Stemweder Traditionsbetrieb stellt sich neu auf

Stemwede. Wenn es um Handwerkerbedarf, Elektrogeräte oder Haushaltswaren geht, dann ist das Fachgeschäft Westerkamp in Levern eine gefragte Adresse. Viele Kunden aus Stemwede und umzu schätzen den Betrieb, der auf mehr als 100 Jahre Geschichte zurückblickt. Nun aber steht der Betrieb, der von Christian Nobbe und Holger Felber geleitet wird, vor Veränderungen. Dazu äußert sich Holger Felber und räumt mit einem Gerücht auf,l das am Stiftshügel kursiert. Die Firma Westerkamp betreibt zwei Läden an der Leverner Straße in Levern. Das ist zum einen an der Leverner Straße 24 das Westerkamp-Stammhaus und zum anderen ander Leverner Straße 22 das Geschäft, in dem einst der Betrieb Farben Vogt ansässig war. Die Firma Westerkamp stehe vor einer Umstrukturierung, sagte Holger Felber. &bdquo;Aber wir machen nicht zu“, betont Felber. &bdquo;Weiterhin für die Kundschaft da“ Die Geschäftsräume an der Leverner Straße 24 (Westerkamp-Stammhaus) werden zum 31. Dezember verlassen. Das Sortiment werde dann in kleinerem Rahmen in den Geschäftsräumen an der Leverner Straße 22 weitergeführt, betonte Felber. Dort werde es künftig Heimwerker- und Handwerkerbedarf geben sowie alles für den Garten, Elektro-Großgeräte und Elektro-Kleingeräte. Auch das übrige bekannte Sortiment ziehe mit um an die Leverner Straße 22, sagte Holger Felber. Es werde nur leicht verkleinert. &bdquo;Was dann nicht vor Ort ist, kann aber schnell bestellt werden.“ Felber macht eines deutlich: &bdquo;Die Firma Westerkamp ist weiterhin für ihre Kundschaft da.“ Als Grund für die Umstrukturierung nannte Holger Felber die gestiegenen Kosten für die Gebäude und deren Bewirtschaftung. &bdquo;Im Bereich Geschenkartikel und Haushaltswaren spüren wir auch eine deutliche Zurückhaltung“, hat Holger Felber beim Verhalten der Kundschaft beobachtet. Hier mache sich die Konkurrenz durch das Internet deutlich bemerkbar. &bdquo;Wir haben drei Paketshops. Da sehen wir, was über den Online-Handel verschickt wird.“ Großteil der Kunden sind Stammkunden Ob Service im Einzelhandel von den Kundinnen und Kunden geschätzt wird? &bdquo;Ja“, sagt Holger Felber. Das werde geschätzt. Viele kämen wegen des Services. Zum Einzugsbereich der Firma Westerkamp gehört nicht nur Stemwede, sondern auch die angrenzenden Kommunen zählen dazu. Stark vertreten sei dabei Niedersachsen, merkte Felber an. &bdquo;Ein Großteil unserer Kunden sind Stammkunden“, meinte Holger Felber. Wenn die mal im Laden gewesen seien und sich vom Sortiment überzeugt hätten, dann kämen sie auch wieder. Eine Firma wie Westerkamp als örtlicher Betrieb könne nicht immer der günstigste sein, &bdquo;aber wir sind gut sortiert. Und der Einzelhandel kann mit Service gut gegen Online-Handel punkten.“ Ein Heimwerker etwa brauche sein Material auch sofort und wolle nicht auf die Lieferung eines Pakets warten. &bdquo;Er schätzt die kurzen Wege ins Geschäft.“ Und noch etwas sei für die Kundinnen und Kunden wichtig, hat Holger Felber beobachtet: das persönliche Gespräch. Klönen, das schätze die Kundschaft nach wie vor sehr. Alle Azubi-Plätze sind besetzt Die Umstrukturierung werde auch keine Folgen haben für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es werde keine Entlassungen geben, machte Felber deutlich. Die Firma Westerkamp beschäftigt nach eigenen Angaben 19 Menschen. Dazu gehören auch drei Auszubildende. &bdquo;Wir haben alle Azubi-Plätze besetzt“, so Felber. Das sei aber nicht einfach gewesen, weil das Berufsbild des Handwerkers für manche Menschen nicht den allerbesten Ruf habe. &bdquo;Dabei ist es ein beruf, der Zukunft hat.“ Und schmutzig sei das Handwerk auch nicht mehr. Bei einer modernen Heizung etwa werde fast schon programmiert wie am PC. &bdquo;Zaubergold“ hat die Zeiten überdauert Es war der 1. Juni 1911, als die Geburtsstunde der Firma Westerkamp schlug. Wilhelm Westerkamp gründete an der heutigen Leverner Straße eine Zigarrenfabrik. Der Tabak wurde angeliefert und zu Zigarren weiterverarbeitet. Bis zum Umzug nach Arrenkamp war auch Wilhelm Westerkamps Bruder Carl mit einem Tabakgroßhandel vor Ort. Eine Kiste &bdquo;Zaubergold“, prall gefüllt mit Zigarren, hat die Zeiten überdauert. Holger Felber und Christian Nobbe, heutige Inhaber der Firma Westerkamp, haben sie aufbewahrt. Auch ein Schwung blauer Tüten, in denen einst der Tabak verkauft wurde, hat sich erhalten. In diese wurden später eine ganze Zeit lang Schrauben und Nägel verpackt – die bei Westerkamp auch einzeln verkauft wurden und werden. Was zeitweise zum Sortiment gehörte In den 1930er-Jahren übernahm Wilhelm Westerkamp junior, Sohn des Firmengründers, den Betrieb. Zum 1. August 1951 holte er seinen Bruder Otto Westerkamp ins Boot. Das Angebot an Waren wurde erheblich erweitert, als Otto Westerkamp senior den Betrieb 1957 übernahm. Nun gab es unter anderem auch Haushaltswaren, Öfen, Herde, Porzellan, Geschenkartikel und auch Nahrungsmittel. 1973 übernahm Otto Westerkamp junior die Verantwortung und ersetzte die alten Geschäftsräume durch neue. Hinzu kam beim Angebot das Elektro-Handwerk. Seit 2001 sind Christian Nobbe und Holger Felber verantwortlich für die Geschicke des Leverner Traditionsbetriebs. Im Juni 2017 kamen die benachbarten früheren Farben Vogt-Räume hinzu.

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