Rahden

Unbekannte randalieren: Massenhaft Bienen umgebracht

Im Rahdener Museumshof wird nicht nur gezeigt, wie die Menschen im Nordkreis einst lebten. Mit der Imkerei leistet das Museum auch einen Beitrag zum Insektenschutz. Das traten Idioten mit Füßen.

Unbekannter haben in der Nacht zu Sonntag die Bienenstöcke auf dem Rahdener Museumshof zerstört. | © Stadt Rahden

20.04.2020 | 21.04.2020, 13:41

Rahden-Kleinendorf (nw/-sl-). Viele Menschen wollen Insekten wie Bienen schützen, andere bringen Bienen um: Die Polizei ermittelt nach einer Tat auf dem Rahdener Museumshof, die nur von Idioten begangen worden sein kann. In der Nacht zu Sonntag, 19. April, wurden die Bienenstöcke auf dem Museumshof mutwillig umgetreten. Das teilte Lena Meyer von der Stadt Rahden mit. Sie ist für den Tourismus zuständig und leitet das Freilichtmuseum.

Als Hausmeister Willi Gutjar am Samstag um 22 Uhr seinen Kontrollgang über den Hof gemacht hat, standen die Bienenstöcke nach Angaben Meyers noch. Am Sonntagmorgen habe er sie dann umgetreten vorgefunden.

Viele Jungbienen überlebten die Nacht nicht

Lena Meyer: "Viele Bienen sind gestorben, da es nachts noch zu kalt für die fleißigen Insekten ist. Vor allem viele Jungbienen, die den Bienenkorb bisher noch nicht verlassen hatten, haben die kühle Nacht nicht überlebt. Normalerweise bleiben sie die ersten drei Wochen ihres Lebens im geschützten Bienenstock."

Unbekannter haben in der Nacht zu Sonntag die Bienenstöcke auf dem Rahdener Museumshof zerstört. - © Stadt Rahden
Unbekannter haben in der Nacht zu Sonntag die Bienenstöcke auf dem Rahdener Museumshof zerstört. | © Stadt Rahden

Jetzt bleibe zu hoffen, dass die Königinnen der drei Völker überlebt haben, die für das Überleben eines ganzen Bienenvolkes elementar ist. "Das wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen, wenn die Bienen sich etwas beruhigt haben", sagt Gerda Kolkhorst, eine der drei Museumsimker.

Anzeige bei der Polizei erstattet

Bei der Polizei wurde selbstverständlich Anzeige erstattet. Über Hinweise von Bürgern, die etwas Verdächtiges gesehen haben, würden sich die Stadt und das große Team der ehrenamtlichen Museumshof-Mitarbeiter freuen. Meyer: "Auch könnte es sein, dass der oder die Täter mehrere Bienenstiche davongetragen haben."

Stadt setzt Belohnung aus 

Die Stadt Rahden überlegt nun, das beliebte Freilichtmuseum an der Burgruine mit Videokameras zu überwachen. Das teilte Bürgermeister Bert Honsel gegenüber der NW mit. Zudem lobte er spontan eine Belohung von 500 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen. 

Der Museumshof ist im Moment bedingt durch die Corona-Maßnahmen für Besucher geschlossen. Lena Meyer und das Team hoffen, dass sie am 5. Mai endlich in die Saison starten können. Eigentlich war das schon für den 17. März geplant. Das Museumshof-Team arbeitet derzeit an der Umsetzung der Hygienemaßnahmen für Gäste und Mitarbeiter.

Aktionstage gibt es heuer nicht

Aktionstage werden in dieser Saison nach Angaben Meyers leider nicht stattfinden. Die Gesundheit gehe vor, vor allem, weil viele der 35 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer altersbedingt zur Risikogruppe gehören. "Wir freuen uns jetzt einfach auf das nächste Jahr und hoffen, dass wir den Museumshof bald wieder öffnen können."