Stemweder scheinen Sperrmüll zu horten - höhere Müllgebühr fällt an

Stemwede. In der Gemeinde Stemwede müssen die Bürger für die Sperrmüll-Abfuhr nicht extra bezahlen. Das gilt seit einigen Jahren und immer wieder ist es überraschend, welche enormen Mengen an Sperrmüll in Stemwede schlummern. Ist Sperrmüll-Abfuhr, dann türmen sich vor manchen Gebäuden regelrechte Berge auf. Das war auch in diesem Jahr nicht anders und das hat letztlich Folgen für die Müllgebühren. Die Stemweder sollen, wenn es nach dem Vorschlag der Verwaltung geht, im neuen Jahr für die Müllabfuhr tiefer in die Tasche greifen. Mit der Sperrmüllabfuhr und der Kalkulation der Müllgebühren befasst sich am Donnerstag, 3. Dezember, der Bauausschuss. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr in der Begegnungsstätte in Wehdem. Welche Sonderstellung Stemwede im Kreis hat Die Gemeinde Stemwede ist im Kreis Minden-Lübbecke die einzige Kommune, die eine Sperrmüllabfuhr ohne separate Gebühr anbietet. Das ist in Stemwede seit dem Jahr 2013 der Fall. Dementsprechend seien die Restmüllgebühren auch nicht direkt mit den anderen Kommunen im Kreis vergleichbar, da dort keine Aufwendungen für die Sperrmüllabfuhr eingerechnet werden müssten, heißt es in den Sitzungs-Vorlagen für den Bauausschuss. Offenbar horten Stemweder regelrecht Sperrmüll, denn die Mengen bei der Abfuhr sind nach Angaben der Verwaltung seit 2013 gestiegen. Dabei hatten Rat und Verwaltung anfangs noch angenommen, dass sich die Abfuhrmengen nach der erstmaligen &bdquo;Entrümpelung der Dachböden" anschließend auf einem niedrigeren Niveau einpendeln. 614 Tonnen Sperrmüll vor den Häusern Tun sie aber nicht. Im Jahr 2012 wurden 391 Tonnen Sperrmüll in Stemwede gesammelt. Im folgenden Jahr waren es dann "nur" noch 315 Tonnen, im Jahr 2015 dann aber schon 392 Tonnen. Im Jahr 2016 wurden dann 382 Tonnen Sperrmüll gesammelt, im Jahr 2017 waren es schon 420 Tonnen. Und danach ging es steil bergauf: Im Jahr 2018 kippten die Stemweder 489 Tonnen Sperrmüll an die Straßen, im Jahr 2019 dann mit 479 Tonnen nicht wirklich weniger. Spitzenreiter ist das zu Ende gehende Jahr mit 614 Tonnen Sperrmüll. "Extremer Anstieg der abgefahrenen Menge" Insbesondere im laufenden Jahr ist es nach Angaben der Verwaltung für den Bauausschuss "zu einem extremen Anstieg der abgefahrenen Menge um rund 135 Tonnen gekommen". Für die beiden Termine in diesem Jahr seien insgesamt rund 2.100 Anmeldungen verzeichnet worden. Auch das sei ein neuer Höchststand. Im Durchschnitt ist nach Angaben der Verwaltung so eine Sperrmüllmenge von mehr als 290 Kilogramm je Anmeldung zustande gekommen. Die gesamten Aufwendungen für die Sperrmüllabfuhr im laufenden Jahr betragen nach Angaben der Verwaltung rund 99.000 Euro. Das sind rund 26.000 Euro mehr als im vorigen Jahr kalkuliert. Rund 25 Prozent mehr Ausgaben als erwartet - und das wirkt sich laut Sitzungsvorlage "im Ergebnis natürlich auch deutlich auf die Höhe der Restmüllgebühr aus". Mehr Restmüll als geplant Es gab im zu Ende gehenden Jahr erheblich mehr Sperrmüll als erwartet, aber auch erheblich mehr Restmüll als erwartet. Die unerwarteten 120 Tonnen Restmüll über Plan machen unterm Strich unerwartete Mehrausgaben von 24.000 Euro aus. Insgesamt erwartet die Verwaltung deshalb für das zu Ende gehende Jahr ein Defizit von rund 43.000 Euro. Verrechnet mit dem verbleibenden Überschuss von 2.000 Euro aus Vorjahren sei als Kalkulationsgrundlage für das kommende Jahr ein Fehlbetrag von rund 41.000 Euro zu berücksichtigen. Bei den Grundlagen für die Kalkulation der Gebühren wurden die erhöhten Mengen beim Restmüll und Sperrmüll vorsorglich auch für das kommende Jahr berücksichtigt. Auch diese Mehraufwendungen wirken sich laut Vorlagen auf die Höhe der Gebühren aus. Bei den übrigen Aufwendungen gibt es nach Angaben der Verwaltung keine nennenswerten Änderungen. Was die Müllabfuhr künftig kosten könnte Nachdem die Gebühren der kreiseigenen Deponie Pohlsche Heide für das zu Ende gehende Jahr deutlich erhöht wurden, was schon im laufenden Jahr zu einer deutlichen Gebührenerhöhung geführt hatte, bleiben die Tarife laut Gemeindeverwaltung "nach Mitteilung des Kreises im kommenden Jahr voraussichtlich unverändert". Stimmt die Politik zu, dann steigen in Stemwede die Müllgebühren wieder teils deutlich an. Für eine 60-Liter-Restmülltonne würden dann monatlich 7,30 Euro statt bislang 6,20 Euro fällig. Ein Plus von 17,7 Prozent. Eine 80-Liter Restmülltonne kostet dann monatlich 7,90 Euro statt 6,80 Euro. Ein Plus von 16,1 Prozent. Die 120-Liter-Restmülltonne wird um 15,1 Prozent teurer - monatlich 9,10 Euro statt derzeit 7,90 Euro. Die 240-Liter-Tonne wird rund 11,5 Prozent teurer - 13,50 Euro statt bislang 12,10 Euro monatlich. Biomüll-Gebühren nur wenig teurer Biomüll-Tonnen werden nur leicht teurer. Die 60-Liter Tonne kostet monatlich sieben Euro statt derzeit 6,80 - ein plus von 2,9 Prozent. Die 80-Liter Biotonne würde nach Zustimmung der Politik dann monatlich 7,70 Euro statt derzeit 7,60 Euro monatlich kosten. Ein Plus von 1,3 Prozent. Die 120-Liter-Biotonne würde dann 9,30 statt neun Euro kosten - ein Plus von 3,3 Prozent. Die 240-Liter-Biotonne könnte 3,3 Prozent mehr kosten - 15,60 Euro statt 15,10 Euro monatlich.

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