Sekundarschul-Ausbau in Rahden rückt näher

Rahden. Der grundsätzliche Beschluss steht. Das haben die Vertreter der Ratsfraktionen im Rahdener Schulausschuss deutlich gemacht. Und eigentlich gibt es auch eine Tendenz, wie die Rahdener Sekundarschule ausgebaut werden soll. Angesichts der Kosten von 14 Millionen Euro und vielleicht noch etwas mehr haben einige Fraktionen aber noch Gesprächsbedarf. Möglicherweise könnte der Stadtrat am kommenden Donnerstag eine Entscheidung treffen. Das aber ist alles andere als sicher, da einige Fraktionen angesichts der Gesamtkosten noch einigen Gesprächsbedarf haben. Trotzdem machte der Schulausschuss schon mal den Weg frei für den Umbau der Mensa. Hier soll die Akustik verbessert und die Ausgabe der Speisen optimiert werden. Das kostet rund 257.000 Euro. Diese Maßnahme soll noch in diesem Jahr angegangen werden. Auswahl zwischen "Donut" und "Schere" Zwei Varianten für den Ausbau der Sekundarschule Rahden stehen zur Wahl: Die so genannte "Donut"-Variante mit einem Anbau im Westen auf dem früheren so genannten Hosang-Grundstück. Mit Aula würde das rund 13,125 Millionen Euro kosten, ohne Aula rund 11,7 Millionen Euro. Dann gibt es die so genannte "Scheren"-Variante, ein Anbau auf der Ostseite des früheren Hauptschul-Gebäudes. Die würde mit Aula rund 13,78 Millionen Euro kosten, ohne Aula wären es 11,031 Millionen Euro, wie Architekt Björn Groß vom Bremer Architekturbüro GSP bei der Vorstellung der Pläne anmerkte. "Wenn man A gesagt hat, muss man auch B sagen" Die meisten Plus-Punkte vergibt Björn Groß an die "Scheren-Variante", da sie funktionaler sei. Eine Aula, die zwischen dem vorhandenen früheren Hauptschul-Gebäude und dem neuen Baukörper platziert würde, könne jederzeit ergänzt werden. "Das macht der Grundriss möglich." Eine anfangs erwogene dauerhafte Nutzung des Realschul-Gebäudes scheint mittlerweile vom Tisch zu sein. Die alte Realschul-Aula sei sehr problematisch, das Gebäude abgängig, merkte Birgit Korte (SPD) an. "Aber wenn man A gesagt hat, muss man auch B sagen." Der Sekundarschule müsse aus der Bredouille geholfen werden, ist Korte für einen Neubau. "Verschieben hilft nicht weiter" Keiner wolle eine Sanierung im Bestand der alten Realschule, machte Bürgermeister Bert Honsel deutlich. Zuvor hatte er auch gegenüber den zahlreichen Zuhörern deutlich gemacht, dass die Politik intensiv schon beraten habe und weiter berate. Angesichts der Investitionen von 14 bis 15 Millionen müsse man aber auch deutlich machen, das nicht alle anderen Projekte in der Stadt Rahden so möglich seien. Auch die so genannte "Donut"-Variante hat im Schulausschuss wohl nicht viele Freunde. Die könne wegen der Nachteile ausgeschlossen werden, sagten Uli Eikenhorst und Bianca Winkelmann (beide CDU). Ähnlich sieht das auch bei der SPD aus. Bei der "Scheren"-Variante könne eine Aula auch nachträglich angebaut werden, meinte Friedrich Schepsmeier (SPD). Wichtig für die SPD sei, dass die Sekundarschule nicht länger warten müsse. "Verschieben hilft nicht weiter", mahnte Schepsmeier eine nun zügige Entscheidung an. Die Grünen seien eindeutig für die "Schere", machte Winrich Dodenhöft deutlich. UfR sorgt sich wegen Schulhof-Verkleinerung Bei der "Schere" werde der Schulhof drastisch verkleinert, gab Gundel Schmidt-Tschech (UfR) zu bedenken. Ihren Sorgen, den Schülern könne zu wenig Platz auf dem Schulhof zur Verfügung stehen, widersprach Petra von Berlepsch vom Büro Garbe & Lexis, das sich mit der Planung von Schulen befasst. Der Schulhof könne hochwertig aufgewertet werden, da gebe es keine Probleme. Eine Aufwertung etwa wäre die Verlagerung des Basketballfeldes neben die frühere Realschule, ergänzte Björn Groß. Pausenraum gehe mit der "Schere" verloren, sagte Matthias Haverkamp, Leiter des Gymnasiums Rahden. Überlegungen, auf eine neue Aula für die Sekundarschule zu verzichten und die Aula des Gymnasiums beiden Schulen zur Verfügung zu stellen, lehnt er ab. Räumlich ist das Gymnasium nach Haverkamps Darstellung an der Grenze, für den Unterricht sei die Aula unverzichtbar. "Ich möchte nicht wieder acht Jahre warten" Brunhilde Meier vermisste einen Wettbewerb, der zu weiteren architektonischen Varianten führen könnte. Die "Schere" sei nur eine Lösung, es müsse auch über den Busbahnhof und die Fahrrad-Stellplätze gesprochen werden. Auf eine rasche Lösung setzt Margarete Kaiser, Leiterin der Sekundarschule. Seit Jahren warte man darauf und diese Entscheidung wollten nun auch die Eltern von 690 Schülern und das Kollegium. "Ich möchte nicht wieder acht Jahre warten." Die Schule setze auf einen Bau der "Schere" mit Aula. Beratungsbedarf angesichts der Kosten Sprechen müsse man über die Frage, ob die Stadt Rahden angesichts der größten Investition ihrer Geschichte noch handlungsfähig sein werde, sagte Bianca Winkelmann. Die Politik stehe in Verantwortung für den Haushalt der nächsten 30 Jahre. Gundel Schmidt-Tschech will den bestmöglichen Ausbau, möchte aber auch noch mehr Planung. "Links oder rechts", das sei nun der erste Schritt, sagte Björn Groß. An die Details gehe es im zweiten Schritt. Das Gebäude sei so ausgerichtet, dass man damit eine ganze Weile sehr glücklich sein werde, ergänzte Petra von Berlepsch. Welche Belastungen die Stadt jährlich haben würde Die Stadt werde über 30 Jahre mit 600.000 Euro belastet, merkte Uli Koors (CDU) an. Das sei eine "Worst case"-Berechnung, sollte die frühere Realschule 30 Jahre lang leer stehen, schränkte der Bürgermeister ein. Sollte die Politik den Abriss beschließen oder sich ein Investor finden, dann halbiere sich die Belastung.

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