Aussichtsturm in Pr. Oldendorf könnte höher werden

Pr. Oldendorf. Über Jahrzehnte war er ein beliebtes Ausflugsziel im Wiehengebirge: Vom Wiehenturm schweift der Blick des Wanderers nach Süden ins Eggetal, nach Osten zum Turm der Burg Limberg sowie nach Norden in die norddeutsche Tiefebene. Doch seit Oktober 2018 ist der Turm gesperrt. Die Witterung und der feuchte Standort haben dem Aussichtsturm stark zugesetzt. Die Traghölzer sind faul und marode und müssen ausgetauscht werden. Die Standfestigkeit ist gefährdet. Im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss beriet die Politik über mögliche Sanierungsvarianten. Bei der bevorzugten Variante könnte der Turm sogar aufgestockt werden. Am Turm auf dem Schwarzen Brink gebe es &bdquo;massive Probleme", erklärte Klaus Tellbücher, Leiter des Gebäudemanagements bei der Stadtverwaltung. Es sei massiv Feuchtigkeit eingedrungen, Fäulnispilze hätten sich gebildet, die Leimbinder wiesen eine starke Rissbildung auf. An einigen Stellen wurde bereits mit Blechplatten ausgebessert. Die Bäume im Bereich rund um den Turm wurden bereits gefällt, um das Bauwerk abtrocknen lassen zu können. &bdquo;Der Turm braucht auch eine Dachkonstruktion", so Tellbüscher. Für sein Alter vom mehr als 40 jahren seien die Schäden am Turm allerdings gering, sagte er. Der Aussichtsturm Friedenshöhe im benachbarten Melle-Buer etwa wurde 1988 erbaut und musste bereits vor fünf Jahren grundsaniert werden. Als Vorbild dient der Turm Friedenshöhe in Melle-Buer Erste Schätzungen gingen in Pr. Oldendorf von Sanierungskosten in Höhe von 180.000 Euro aus. Auf dieser Grundlage wurde ein Förderantrag vom Land gestellt und positiv beschieden. Die Stadt erhält demnach für die Sanierung knapp 98.000 Euro. Zur weiteren Planung wurde das Büro HSW-Ingenieure aus Bad Oeynhausen herangezogen. Die Schäden würden sich &bdquo;überraschenderweise" auf den oberen Bereich konzentrieren, erklärte der Statiker Volker Schiermeyer im Bauausschuss. Aus diesem Grund könne die Sanierung auf das obere Drittel des Turms begrenzt werden. Sie sei trotzdem aufwendig, weil &bdquo;alles händisch" gemacht werden müsse. Variante A sieht die Ausbesserung der schadhaften Stellen vor. Die Fehlstellen müssten ausgeschnitten und durch neue Brettschichtholzquerschnitte ersetzt werden. Unabdingbar sei auch eine Verschalung zum Schutz vor Feuchtigkeit sowie eine Dachkonstruktion als Abdeckung. Die Kosten beliefen sich auf brutto 239.000 Euro. Zwei Varianten sind im Gespräch Bei der von der Verwaltung favorisierten Variante B wird der Turm im oberen Bereich &bdquo;zurückgeschnitten". Die Stützen würden dann um die geschädigten Bereiche gekürzt und durch einen neuen Bereich – mit Dachkonstruktion – ergänzt. Auch eine Erhöhung des Turms um eine weitere Podestebene (etwa 4,40 Meter) wäre dann möglich. Die Gesamthöhe des Wiehenturms von der Sohle bis zur Besucherplattform wäre dann 25 Meter. Die Kosten würden sich auf 290.000 Euro brutto belaufen. Eine Förderung für einen Turm-Neubau sowie eine Erhöhung der Fördersumme gebe es nicht, sagte Maren Heidenreich, Leiterin des Fachbereichs Bauen, auf Nachfrage im Ausschuss. Hier habe man bereits bei der Bezirksregierung nachgefragt. Keine weitere Förderung in Sicht Die Kosten bereiteten den Politikern Bauchschmerzen. &bdquo;Aber wenn wir nichts machen, verfault der Turm weiter", sagte Ausschussvorsitzender Rolf Dieter Schütte (CDU). Dem stimmte Wilfried Niemeyer zu. Wenn man das Vorhaben nicht angehe, sei die Förderung auch irgendwann dahin. Bei einer Enthaltung sprach sich der Ausschuss einstimmig für die Ausbauvariante B aus.

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