Brand in Preußisch Oldendorf: Nachbarn halfen, Kinder vom Grundstück zu holen

Preußisch Oldendorf. &bdquo;Um kurz nach 1 Uhr habe ich einen lauten Knall gehört“, sagt ein Nachbar, der eigenen Angaben zufolge die Entwicklung des Brandes in der Straße Linnenbrede aus nächster Nähe erlebte, nachdem er, aufgeschreckt durch den Knall, nach draußen ging. In einer Ecke unter dem Carport eines Einfamilienhauses habe es gebrannt, er sei daraufhin zurück ins Haus gegangen, um zwei Eimer mit Wasser zu füllen. Ein anderer Nachbar hätte sich indes bereits auf den Weg gemacht, die Hausbewohner zu alarmieren. Als er wenig später mit den Wassereimern zurück vor sein Haus ging, hätten jedoch bereits mehrere Fahrzeuge in Flammen gestanden und es habe ausgesehen, als liefe Treibstoff auf den Hof. Sofort sei ihm klar gewesen, dass er mit seinen Wassereimern nichts mehr ausrichten könne. &bdquo;Das ging alles ganz schnell“, erinnert er sich. &bdquo;Das ging alles ganz schnell“ Als kurz darauf die Bewohner des Hauses und ihre Gäste ohne Schuhe und Jacken aus dem Gebäude geflohen seien, sei der einzige sicher scheinende Fluchtweg bereits der über die Hecke gewesen, die das Grundstück, abgesehen von der Hofeinfahrt, zur Straße hin umgibt. Weil auf dem Hof zu diesem Zeitpunkt aber schon Fahrzeuge in Flammen standen, hätte man sich ihnen nicht mehr nähern können. Nachbarn hätten deshalb geholfen, die Kinder über die Hecke zu heben. Auf der Straße hätte dann laut Augenzeugen zunächst Panik geherrscht, mehrere Personen seien in verschiedene Richtungen davongelaufen, bis ein Nachbar sie dazu aufgefordert hätte, sich zusammenzufinden und sicherzugehen, dass niemand unbemerkt im Haus zurückgeblieben sei. Wind und leichtfertiger Umgang waren Risikofaktoren Der bei dem Brand entstandene Sachschaden wird bislang mit 400.000 Euro beziffert. Um ihn zu löschen, waren die Löschgruppen Preußisch Oldendorf, Harlinghausen, Bad Holzhausen, Hedem-Lashorst, Getmold, Schröttinghausen, der Einsatzleitwagen und die Drehleiter der Feuerwehr Lübbecke im Einsatz. &bdquo;Wir hatten mit einer entsprechenden Einsatzvorplanung vorgesorgt, sodass uns in der Silvesternacht genug Einsatzkräfte zur Verfügung standen“, sagte Ralf Lohrie, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Preußisch Oldendorf. In der Silvesternacht sei eine zusätzliche Löschgruppe in Alarmbereitschaft gewesen. Mit insgesamt vier Einsätzen im gesamten Preußisch Oldendorfer Stadtgebiet sei diese aber grundsätzlich nicht ungewöhnlich verlaufen, heißt es seitens der Feuerwehr weiter. Neben dem Brand in der Linnenbrede seien die Einsatzkräfte in den Abendstunden zuerst nach Börninghausen ausgerückt, wo an einer Kindertagesstätte ein Schuppen in Brand geraten war. In den frühen Morgenstunden seien dann ein Heckenbrand in Engershausen gefolgt sowie eine Mülltonne im Stadtzentrum und schließlich der Großeinsatz in der Linnenbrede. Nur in den Corona-Jahren sei es etwas ruhiger gewesen, erinnert sich der Leiter der Feuerwehr. Davor und danach habe es auch in Preußisch Oldendorf immer mal ähnliche Einsätze gegeben. Er habe aber das Gefühl, dass mit Pyrotechnik insgesamt leichtfertiger umgegangen würde. Insbesondere aufgrund des Windes in der Silvesternacht hätten die Einsätze im Bereich des Erwartbaren gelegen. Keine Hinweise auf Brandstiftung Dazu, worauf der Brand des Einfamilienhauses zurückzuführen ist, heißt es seitens der Kreispolizeibehörde: &bdquo;Zur Brandursache in der Straße ,Linnenbrede´ liegen keine Hinweise für eine vorsätzliche Brandlegung vor. Die mutmaßliche Brandursache steht nach derzeitigen Erkenntnissen in Verbindung mit dem Feuerwerksgeschehen“. Die Polizei hatte das Grundstück zunächst abgesperrt, Brandermittler waren vor Ort. Inzwischen sei der Brandort wieder freigegeben worden. Das Haus, das durch Rauch und Löschwasser stark beschädigt wurde, sei derzeit nicht bewohnbar. Aus der Nachbarschaft wurden Stimmen laut, die den Umgang mit Pyrotechnik in der Siedlung bemängelten. In den vergangenen Jahren sei die Straße an Neujahr teils stark vermüllt gewesen, das Zünden von Feuerwerkstechnik habe überhandgenommen. &bdquo;Es war nur eine Frage der Zeit, bis so etwas passiert“, sagte ein Anwohner. Schon gegen 14 Uhr habe das Böllern in diesem Jahr in der Siedlung begonnen. Er sei froh, dass nicht noch mehr passiert sei.

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