290.000 Euro für Renovierung: Das ändert sich bald am Wiehenturm

Pr. Oldendorf. Quo vadis Wiehenturm? Diese Frage hat sich auch der Haupt– und Finanzausschusses bei seiner jüngsten Sitzung in der Mensa der Sekundarschule gestellt. Nach einer hitzigen Diskussion entschieden sich die Ratsherren mehrheitlich für die &bdquo;große Lösung“, einer Verschalung des Turms und einem – leicht erhöhten – Dachaufsatz. 290.000 Euro will die Stadt in die Hand nehmen, um den beliebten Aussichtsturm zu renovieren. Dass das eine &bdquo;Riesenstange Geld ist“, weiß auch Klaus Tellbüscher, der das Vorhaben aus Sicht der Verwaltung vorstellte. Der Turm aus dem Jahr 1974 sei zwar schon ziemlich alt. Da es im Fußbereich aber nur eine schadhafte Stelle gebe, mache eine Sanierung Sinn. Weitere &bdquo;massive Faulstellen“ hätten sich im oberen Podestbereich befunden. Dazu kommen Risse an den Leimbindern. Was die Sanierung angeht, stellte Tellbüscher eine &bdquo;kleine“ (239.000 Euro) und eine &bdquo;große“ Lösung (290.000 Euro) vor. Bei der nun beschlossenen zweiten Variante soll der obere Teil des Turms ersetzt werden. Dabei sollen ein Dach und eine Verschalung für Nässeschutz sorgen. Die Wände des Turms könnten mit Zedern– oder Lärchenholz verkleidet werden. Die Ratsmitglieder waren sichtlich hin– und hergerissen. 290.000 Euro seien ein &bdquo;großer Schluck aus der Pulle“ und mit Blick auf die &bdquo;ungewisse Situation in der sich die Stadt befindet“, kritisch zu sehen, sagte Ratsherr Pierre Arndt. Bernd Lömker (UEG) sieht das Problem im Alter des Bauwerks. &bdquo;Ich kann 40 Jahre alte Balken vergolden, sie sind dann aber immer noch 40 Jahre alt.“ Große Nachfrage nach dem Turm Statt den Turm zu sanieren, sollte man sich auf die Frage konzentrieren, ob der Turm 290.000 Euro wert sei und ob das Geld nicht viel effektiver in der &bdquo;leidenden Infrastruktur“ angelegt sei. Einen anderen Vorschlag – einen Neubau – hatte Jan Hendrik Maschke. Niemand wisse schließlich, wie sich die Gewerbesteuern im nächsten Jahr entwickeln. Eckhard Bahre betonte, er habe noch nie erlebt, dass veranschlagte Kosten eingehalten werden. Anders sah das Herbert Weingärtner, der für eine &bdquo;zeitnahe Entscheidung“ und die &bdquo;große Lösung“ warb. Im Tourismus gebe es eine große Nachfrage nach dem Turm, außerdem werde die Substanz immer schlechter, je länger man warte. Bürgermeister Marko Steiner machte auf ein weiteres Problem aufmerksam: Bis Anfang nächsten Jahres werde sich sicher kein Neubau realisieren lassen, &bdquo;und dann geht uns auch die Förderung von 98.000 Euro Sanierungszuschuss des Landes flöten, die bis Februar nächsten Jahres gilt.“ Wilfried Niemeyer betonte, dass ein &bdquo;Rückbau des Turms“ schlimm für das Eggetal und Pr. Oldendorf sei. Schließlich wurde die &bdquo;große Lösung“ beschlossen. Bei neun Ja-Stimmen gab es zwei Nein-Stimmen von Bernd Lömker und Eckhard Bahre. Schon vorher hatte der stellvertretende Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Pr. Oldendorf, Martin Kniepkamp, auf das abgelaufene Jahr zurückgeblickt. Aktuell dienen 177 Einsatzkräfte (168 Männer und neun Frauen) in der Wehr. Weitere Kräfte gibt es in der Unterstützungsabteilung (2) und in der Ehrenabteilung (49). Diese Zahlen seien in den den vergangenen Jahren nahezu konstant gewesen. Was die Einsätze angeht, gab es in 2019 gut zu tun. 20 Kleinbrände, ein Mittel– und ein Großbrand standen zu Buche. Dazu kommt die Rettung von Menschen (9) und Tieren (17) aus Notlagen, Verkehrsunfälle (5), Ölspuren und Unfälle (10), gefährliche Stoffe (1), Wasser- und Sturmschäden (13) und etliche weitere Einsätze. Einsatz beim Drogenlabor in Börninghausen Kniepkamp berichtete auch vom Einsatz beim Drogenlabor in Börninghausen. Damals sei man zunächst wegen eines Dachstuhlbrandes alarmiert worden. Erst als man die große Zahl an Chemikalien gesehen habe, sei ein ABC-Zug nach alarmiert worden. &bdquo;Das war der erste Realeinsatz des kreisweiten Zuges.“ Ebenfalls ausgewertet wurden &bdquo;zeitkritische Einsätze“ gemäß der Schutzzieldefinition für Einsätze 2019. Beim &bdquo;kritischen Wohnungsbrand“ ist es Ziel 1 mit neun Einsatzkräften innerhalb von zehn Minuten und (Ziel 2) mit weiteren sieben Einsatzkräften innerhalb von 15 Minuten nach der Alarmierung in mindestens 80 Prozent aller Fälle am Einsatzort zu sein. Bei sonstigen zeitkritischen Einsätzen (etwa Gefährdung von Menschenleben bei einem Verkehrsunfall) muss die Feuerwehr (Ziel 1) mit sechs Einsatzkräften innerhalb von zehn Minuten und (Ziel 2) mit weiteren sechs Kräften innerhalb von 15 Minuten nach der Alarmierung in mindestens 80 Prozent der Fälle am Einsatzort sein. Das bei dem &bdquo;kritischen Wohnungsbrand“ weniger (6) als die geforderten neun Einsatzkräfte in zehn Minuten nach der Alarmierung vor Ort waren, begründete Kniepkamp mit der Uhrzeit des Brandes. Am Nachmittag müssten die Einsatzkräfte weitere Anfahrtswege auf sich nehmen. Darüber hinaus informierte Kniepkamp über Beschaffungen (HLF 20 und fünf neue MTW) sowie den geplanten Bau eines Gerätehauses für die Löschgruppen Hedem-Lashorst und Getmold.

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