Zwei Männer wollen Bürgermeister in Rahden werden

Rahden. Am 13. September wählen die Bürger zwischen Rhein und Weser ihre Bürgermeister und die Räte. In der Stadt Rahden können nun die Wahlzettel gedruckt werden. Der Wahlausschuss hat einstimmig die von den Parteien und Vereinen eingereichten Vorschläge für die Ratswahl abgesegnet. Anders als in der Nachbargemeinde Stemwede haben die Rahdener auch bei der Abstimmung über den künftigen Bürgermeister mehr als nur einen Namen auf dem Wahlzettel. Zwei Bewerber für den Chefposten Um den Chefposten im Rathaus an der Langen Straße bewerben sich zwei Männer. Für die CDU kandidiert Amtsinhaber Bert Honsel für eine zweite Amtszeit. Die SPD hat mit Udo Högemeier einen eigenen Kandidaten für das Bürgermeister-Amt nominiert. Beide Vorschläge hat der Wahlausschuss einstimmig zugelassen. Die AfD hatte kurz vor der Sitzung des Wahlausschusses angekündigt, keinen eigenen Bürgermeister-Kandidaten aufzustellen. Die Frist dafür war aber bereits eine Woche zuvor abgelaufen. Sechs Parteien wollen in den Rat Bei der Wahl zum Stadtrat stehen in den meisten der insgesamt 17 Stimmbezirke in der Stadt Rahden sechs Parteien beziehungsweise Wählergruppen auf dem Stimmzettel. Die CDU, die SPD, die FDP, die Grünen und die Alternative für Deutschland (AfD) haben Kandidaten in allen Stimmbezirken aufgestellt. Die Wählergemeinschaft "Unabhängig für Rahden" (UfR) tritt in 10 von 17 Bezirken an. Die Freien Wähler sind nicht bei der Ratswahl dabei. Sie hatten sich in der Frage zerstritten, ob die früheren FWG- und jetzigen UfR-Ratsmitglieder Gundel Schmidt-Tschech und Dieter Sprado wieder in die FWG aufgenommen werden sollen. Freie Wähler können nicht antreten Eine Mehrheit wollte beide Politiker, die die FWG im März 2016 im Streit verlassen hatten, nicht wieder in den eigenen Reihen aufnehmen. Nach dem Austritt aus der FWG hatten Schmidt-Tschech und Sprado im April 2016 die UfR-Fraktion gegründet. Vorsitzender der UfR ist nun Herbert Kröger, bislang Ratsherr der FWG. Die UfR sei nicht die ganze Zeit im Rat gewesen, sagte während der Sitzung des Wahlausschusses Jörg Redeker von der Stadtverwaltung. Deshalb habe die UfR auch eine Satzung und ein Programm vorlegen müssen. UfR musste zusätzliche Unterlagen vorlegen Zwar tritt auch die AfD erstmals bei den Ratswahlen in Rahden an, sie musste diese zusätzlichen Unterlagen aber nicht vorlegen. Den Grund dafür nannte Redeker. Die AfD sei ja im nordrhein-westfälischen Landtag vertreten. Die Unterlagen wurden von den Parteien und Vereinen rechtzeitig eingereicht, sagten Jörg Redeker und Dieter Drunagel, allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters und Vorsitzender des Wahlausschusses. Soweit sei alles zulässig. Politiker studieren UfR-Unterlagen Die UfR habe ihre Kandidaten kurzfristig nominiert, sagte Bianca Winkelmann (CDU). Wegen der "kurzfristigen und ungewöhnlichen Konstellation" wolle sie noch einmal einen Blick in die Wahlunterlagen der UfR werfen - auch wenn die Stadtverwaltung die schon geprüft habe. "Im Interesse der Bürger" wolle sie sich das noch einmal anschauen. Jörg Redeker hatte den dicken Ordner mit den eingereichten Wahlunterlagen dabei, Bianca Winkelmann ließ sich einige Unterlagen der UfR noch einmal genauer erläutern - um das dann alles als in Ordnung zu bewerten. Auch Manfred Staubach von der FWG ließ sich Unterlagen der UfR genauer zeigen. Probleme bei den Wahlvorständen Ob hinsichtlich der AfD Bedenken wegen der Unterlagen gegeben habe, fragte Veronika Dodenhöft (Grüne). Dieter Drunagel verneinte das. Die Besetzung der Wahlvorstände stellt die Stadt Rahden übrigens vor größere Probleme als gedacht, wie Jörg Redeker einräumte. Insgesamt brauche man je Wahlvorstand acht Wahlhelfer, insgesamt 176 Helfer. Die Stadt habe 200 Bürger angeschrieben, bislang aber nur 120 Zusagen bekommen. Es habe leider viele Absagen gegeben - wegen Urlaub, Konfirmationen oder der Zugehörigkeit von Wahlhelfern zur Corona-Risikogruppe. Erschwerend komme hinzu, dass die Wahlhelfer ihre Zusage sowohl für die Hauptwahl am 13. September als auch für eine Stichwahl zwei Wochen später geben müssten, merkte Redeker an. "Wir sind aber guter Dinge, die Helfer zusammen zu bekommen." Ungeachtet der Nicht-Teilnahme an der Kommunalwahl schwelt der Streit bei den Freien Wählern weiter. Wie berichtet wirft eine Mehrheit der FWG-Mitglieder der jetzigen Fraktionsvorsitzenden Doris Bölk Verrat von Zielen der FWG vor - was Bölk von sich weist. FWG-Mitglieder wollen zudem über einen Ausschluss von Doris Bölk und Herbert Kröger aus der FWG diskutieren.

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