Ein kleiner Funke reicht: Die Waldbrandgefahr ist extrem gestiegen

Lübbecker Land. Nur eine kleine Unachtsamkeit kann eine Katastrophe auslösen: Das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe weist darauf hin, dass während der andauernden Hitzeperiode die Waldbrandgefahr im Wiehengebirge hoch ist. Umsichtiges Verhalten ist angesagt, um Waldbrandsituationen zu verhindern. Derzeit gilt die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe. Fehlende Niederschläge aus dem Frühjahr und dem Frühsommer haben zusammen mit der aktuellen Hitzeperiode die Waldbrandgefahr stark erhöht. Hinzu kommt, dass durch die extreme Borkenkäferkalamität viele Hiebsmaßnahmen in Fichtenbeständen notwendig wurden und auch immer noch laufen. Riesige Mengen von trockenem Holz und Astmaterial liegen in den Waldbeständen. Kontrollgänge haben gezeigt, dass das im Wald verbliebene Material derartig trocken ist, dass ein kleiner Funke bereits eine Katastrophe auslösen könnte. Diese Situation würde auch nicht durch tageweise Niederschläge entspannt. Situation wäre auch durch tageweise Niederschläge nicht entspannt Das Regionalforstamt weist nochmals darauf hin, dass sich die Waldbesuchenden umsichtig verhalten müssen. Offenes Feuer und Grillen sei grundsätzlich und immer verboten. Auch das Rauchen im Wald ist seit Anfang März bis Ende Oktober ausdrücklich untersagt. Neben Feuer und Grillen sowie achtlos weggeworfenen Zigarettenkippen könnten auch durch heiße Katalysatoren von abgestellten Autos Wege- und Straßenbankette entzündet werden. &bdquo;Im Moment sind alle Waldbesitzenden und Förster in Alarmbereitschaft, um im Falle eines Waldbrands sofort handeln zu können", sagt Andreas Roefs vom Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe in Minden. &bdquo;Wichtig ist auch, dass abgestellte Fahrzeuge von Waldbesuchenden keine Waldwegezufahrten blockieren. Nur so kann gewährleistet werden, dass Einsatzkräfte die Waldbrände zügig erreichen können." Durch unerlaubtes Grillen Waldbrand verursacht Seit vergangenen Samstag werden die Wälder in Ostwestfalen-Lippe zudem per Flugzeug auf mögliche Brände hin kontrolliert, hatte die Bezirksregierung mitgeteilt. Ziel der Flüge ist, die Feuerwehrleitstellen möglichst schnell über ein Feuer in einem Wald oder einem Graslandgebiet zu informieren. Aufmerksame Waldbesucher können aktiv bei der Waldbrandbekämpfung helfen, indem sie Brandnester und Waldbrände über die Rufnummer 112 sofort melden. Eine Orientierung über die Gefahrenlage bietet der Deutsche Wetterdienst (DWD). Der Waldbrandgefahrenindex zeigt für den Kreis Minden-Lübbecke derzeit die zweithöchste Stufe an. Im angrenzenden Landkreis Nienburg ist die höchste Stufe erreicht. Im Nachbarkreis Nienburg höchste Gefahrenstufe Es ist noch nicht lange her, dass im Wiehengebirge Leichtsinn fast zu einem größeren Unglück geführt hat. Im April musste die Feuerwehr Hüllhorst morgens zu einem Waldbrand ausrücken. Ein Mountainbiker hatte das Feuer an einer sehr abgelegenen Stelle gemeldet. Gebrannt hatte eine Fläche von etwa zehn Quadratmetern. Die Ursache: unerlaubtes Grillen. Einen Einweggrill hatten die Verursacher in der Nacht dort zurückgelassen. So hatten wohl die Kohlen über Stunden weiter geschwelt. Angesichts der Trockenheit hätte das zu einer Katastrophe führen können. Grundsätzlich ist das Grillen im Wald verboten, Ausnahmen sind eigens ausgewiesene Plätze oder Lichtungen. Bei Zuwiderhandlungen lässt der Bußgeldkatalog Geldstrafen bis 25.000 Euro zu. Im Falle des Schwelbrandes in Hüllhorst käme auf den Verursacher auch noch der Einsatz der Feuerwehr mit rund 1.500 Euro pro Stunde zu. Und damit nicht genug. Auch der Waldbesitzer kann entstandenen Schaden geltend machen.

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