Bodenberge auf Reisen

Die erste Brücke wächst: An der Wöhrener Straße arbeiten die Handwerker an Schalung und Stahl-Armierung.FOTO: JÖRG STUKE Nordumgehung: 180.000 Kubikmeter Erdaushub werden ab Spätsommer aus Eidinghausen abtransportiert

03.04.2009 | 04.02.2015, 12:27

VON JÖRG STUKE

Bad Oeynhausen. Da kommt was zu auf Eidinghausen: Ab dem Spätsommer,
voraussichtlich im September, sollen die Bauarbeiten für die Trasse der
Nordumgehung in Eidinghausen beginnen. Und damit nimmt dann auch ein
gewaltiger Erdtransport durch den Ortsteil seinen Anfang. Denn wie Sven
Johanning, Pressesprecher von Straßen NRW, auf Nachfrage der NW
bestätigte, müssen 180.000 Tonnen Boden aus dem ersten Bauabschnitt der
Nordumgehung entsorgt werden.

180.000 Tonnen, das sind nach Schätzungen von Straßen NRW zwischen
12.000 und 15.000 Lastwagenladungen. Allerdings werde sich der
Transport des Bodens über die volle Bauzeit des ersten Abschnitts, also
etwa anderthalb bis zwei Jahre erstrecken, stellt Johanning in Aussicht.

Bewegt wird auf diesen ersten zwei Kilometern der Nordumgehungs-Trasse,
die hier in einem Boden-Einschnitt verlaufen wird, noch weit mehr Erde.
Wie viel, das vermag Johanning derzeit noch nicht zu sagen. "Der
weitaus größere Teil des Erdaushubs wird für Fahrbahndämme und
Lärmschutzwälle wieder verwendet", so Johanning.

Doch 180.000 Kubikmeter Boden sind nach Untersuchungen der
Planungsbehörde so beschaffen, dass sie nicht für den Bau der
Nordumgehung verwandt werden können, weil das Material nicht standfest
genug ist.

Also wird es abgefahren. Wohin, ist noch unklar. "Das wird das
Bauunternehmen entscheiden", sagt Johanning. Bislang aber sind die
Aufträge für den ersten Streckenabschnitt noch nicht vergeben. Deshalb
kann der Straßen-NRW-Sprecher auch noch keine Auskunft darüber geben,
in welcher Richtung die Erdlaster durch Bad Oeynhausen rollen werden.
Sehr wahrscheinlich ist nur: Sie müssen über die Eidinghausener Straße.

Auf die und vor allem ihre Nutzer kommt dann im nächsten Jahr noch eine
weitere Herausforderung zu. "Wir werden die Eidinghausener Straße für
ein gutes halbes Jahr voll sperren müssen", sagt Johanning. Grund dafür
wird der Neubau einer Brücke über den Kaarbach sein. Die muss laut
Johanning erneuert werden, weil sie erstens ohnehin saniert werden
müsse. Und zweitens werden die Auffahrt-Rampen zur neuen Brücke, die
die Eidinghausener Straße künftig über die Nordumgehung führen werden,
bis in diesen Bereich reichen.

Beginnen soll der Bau der Kaarbach-Brücke voraussichtlich erst im
Frühjahr 2010. "Wir wollen im Herbst nicht mehr damit anfangen, damit
wir keine Winterbaustelle bekommen, auf der dann womöglich
wetterbedingt längere Zeit gar nicht gearbeitet werden könnte", so
Johanning. Eine Umleitung für die Zeit der Sperrung hat Straßen NRW
schon geplant: Sie soll über Bergkirchener, Halsterner und Lübbecker
Straße zur A- 30-Auffahrt in Löhne führen.