Update: Tatverdächtige nach versuchtem Banküberfall in Rahden aus Gewahrsam entlassen

Rahden. Ein aufmerksamer Zeuge und ein Großeinsatz der Polizei haben am Donnerstag womöglich Schlimmeres verhindert: Gegen 9.20 Uhr gab es einen versuchten Banküberfall in Rahden. Betroffen war die Filiale der Volksbank Lübbecker Land an der Pr.-Ströher-Allee in Pr. Ströhen. Im Verdacht stehen drei junge Männer. Sie wurden nach einer Verfolgungsjagd von der Polizei festgenommen. Es fielen Schüsse. Die Ermittlungen laufen, es gibt erste Erkenntnisse. Etwa um 9.20 Uhr ging bei der Leitstelle der Polizei der Notruf eines aufmerksamen Zeugen ein, sagte Polizeisprecher Thomas Bensch. Der Zeuge habe beobachtet, dass auf einem Parkstreifen wenige Meter von der Volksbank-Filiale entfernt ein mit mehreren Personen besetztes Auto parkte. Nach der Beobachtung des Zeugen seien die Personen in dem roten Mercedes vermummt gewesen und hätten Handschuhe getragen, sagte Thomas Bensch. Mit hohem Tempo vor der Polizei geflüchtet Nach dem Notruf wurde ein Großeinsatz der Polizei ausgelöst. &bdquo;Wir zogen alle möglichen freien Fahrzeuge heran“, merkte der Polizeisprecher an. Nach kurzer Zeit seien zwei Streifenwagen der Polizei Minden-Lübbecke vor Ort gewesen. Das Auto habe noch auf dem Parkstreifen nahe der Bank gestanden. Die Polizisten hätten es teilweise eingekeilt und seien ausgestiegen, um die Personen in dem Fahrzeug zu kontrollieren. In dem Moment seien die Insassen mit dem Fahrzeug geflüchtet. Nach ersten Erkenntnissen kam es dabei laut Bensch zum Schusswaffengebrauch. Einer der Beamten soll auf einen Reifen des flüchtenden Fahrzeugs geschossen haben. Trotzdem hätten die Fahrzeug-Insassen entkommen können – mit hoher Geschwindigkeit. Die Polizei baute weitere Fahndungsmaßnahmen auf. Viele Fahrzeuge seien auf der Anfahrt gewesen, sagte Thomas Bensch. &bdquo;Wir konnten manche Straßen deswegen als Fluchtweg ausschließen.“ Offenbar sind die Männer von Pr. Ströhen aus über die Pr.-Ströher-Allee in westliche Richtung geflüchtet, die Polizei war ihnen auf den Fersen. Sie überquerten die B239 in Richtung Sielhorst. Wenige Kilometer entfernt kam das Fahrzeug auf der Sielhorster Straße dann nach rechts von der Fahrbahn ab. Die Beamten kamen auf das laut Polizei &bdquo;verunfallte“ Fahrzeug zu. Drei Personen seien ausgestiegen und zu Fuß über ein Feld geflüchtet, sagte Thomas Bensch. Das hätten Kollegen beobachtet und die weitere Fahndung aufgenommen. Mehrere 100 Meter vom verunglückten Fluchtfahrzeug entfernt habe die Besatzung eines Streifenwagens die drei Flüchtigen gestellt. Die haben nach ersten Erkenntnissen der Polizei scheinbar noch versucht, sich auf einem Privatgrundstück zu verstecken. Dabei habe ein Beamter einen Warnschuss abgegeben, teilte Polizeisprecher Bensch mit. Die drei Tatverdächtigen wurden festgenommen. Bei ihnen soll es sich um drei der Polizei bekannte Mindener im Alter von 18 bis 22 Jahren handeln. Sie wurden ins Polizeigewahrsam nach Minden gebracht und am Donnerstag vernommen. Verletzt wurde nach ersten Erkenntnissen der Polizei niemand. Ermittlungen an drei Tatorten Die Beamtinnen und Beamten waren am Donnerstag an drei Tatorten im Einsatz: an der Bankfiliale, am Unfallort und am Ort der Festnahme. Dort sicherten sie Spuren. Angefordert wurden auch ein Diensthund aus Minden und ein Diensthund aus Bielefeld, die als Spürhunde für Sprengstoff beziehungsweise für Drogen ausgebildet sind. Die Hunde suchten den Fluchtweg ab, den die drei Tatverdächtigungen über das Feld nahmen. Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren, teilte die Polizei am Freitag (5. Mai) mit. Nach bisheriger Bewertung haben die Hinweise der aufmerksamen Zeugen sowie das schnelle Eintreffen der Polizei eine unmittelbare Tatbegehung verhindert. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurden die drei festgenommenen und polizeilich bekannten Mindener (18, 22, 22) nach erkennungsdienstlicher Behandlung in den Abendstunden des Donnerstags aus dem polizeilichen Gewahrsam entlassen. Männer hatten Einhandmesser und Pfefferspray dabei Bevor gegen 9.20 Uhr auf der Leitstelle der Polizei der Notruf einging, verschloss ein Bankangestellter nach den aktuellen Erkenntnissen den Zugang zu seinem Büro und brachte sich in Sicherheit. Den ersten Angaben zufolge befand sich das verdächtige Fahrzeug mit den drei Insassen auf dem seitlichen Parkstreifen vor der Bank. Die Männer hatten sich die Kapuzen ihrer Pullover über den Kopf gezogen und trugen Handschuhe. Zudem waren die provisorisch an dem Mercedes angebrachten Kennzeichen erst kürzlich entwendet worden. Als die ersten Streifenwagenbesatzungen vor Ort eintrafen, setzten die Männer zur Flucht an. Ein Polizeibeamter musste sich durch einen Sprung zur Seite vor dem anfahrenden Wagen in Sicherheit bringen. Hierbei zog er sich leichte Verletzungen zu. Der verunfallte Mercedes sowie die Flüchtigen konnten im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung gesichtet und festgenommen werden. Einer der Tatverdächtigen führte ein Einhandmesser sowie ein Zweiter, ein Einhandmesser und ein Pfefferspray bei sich. Die Überprüfung des Fluchtwagens ergab, dass dieser im Januar im Raum Erfurt gestohlen wurde. Aktuell laufen weitere Auswertungen, so die Polizei am Freitag.

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