Eon-Panne in Porta Westfalica: Trotz Hausverkauf soll Portanerin weiter zahlen

Porta Westfalica. Der Ärger beginnt für Susanne Uthoff, als sie im Sommer 2021 ihr Haus in Hille verkauft und dann nach Porta zieht. Sie informiert ihren damaligen Versorger Eon über diese Schritte und schickt dem Konzern eigenen Angaben zufolge auch einen entsprechenden Grundbuchauszug als Beleg. Trotzdem sendet Eon ihr bis heute immer wieder Rechnungen, mahnt sie ab und zieht auch vors Amtsgericht. Auf Anfrage entschuldigt sich der Konzern nun für Fehler. Susanne Uthoff denkt dennoch über eine Schmerzensgeldklage nach - sie möchte ein Zeichen setzen. Alle Schreiben von Eon hat die 63-Jährige ordentlich abgeheftet. 2022 forderte der Konzern zum Beispiel 750 Euro, zwei Jahre später rund 1.450 Euro und zuletzt 1.700 Euro. Dass sie nun Anfang Juni wieder eine Rechnung bekommen hat, irritiert sie besonders. Denn im Februar 2024 hatte ihr Eon noch mitgeteilt, dass man ihre Daten korrigiert habe. Der Konzern schrieb damals: &bdquo;Wie wir nun wissen, war das nicht richtig. Das tut uns leid.“ Man habe jetzt alles in Ordnung gebracht, hieß es und weiter: &bdquo;Wenn für Sie noch etwas offengeblieben ist, kommen Sie einfach auf uns zu.“ Susanne Uthoff hat damals geglaubt, dass damit alles erledigt sei: &bdquo;Ich habe das als Entschuldigung verstanden und die Sache abgehackt.“ Doch anderthalb Jahre später kam erneut eine Abschlussrechnung – und der Ärger begann von vorn. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an eine Anwältin und an das Mindener Tageblatt (MT). Lesen Sie auch: Bünder bekommt Rechnung von Eon - obwohl er gar kein Kunde ist Portanerin warnt: Keine ungerechtfertigten Mahnungen zahlen Die 63-Jährige versteht nicht, weshalb das mit anderen Versorgern reibungslos geklappt hat, während sich das Problem mit Eon jahrelang hinzieht. In ihrem ehemaligen Haus gab es vier Anschlüsse, die über unterschiedliche Versorger liefen. Von Westfalen Weser etwa habe sie nach der Abmeldung nie wieder gehört. Zweimal zahlte sie nach Mahnungen von Eon – ein Fehler, wie sie heute weiß. Einmal versäumte sie den rechtzeitigen Widerruf, weil sie eine Zwei-Wochen-Frist übersehen hatte. Als der Rechtsstreit vor dem Amtsgericht Minden landete, zahlte sie 335 Euro. Nach einem Krankenhausaufenthalt überwies sie einmal rund 400 Euro. &bdquo;Da war ich nicht ganz auf der Höhe.“ Diese Beträge wird sie vermutlich nicht zurückbekommen, sie will es aber versuchen. Was sagt Eon selbst zu dem Fall? Ein Sprecher teilt mit, dass der Nachweis für den Hausverkauf gefehlt habe. Susanne Uthoff betont, dass sie ihn mehrmals per Mail geschickt habe. &bdquo;Von mir aus kann ich das fünf weitere Male machen, Hauptsache ist, dass sich nun endlich alles klärt.“ Verwechslung: Eon schickt Löhner Unternehmer Inkasso-Firma auf den Hals Problem-Immobilie ist bereits weiterverkauft Laut Eon habe man die 63-Jährige kontaktiert und ihr mitgeteilt, dass sie den Nachweis nicht erbracht habe. Einen Kaufvertrag oder ein Übergabeprotokoll sei nicht angekommen. &bdquo;Aufgrund eines manuellen Bearbeitungsfehlers haben wir in diesem Zusammenhang bedauerlicherweise unsererseits auch versäumt, bezüglich des fehlenden Dokuments noch einmal bei Frau Uthoff nachzufragen“, teilt der Sprecher mit. Das tue dem Konzern leid: &bdquo;Für die entstandenen Unannehmlichkeiten bitten wir um Entschuldigung.“ Aufgrund des fehlenden Nachweises für die Immobilie sei Susanne Uthoff deshalb erneut für die Lieferstellen angemeldet worden, da Eon kein neuer Eigentümer bekannt gewesen sei. Der Konzern verspricht, dass man sich schnellstmöglich um eine Rückabwicklung kümmern und in diesem Zuge klären wolle, wer für die seit 2021 angefallenen Verbräuche verantwortlich sei. Dazu werde nach wie vor dringend der Nachweis über den 2021 erfolgten Verkauf benötigt. Die noch offenen Forderungen für den Zeitraum zwischen 2021und 2025 müssten vom entsprechenden Eigentümer beglichen werden, da der Verbrauch angefallen sei, so der Sprecher. Susanne Uthoff erklärt, dass der Eigentümer ihres ehemaligen Hauses einen anderen Stromanbieter hatte. Inzwischen habe er die Immobilie bereits wieder weiterverkauft. Beschwerde-Welle bei Eon: Verbraucher berichten über falsche Abrechnungen von Eon Minden-Lübbecker haben immer wieder Probleme mit Eon Uthoffs Konflikt mit dem Konzern ist kein Einzelfall. Kunden berichten immer von Problemen bei der Kommunikation und dass der Konzern unberechtigt Stromkosten fordert, wie das MT bereits mehrmals berichtete. Häufiger verlangte Eon fälschlicherweise Geld, etwa von Erben, die keine waren. In einem anderen Fall begann für eine damals 82-Jährige aus Südhemmern nach einem Zählertausch und Zahlendreher der Ärger. Eon forderte von ihr damals 642,90 Euro und entschuldigte sich später. Probleme gibt es auch regelmäßig, wenn Menschen sterben und der Stromzähler wie in einem Fall in Minden dann einfach auf Nachbarn in einem Mehrfamilienhaus übertragen wird. In einem anderen Streit stand eine Mindenerin vor der Privatinsolvenz, weil sie die geforderte Summe für einen nicht existenten Zähler nicht aufbringen konnte. Hier ruderte Eon erst zurück, als die Presse eingeschaltet wurde. Auf die Frage, weshalb es zu solchen Fällen komme und ob es Probleme in der Verwaltung gibt, antwortet Eon nicht. Tipps: So können Sie sich bei Ärger mit dem Stromversorger Hilfe holen

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