Trinkwasserampel steht auf Rot, Rasensprenger laufen trotzdem noch

Stemwede. Die Stemweder Sportplätze sollen in den kommenden Jahren Beregnungsanlagen bekommen. Dafür hatte sich die Politik ausgesprochen. Aus deren Sicht sollen moderne Beregnungsanlagen sparsam arbeiten. Das benötigte Wasser könnte aus noch zu bohrenden Brunnen gefördert werden. Aus Sicht etwa der CDU würde dann kein Wasser verwendet, was zu Trinkwasser aufbereitet sei. Von Kritik an den Planungen vor dem Hintergrund der Wasserknappheit will die Stemweder CDU nichts hören. Trotz der Dürre hat es in Stemwede in den vergangenen Tagen und Wochen auch kein Verbot von Rasensprengern & Co. gegeben – anders als in anderen Kommunen. Rote Ampel und Bußgelder Der Wasserbeschaffungsverband am Wiehen (WBV) hatte am 24. August wegen der Dürre und der Wasserknappheit die Trinkwasserampel auf Rot gestellt. Nur einen Tag später wurde vom WBV der Trinkwassernotstand ausgerufen. Update: Trinkwasser-Notstand am Samstag beendet Damit sind nicht notwendige Arten der Trinkwassernutzung verboten. Weder dürfen Pools befüllt oder nachgefüllt werden, noch dürfen Rasenflächen oder Gärten bewässert, Hofeinfahrten gereinigt oder Autos gewaschen werden. Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeldern geahndet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ordnungsämter in den Kommunen sind im Verbandsgebiet unterwegs, um die Einhaltung der Vorgaben zu kontrollieren. Trockenheit als Herausforderung Die Dauer des Trinkwassernotstandes ist ungewiss. Der Notstand gilt für die Orte Löhne, Bad Oeynhausen, Hüllhorst und für die Ortschaften Hartum, Hille, Holzhausen II, Nord- und Südhemmern in der Gemeinde Hille sowie für die Stadtteile Hahlen und Minderheide in der Stadt Minden. Auf Rot steht auch die Trinkwasserampel in der Gemeinde Stemwede. Bürgermeister Kai Abruszat hatte deshalb in einer Mitteilung die Bürger zum sparsamen Umgang mit Trinkwasser aufgerufen. Verbot soll kein probates Mittel sein Anders als im WBV-Gebiet sind Rasensprenger & Co. aber in Stemwede nicht verboten. In einigen Gärten im Gemeindegebiet deutet der sattgrüne Rasen auf den Einsatz von Rasensprengern hin. Warum ist in Stemwede das Bewässern von Sportplätzen und Gärten nicht verboten? Die aktuelle Trockenheit sei in vielen Bereichen eine enorme Herausforderung, teilte auf die Anfrage der Redaktion Jan-Philipp Ehlers mit, Pressesprecher der Gemeinde Stemwede. Behörde setzt auf Einsicht Ein generelles Verbot für das Befüllen von Gartenpools oder für das Bewässern von Rasenflächen auszusprechen, sei nach Ansicht der Gemeindeverwaltung &bdquo;kein probates Mittel und steht auch nicht zur Debatte“. Die Gemeinde Stemwede setze in vielen Bereichen auf Verständnis und Einsicht sowie auf die Mithilfe der Bevölkerung, &bdquo;anstatt mit der Keule schwingend Verbote durchzusetzen. Das gilt auch bei der Wassernutzung.“ Sportstätten bespielbar halten Generell ist laut Ehlers festzuhalten, dass die Gemeinde Stemwede durch das Ausrufen der Stufe Rot der Trinkwasserampel sowie durch die öffentlichen Hinweise nicht nur der Bevölkerung signalisiert und empfohlen habe, dass es an der Zeit sei, Trinkwasser einzusparen. Diese Empfehlung schließe selbstverständlich auch die Sportvereine ein. Vereine und Gemeinde hätten verständlicherweise ein großes Interesse daran, die Sportstätten in einem bespielbaren und damit benutzbarem Zustand zu halten, teilte Ehlers mit. Die Bemühung von Rat und Verwaltung, die Stemweder Sportplätze in den kommenden Jahren mit Beregnungsanlagen auszustatten, ist aus Sicht der Verwaltung &bdquo;eine Maßnahme, den Wasserverbrauch für die Sportplatzpflege deutlich zu reduzieren und vor allem effektiv zu gestalten“. So viel Wasser wurde gefördert Generell dürfen die Wasserwerke in Dielingen und Destel nach Angaben von Ehlers jährlich 675.000 beziehungsweise 460.000 Kubikmeter Wasser fördern. Bis Ende Juli dieses Jahres wurden in Dielingen 358.542 Kubikmeter gefördert. Der Vergleichswert aus dem Vorjahr sei nahezu identisch, merkte Ehlers an. Im gleichen Zeitraum wurden dort bis Ende Juli 2021 insgesamt 358.757 Kubikmeter gefördert. Im Wasserwerk Destel wurden bis Juli dieses Jahres 189.436 Kubikmeter Wasser gefördert. Das ist mehr als im Vorjahr. Bis Ende Juli vergangenen Jahres waren in Destel 182.449 Kubikmeter Wasser gefördert worden.

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