Zwei Kirchen in Rahden schließen Ende des Jahres - und dann?

Rahden. Die evangelische Kirchengemeinde Rahden wird zum Ende des Jahres die Kirchen in Tonnenheide und Wehe und das Paul-Gerhard-Haus in Alt-Espelkamp aufgeben. Diese Planung hatte die Kirchengemeinde im Jahr 2022 den Gläubigen vorgestellt und als Grund die sinkenden Zahlen von Gemeindegliedern und rückläufige Einnahmen bei der Kirchensteuer genannt. Zudem werden die Seelsorger Udo Schulte und Gisela Kortenbruck im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen, die Gemeinde wird dann auch Pfarrstellen verlieren. Mit den Umstrukturierungen in der Kirchengemeinde Rahden ist auch die Entscheidung verbunden, dass es ab dem kommenden Jahreswechsel keine Gottesdienste mehr in den städtischen Kapellen in Varl und Sielhorst mehr geben wird. Wie es mit den Predigtstätten in Wehe, Tonnenheide und Alt-Espelkamp sowie den Kapellen in Varl und Sielhorst nun weitergeht, darüber gab es vor einigen Monaten eine Diskussion. Auch war die Planung der Kirche im November vergangenen Jahres Thema im Umweltausschuss. Lesen Sie auch: Am 31. Dezember 2024 wird die Christuskirche endgültig geschlossen Im September dieses Jahres war eine Sitzung des Umweltausschusses geplant, aber die wurde dann wieder abgesagt und auf den November verschoben. In der Rahdener FDP-Ratsfraktion herrscht angesichts dieser Absage offenbar großer Unmut. Aus Sicht der Liberalen wurde damit offenbar eine Gelegenheit verpasst, über die Zukunft der Kapellen zu sprechen. Das jedenfalls deutet ein Antrag der FDP für die nächste Ratssitzung am Donnerstag, 10. Oktober, um 17 Uhr im Rathaus Rahden an. In dem Antrag der FDP an Bürgermeister Bert Honsel (CDU) geht es um ein Konzept zur Bestattungskultur ab dem 1. Januar 2025. &bdquo;Das ist deutlich zu spät“ &bdquo;Bereits im Oktober 2022 – und damit vor fast zwei Jahren – gab die Kirchengemeinde bekannt, die Kirchen in Tonnenheide und Wehe Ende 2024 aufzugeben. In diesem Zeitraum gab es viele Gespräche, Besichtigungen und Ideen, wie unter anderem die Bestattungskultur im Stadtgebiet Rahden zukünftig gestaltet werden kann“, heißt es in dem Antrag der FDP-Fraktion. Lesen Sie auch: Drei Gotteshäuser in Rahden vor dem Aus &bdquo;Mit großem Bedauern mussten wir dann die Absage der September-Sitzung des Umweltausschusseszur Kenntnis nehmen. In dieser hatte sich die FDP-Fraktion noch halbwegs frühzeitige Gespräche beziehungsweise Informationen über den Ist-Stand und konkrete Lösungen gewünscht.“ Diese Sitzung solle nun im November nachgeholt werden, der Rat könne dann abschließend erst im Dezember und damit zwei Wochen vor dem Jahreswechsel dieses Thema besprechen. Die FDP-Ratsmitglieder Martin Wlecke und Florian Haase dazu im FDP-Antrag: &bdquo;Wohlwissend, dass sich die Kirche und nicht die Stadt zurückzieht und ohne Schuldzuweisungen, halten wir fest: Das ist deutlich zu spät.“ Die Bevölkerung, insbesondere in den Ortschaften habe ein berechtigtes und emotionales Interesse zu wissen, wie es ab dem Jahr 2025 weitergeht. &bdquo;Egal, aus welchen Gründen: ein Zeitraum von 26 Monaten ohne Entscheidungen und Lösungen ist zu lang“, vertritt die FDP. Die Kirchengemeinde habe für die Kirchen in Tonnenheide und Wehe bereits Abschiedsgottesdienste terminiert. Sie fänden jeweils am 29. Dezember statt und danach seien die Häuser definitiv geschlossen. Welche Fragen die FDP nun hat Die FDP möchte deshalb von der Stadtverwaltung konkret wissen, wie der Stand und Austausch zwischen der Kirchengemeinde Rahden und der Stadt Rahden ist. Zudem fragen die Liberalen, welche Lösungsvorschläge es für die betreffenden Ortschaften gibt und was der Ist-Stand für die Kapellen in Varl und Sielhorst ist. Auch fragt die FDP, wie der Zeitplan für ein Gesamtkonzept für die Bestattungskultur im Stadtgebiet Rahden lautet. &bdquo;Mit diesen Informationen soll die Bevölkerung frühzeitiger abgeholt werden und die Dorfgemeinschaften weiteren Mitgestaltungsspielraum erhalten, ehe Politik und Verwaltung Beschlüsse formulieren“, heißt es im FDP-Antrag. &bdquo;Zukünftig müssen wir aus unserer Sicht alle gemeinsam dafür sorgen, solche Veränderungen frühzeitiger, konkreter und transparenter zu kommunizieren. Egal, wie emotional und schwierig dieThemen auch sein mögen.“

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