Große Hilfsbereitschaft in Rahden lässt Wunsch wahr werden

Rahden. Der Adlerstand unweit der Varler Grundschule steht noch so, wie man ihn kennt. Von der benachbarten alten Schützenhalle aber ist nichts übrig geblieben. An der Stelle der alten Halle steht nun ein Kleinod, das viele Bürgerinnen und Bürger aus Varl mit ganz viel Eigenleistung geschaffen haben. Und bald können die Varler und Varlheider hier feiern. Die Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses rückt näher. Seit 2018 arbeiten die Varler und Varlheider an ihrem Dorfgemeinschaftshaus. Die Arbeiten an dem Neubau gehen auf die Zielgerade, freuen sich auch Günter Meyer (Vorsitzender Heimatverein) und Michael Duffe (Vorsitzender Schützenverein Varlheide). Teil des Dorfgemeinschaftshauses ist der Schießstand mit Luftgewehr- und Kleinkaliberbahn. &bdquo;Das war schon aufwändig“, merken Michael Duffe und Günter Meyer mit Blick auf den Schießstand an. Erst wurde eine Brandschutzdecke eingezogen, dann eine 2,4 Zentimeter starke Holzdecke und schließlich zwei Millimeter starke Blechplatten. Es folgten Rigips-Platten. Nun muss noch eine Belüftung eingebaut werden, um die Luft aus dem Schießstand nach draußen zu blasen. Danach wird die Decke abgehängt. &bdquo;Von der alten Schießhalle ist eigentlich nichts übrig“, betonen Michael Duffe und Günter Meyer. Förderhöhe wurde deutlich gekürzt Der Bau des Dorfgemeinschaftshauses ist für die Varler und Varlheider eine große Herausforderung. Bei den Beratungen über ein integriertes kommunales Entwicklungskonzept (Ikek) war die Idee für den Bau geboren worden. Ein Förderantrag wurde gestellt und bewilligt – verbunden mit der Auflage, dass die Bürger sich mit 4.500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit einbringen. Es sei dann das Problem gewesen, dass es anfangs geheißen habe, dass die Varler 90 Prozent der Kosten für das Ikek-Projekt Gemeinschaftshaus vom Land bekämen, merken Meyer und Duffe an. Nun war das Programm aber offenbar überzeichnet. Als die Varler loslegten, gab es statt 90 Prozent noch 65 Prozent. Danach wirkte sich die Corona-Krise auf das Bauvorhaben aus. Und als ob das nicht reichte: Dann verteuerten sich die Preise. Allein Beim Holz habe sich der Preis verdoppelt, sagen die beiden Vereins-Vorsitzenden Meyer und Duffe. &bdquo;Insgesamt kommen wir fast auf das Doppelte“ Diese Mehrkosten habe laut Ratsbeschluss dankenswerterweise die Stadt übernommen. &bdquo;Da können wir sehr froh sein. Ohne wäre das nicht zu bewältigen gewesen.“ Die Varler und Varlheider hätten versucht, einen großen Teil der Mehrkosten durch noch mehr Eigenleistung auszugleichen, betonen Duffe und Meyer. Sie lassen Zahlen sprechen. Die ursprüngliche Kalkulation sah 4.500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit vor. &bdquo;Insgesamt werden wir auf fast das Doppelte kommen.“ Stand jetzt haben die Bürger schon mehr als 7.000 Stunden erbracht und manches ist noch zu tun. Bislang seien immer ausreichend Freiwillige dabei gewesen. Beim Dachdecken seien sogar 50 Helfer vor Ort gewesen. &bdquo;Wir können uns wirklich nicht beschweren“, freuen sich Duffe und Meyer über das große Engagement und die Hilfsbereitschaft. &bdquo;Wir hatten auch Glück, für jedes Gewerk ehrenamtliche Helfer zu finden.“ Glücksgriff in alter Traditionskneipe Die Helfer schauten auch, wo gespart werden kann. Und manchmal gab es dabei Glücksgriffe. Mittelpunkt des Neubaus sind zwei Räume, die zu einem ganz großen Raum verbunden werden können. Dafür brauchte es eine Trennwand – und die fand sich in Stelle. Familie Hartmann stellte die Trennwand bereit, nachdem sie den &bdquo;Ulmenhof“ geschlossen hatte und die Trennwand im Saal der Steller Traditions-Kneipe nicht mehr gebraucht wurde. &bdquo;Das war ein Glückstreffer – auch deshalb, weil sie passte“, so Michael Duffe. Auf den 26. November freuen sich die Varler und Varlheider schon. Dann wird am und im Dorfgemeinschaftshaus die Einweihung gefeiert. &bdquo;Es ist ein Haus für das ganze Dorf, für alle Vereine“, machen Meyer und Duffe deutlich. Der Heimatverein sei jedenfalls froh, dass er nun auch Räume habe, wo er Dinge einlagern könne, so Meyer. Keine Konkurrenz zur Gastronomie So kann die Bühne &bdquo;Puppen up Platt“ ihre Requisiten nun einlagern und es gibt auch einen kleinen Archivraum. &bdquo;Wir hoffen darauf, dass wenn in Varl irgendwelche alten Unterlagen beim Aufräumen auftauchen, wir die bekommen können“, so Meyer. Er hofft außerdem, dass die neuen Räume es dem Verein auch vereinfachen, weitere junge Mitglieder zu gewinnen. &bdquo;Das zieht sich überall durch“, stimmt dem auch Duffe zu. Auch für die beiden Spielmannszüge Varl und Varlheide sowie für den Schießsport beider Vereine brauche man gute Räume. &bdquo;Und deshalb sind die Räume hier optimal.“ Meyer und Duffe legen Wert darauf, dass das Dorfgemeinschaftshaus keine Konkurrenz zur Gastronomie sein werde. Es diene den Vereinen etwa für Besprechungen. &bdquo;Letztlich hat jeder Verein sein Vereinslokal und das soll auch so bleiben.“

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