Preußisch Oldendorf. Im Eggetal existiert schon seit vielen Jahren ein Lebensmittelgeschäft, welches weit über die Grenzen des Eggetal hinaus bekannt ist: der Dorfladen von Karola Weber. Jürgen Nenneker, Geschäftsführer der Dorfgemeinschaft „Wir im Eggetal“, war vor Kurzem bei Karola Weber, um sich einen aktuellen Eindruck von dem kleinen Geschäft zu verschaffen.
Dorfläden seien wie Rosen in der Wüste, habe Wolfgang Gröll, ein Dorfladen-Experte, gesagt, so Nenneker. „Denn wo sie stehen, ist sonst oft nichts: keine Bäckerei, kein Metzger, kein Supermarkt. Nach Grölls Ansicht ist es für Dorfläden auch sehr wohl möglich, neue Kunden zu gewinnen. Dorfläden stehen vor dem Boom. In vielen Orten werden bereits geschlossene Läden wieder belebt und geöffnet. Anders als früher und mit viel mehr Leben“, erläutert er.
Die Inhaberin des Dorfladens im Eggetal, Karola Weber, habe sich vor Jahren auf den Weg gemacht, den Dorfladen im Eggetal auf jeden Fall weiterzubetreiben und durch weitere zusätzliche Angebote für noch mehr Zuspruch und Zulauf zu sorgen. Der Erhalt dieser Nahversorgung liege ihr und ihrem Team sehr am Herzen. Nach einer erfolgreichen Umgestaltung der Räumlichkeiten setze sie auf noch mehr Zulauf und Zufriedenheit.
Zusatzangebote sollen Dorfladen von Discounter-Konkurrenz abheben
„Unser Dorfladen wird auch für junge Familien wieder eine größere Attraktivität erzeugen und gleichzeitig wird man dem steigenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung gerecht. Eine Vielzahl an Angeboten sind im Dorfladen entstanden und sie sollen in erster Linie dazu beitragen, die Bevölkerung zu sensibilisieren, um auch auf der Nachfrageseite Problembewusstsein zu schaffen. Für Frau Weber steht weiterhin fest: Aufgeben gilt nicht, ihr Dorfladen trotzt auch zukünftig der Konkurrenz“, so Jügen Nenneker.
Das Angebot im Dorfladen umfasse das volle Sortiment, angefangen von frischen regionalen Produkten bis zur Konserve, von hausgemachten Eintöpfen bis zu Kuchen und Torten. Und darüber hinaus erzeuge er Kundennähe, Flexibilität und letztlich auch Lebensqualität. Gerade für viele Ältere, die nicht mehr selbst mobil sind, sei das Einkaufen oft ein Problem. Deshalb liefere der Dorfladen Weber in der näheren Umgebung bei Bedarf immer noch Einkäufe auch nach Hause.
Obwohl die Konkurrenz der großen Discounter fast übermächtig sei, trotze Karola Weber auch weiterhin mit besonders attraktiven Zusatzangeboten. Deshalb gebe es zum Beispiel einen Brötchenlieferdienst am Wochenende oder Schnittchen auf Bestellung. Vierwöchentlich liefere sie an den Eggetaler Suppentreff eine Auswahl an Suppen. Der Eggetaler Bouletreff, der sich alle vier Wochen in den Sommermonaten trifft, bekomme regelmäßig leckeren Kuchen oder belegte Brötchen geliefert. Dieser Service werde mittlerweile auch von anderen Bewohnern des Tals wahrgenommen. Dank einer angestellten Bäckerin bekommen Kunden hier sogar Kuchen und Torten aus eigener Herstellung.
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Tägliche Besorgungen im Dorfladen - auch ohne Auto
Weitere Serviceleistungen sollen in Kürze folgen. Karola Weber überlege, einen Kopierdienst anzubieten und möchte auch zukünftig Briefmarken verkaufen. Ein neuer Flyer sei ebenfalls in Arbeit. Die Herausforderung für den Dorfladen sei es, ihn auch in Zukunft wirtschaftlich zu betreiben. Dazu brauche es auch weiterhin viel Zuspruch in und aus der Bevölkerung. „Denn unser Dorfladen ist und bleibt ein fester Bestandteil unserer Dorfstruktur und wird sehr geschätzt, da die Verbraucher auch ohne Auto ihre täglichen Besorgungen tätigen können. Wenn ihr nicht kommt, müssen wir dichtmachen“, sagt Karola Weber.
Der Dorfladen im Eggetal stellt die Grundversorgung mit Nahrungsmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs durch ein ausreichendes Angebot an frischen Backwaren, Obst, Gemüse und Molkereiprodukten sowie sonstigen Lebensmitteln zu angemessenen Preisen sicher.
Dorfläden seien eine ausbaufähige Chance, um Lebensqualität in die Orte zurückzubringen. Immer mehr Menschen in aktiven Dörfern solidarisieren und engagieren sich, um längst verloren gegangene und geschlossene Dorfläden wieder zu aktivieren und wieder zum Leben zu erwecken. Im Eggetal sei das nicht nötig, denn hier gebe es noch „Unseren Dorfladen-Lebensmittel Weber“. „Lasst ihn uns erhalten. Er ist so viel wert für uns und unser schönes Eggetal“, appelliert Nennecker abschließend.