Neue Gewerbeflächen für Rahden

Rahden. Das Rahdener Unternehmen Müller Martini möchte neu bauen und auch der Kreis Minden-Lübbecke will in Rahden investieren. Beides soll im künftigen Gewerbegebiet Rahden-West umgesetzt werden. Müller Martini kann hier eine neue Adresse bekommen, ebenso die neue Rettungswache des Kreises Minden-Lübbecke. Das künftige Gewerbegebiet soll gut zehn Hektar groß sein und umfasst einen Bereich zwischen der Osnabrücker Straße im Westen, der Bundesstraße 230 im Osten und einem namenlosen Stichweg nördlich der Sudriede im Süden. Zum Stand der Dinge äußerte sich im Rahdener Bauausschuss Planer Jens-Peter Huesmann vom Planungsbüro Drees & Huesmann aus Bielefeld. Mit den Planungen für Rahden-West wolle die Stadt der Nachfrage nach Gewerbeflächen nachkommen, sagte Huesmann. Es gebe eine konkrete betriebsbezogene Anfrage nach Gewerbeflächen, erinnerte Huesmann an die Planungen von Müller Martini. Zudem wolle der Kreis Minden-Lübbecke an der Osnabrücker Straße die neue Rettungswache bauen, der Kreis hatte das Jahr 2026 als Baubeginn genannt. Es solle sich aber auch jeder andere Interessierte dort ansiedeln können. Dementsprechend erfolge die Planung. Wie die Erschließung laufen soll Warum im Bereich zwischen Osnabrücker Straße und B239 überhaupt eine Gewerbefläche geplant wird? Huesmann erinnerte an den Ursprung der Planungen. Im Regionalplan für Ostwestfalen-Lippe sei an dieser Stelle dargestellt, dass Rahden an dieser Stelle Siedlungsflächen und auch ein Gewerbegebiet entwickelt werden könne. Im Herbst vorigen Jahres waren die Planungen für Rahden-West vorgestellt worden. Damals war noch genannt worden, dass auch der namenlose Stichweg nördlich der Sudriede Teil der Erschließung sein sollte. Daran gab es Kritik auch aus den Reihen der Anlieger. Die Erschließung hat sich mittlerweile deutlich geändert, machte Jens-Peter Huesmann gegenüber den Mitgliedern des Bauausschusses und den zahlreichen Zuschauern deutlich. Der anfänglich angedachte Plan, den Stichweg für die Erschließung zu nutzen, sei verworfen worden. Nun werde die Erschließung über die Osnabrücker Straße erfolgen. Die nun vorgesehene Stichstraße mit Wendehammer diene Müller Martini und der Rettungswache. Die Osnabrücker Straße solle dann für den Straßenverkehr aus Richtung Stadtzentrum kommend eine Linksabbiegerspur ins Gewerbegebiet erhalten. Mäuse statt Feldhamster Angedacht ist an der Osnabrücker Straße auch ein Radweg, sagte Jens-Peter Huesmann. Bauherr dieses Radweges sei der Kreis Minden-Lübbecke, da die Osnabrücker Straße eine Kreisstraße sei. Für den Radweg solle Fläche freigehalten werden. Die Erschließung des Gewerbegebietes über die Osnabrücker Straße sei machbar, sagte Huesmann. Die Schutzansprüche der Anlieger würden auch eingehalten, betonte der Planer mit Blick auf den Lärm durch Straßenverkehr und die Betriebe. Zudem erinnerte Huesmann daran, dass das Gewerbegebiet nach Westen, Süden und Osten mit einem breiten Grünstreifen umgeben werden soll. Hinsichtlich des Artenschutzes verwies Huesmann darauf, dass es anders als vermutet kein Vorkommen von Feldhamstern in dem Bereich gebe. Untersuchungen hätten gesichert ergeben, dass die vorgefundenen Löcher nicht von Feldhamstern stammten, sondern von Mäusen. Wie es nun weitergeht Für die Entwässerung von Regenwasser wird im Südosten des Gewerbegebietes ein Regenrückhaltebecken mit einem Fassungsvolumen von 3.000 Kubikmetern gebaut. Auf den Flächen wie etwa den Parkplätzen soll Regen auch versickern können. Huesmann verwies auch auf Untersuchungen, denen zufolge der Bereich des künftigen Gewerbegebietes Rahden-West nicht durch ein mögliches Starkregenereignis gefährdet sei. Geklärt werden muss nun noch, wo es Ausgleichsflächen für das künftige Gewerbeland gibt. Als Ausgleichsflächen könnten auch städtische Flächen im Nuttelner Bruch herangezogen werden. Hier hatte sich der Bauausschuss dafür ausgesprochen, die fünf städtischen Flächen nicht für die Windradprojekte der RWP Rahden zur Verfügung zu stellen. Jens-Peter Huesmann und Bau-Fachbereichsleiter Dieter Drunagel rechnen damit, dass die Frage der Ausgleichsflächen im Lauf des Januar geklärt ist. Dann werden die Planungen erneut ausgelegt und auch die Bürgerinnen und Bürger können während dieser vier Wochen noch einmal Stellung nehmen. Es sei ganz wichtig, dass der namenlose Stichweg nicht verwendet werde, freuten sich Thomas Möller (FDP) und Christian Kammeier (CDU) über die geänderte Planung für die Erschließung.

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