Messie-Haus in Porta Westfalica brennt nieder – Polizei sucht nach Brandursache

Porta Westfalica-Möllbergen. Kaum etwas deutet am Mittwochmorgen auf den ersten Blick darauf hin, dass noch vor wenigen Stunden meterhohe Flammen an der Ecke Uffelner Weg/Mühlenstraße den Nachthimmel erleuchtet haben. Ein Polizeiwagen steht an der Straße, letzte Reste von Löschwasser fließen den abschüssigen Weg hinunter, Brandgeruch liegt in der Luft. Erst direkt vor der Grundstückszufahrt offenbart sich der Blick auf ein durch Feuer zerstörtes Haus, das zuvor jahrzehntelang durch Bäume und Büschen völlig überwuchert wurde. Es ist 22.40 Uhr am späten Dienstagabend, 16. April, als die Leitstelle die Feuerwehr Porta Westfalica mit mehreren Einheiten zu einem Dachstuhlbrand nach Möllbergen alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt steht das mehrgeschossige Haus in dem kleinen Waldstück bereits in Vollbrand. Schon aus einiger Entfernung können die Feuerwehrleute den Brandort sehen - der Feuerschein ist deutlich erkennbar. Bewohnt ist das Haus laut Auskunft der Stadt zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. Längst haben riesige Müllberge im Inneren des Gebäudes das Haus unbewohnbar gemacht. Der Unrat bietet dem Feuer reichlich Nahrung. Jahrelang hätten sich dort immer wieder unbefugt Personen aufgehalten, heißt es aus dem Rathaus. Der frühere Bewohner des Hauses lebt mittlerweile aber an anderer Stelle in der Stadt. Wohnhaus brennt bis auf Grundmauern nieder Damit ist zwar keine Personenrettung erforderlich. Dafür wird den Einsatzkräften aber der erste Löschangriff massiv erschwert. Das Haus ist stark zugewachsen, Bäume ragen mit Stamm und Wurzeln bis weit in die Grundstückseinfahrt hinein. Müll und anderer Unrat liegen über den gesamten Hof verteilt. Außerdem ist es schwer, eine stabile Wasserversorgung aufzubauen - der Hof liegt zu weit außerhalb der Kernortschaft. Deshalb lässt der Einsatzleiter schnell weitere Tanklöschfahrzeuge aus Porta, Bad Oeynhausen und von der Werksfeuerwehr der Lebenshilfe Rinteln nachalarmieren, damit genügend Löschwasser zur Verfügung steht. Das brauchen die Feuerwehrleute auch. Zeitweise mit fünf Schläuchen gleichzeitig und dem Wasserwerfer der Drehleiter gehen sie massiv gegen die Flammen vor. Das Haus ist zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr zu retten. Doch die Einsatzkräfte müssen verhindern, dass sich der Brand weiter auf Nebengebäude und Bäume und Büsche ausbreitet. Zwar erfassen die Flammen wegen des schnellen Eingreifens der Feuerwehr nicht alle Gebäudeteile auf dem Grundstück. Die Teile, die stehen bleiben, gelten aber als einsturzgefährdet. Der Hof ist ein Totalschaden. Das Wohnhaus brennt bis auf die Grundmauern nieder. Haus ist einsturzgefährdet Noch in der Nacht rückt ein schwerer Bagger an, um die hohe Giebelwand und den Schornstein kontrolliert abzutragen. Zu groß wäre die Gefahr für die Einsatzkräfte gewesen, dass das Haus einstürzt. So können die Feuerwehrleute den Brand auch besser löschen. Mit dem Bagger räumen die Einsatzkräfte auch einige Bäume aus dem Weg, damit die Drehleiter richtig in Stellung gebracht werden kann. Am Morgen danach liegt das Haus in Trümmern. Ein dichter Schaumteppich liegt über den verkohlten Resten des Hauses. Er dringt wegen der geringeren Oberflächenspannung beim Löschen besser in das Brandgut ein und erstickt auch die letzten Glutnester. Die Stadtwerke Porta haben bereits die Versorgungsleitungen für Strom und Wasser gekappt. Hinter der Brandruine sind Stimmen zu hören. Kriminalermittler der Polizei schauen sich den Brandort an - auf der Suche nach einer möglichen Ursache für das verheerende Feuer. Die Polizisten begutachten die Ruine von allen Seiten. Gibt es Hinweise auf Brandstiftung? Oder ist ein technischer Defekt die Ursache für den Brand? In den Trümmern ist es für die Polizisten schwer, überhaupt einen Ermittlungsansatz zu finden. Die Einsatzkräfte gehen nach einer vorsichtigen Schätzung von einem Schaden im sechsstelligen Bereich aus. Zur Brandursache lässt sich am Mittwoch noch nichts sagen.

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