.
Bei den drei Brücken, die nun von der Firma Becker aus Minden errichtet
werden, sind auch die beiden ersten Großbauwerke für die Nordumgehung:
Zum einen wird die Eidinghausener Straße mit einer 40 Meter langen
Brücke über die Nordumgehungs-Trasse geführt. Wie Fischer erläutert
wird diese Brücke auf Pfählen ruhen, die 21 Meter tief ins Erdreich
gebohrt werden. Zum anderen wird die Nordumgehung selbst östlich der
Eidinghausener Straße über den Kaarbach geführt. Da diese Brücke die
volle Breite der Nordumgehung hat, wird sie rund 1.000 Quadratmeter
Fläche einnehmen. "Sie ist damit nach den beiden Werrebrücken die
drittgrößte Brücke, die für die Nordumgehung gebaut werden muss", so
Fischer. Die dritte Brücke in dem Auftragspaket soll einen Geh- und
Radweg "Am Flutgraben" über die Autobahn führen. Alle drei Bauwerke
werden zusammen rund 4,8 Millionen Euro kosten.
Wie berichtet hatte nach der Auftragsvergabe ein Bieter Einspruch
erhoben. Daraufhin hatte bereits die Vergabekammer bei der
Bezirksregierung in Detmold das Verfahren überprüft und keinen Grund
zur Beanstandung gefunden. Zu demselben Ergebnis kam nun auch die
nächste Instanz beim Oberlandesgericht in Düsseldorf. "Ich gehe davon
aus, dass das Einspruchsverfahren damit beendet ist", so Fischer. Zwar
gebe es noch die Möglichkeit, den Einspruch vor den Bundesgerichtshof
zu bringen, davon werde aber seiner Erfahrung nach nur in
Ausnahmefällen Gebrauch gemacht.
Deshalb geht Fischer davon aus, dass nun der Bau der drei Brücken in
Eidinghausen beginnen könne. In diesem Monat müsse noch die Statik
überprüft werden. Dazu würden einige Gündungspfähle einer
Belastungsprobe unterzogen. "Das Hauptbaugeschehen beginnt dann im
September", so Fischer. Im September 2010 sollen die drei Brücken
fertig sein. "Umleitungen des Verkehrs sind für diese drei Baustellen
noch nicht erforderlich, da diese neben den bestehenden Verkehrswegen
errichtet werden", so Fischer.
Auch der Baubeginn für die nächsten "dicken Brocken" der Nordumgehung
rückt laut Fischer in Sichtweite. Er rechnet damit, dass im September
die Aufträge für die beiden großen Werrebrücken (Kosten rund 30
Millionen Euro) und den Streckenbauabschnitt 1 (20 Millionen Euro)
vergeben werden.