Baustelle an der B482: Stau bis auf die A2, kilometerlange Umleitung, verirrte Lkw-Fahrer

Porta Westfalica-Holtrup. Erst flackert das Bremslicht des Kastenwagens, dann gehen die Warnblinklichter an. Gerade noch rechtzeitig kommt das Auto auf der Ausfahrt der A2 in Höhe Holtrup zum Stehen. Vor dem Wagen hat sich ein Rückstau gebildet. Damit hat der Fahrer offenbar nicht gerechnet. Schnell ist die Abbiegespur voll und die ersten Lastwagen müssen direkt auf der Autobahn halten, um die Abfahrt zu nehmen. Mehrere hundert Meter weiter gibt die kamerabasierte Stauerkennung in der Kurve der Ausfahrt ihr Bestes, um der Baustellenampel oben an der B482 entsprechende Signale zu senden. Doch die Ampel muss auch noch zwei andere Fahrtrichtungen berücksichtigen. Und so staut sich der Verkehr an diesem Montagmorgen immer wieder bis auf die Autobahn zurück. Eine gefährliche Situation. Keine Frage: Die Sanierung der Bundesstraße 482 zwischen dem Ortsausgang Holtrup und der Autobahnbrücke ist komplex. Vor allem in Sachen Verkehrsfluss. Mehrere Fahrtrichtungen sind gesperrt. Wer auf den Autohof fahren möchte, muss zum Beispiel aus Richtung Hausberge ansteuern. Lastwagenfahrer, die die A2-Abfahrt aus Richtung Kreuz Bad Oeynhausen genommen haben, müssen erst aufwendig drehen. Kein Wunder, dass Lkw-Fahrer immer wieder anhalten müssen, um nach dem Weg zu schauen. Dass die Zufahrt zum Autohof aus dieser Richtung gesperrt ist, erfahren sie nämlich erst kurz vor der Ampel. Damit es wegen der Straßensperrung - der Abschnitt zwischen Holtruper Ortsausgang und der A2-Brücke ist nämlich voll gesperrt - nicht zum Chaos in den umliegenden Anwohnerstraßen kommt, hat die Straßenbehörde vorsorglich die kleineren Straßen von vorn herein für Lkw gesperrt. Dennoch herrscht zum Beispiel auf der Twellsiekstraße und Im Twellsiek reger Verkehr. Wer sich auskennt, nimmt die kürzeren Wege über die Holperpisten. Ortsunkundige sind dagegen auf die ausgeschilderte Umleitung angewiesen. Und die ist, gemessen von Holtrup über Vlotho, Bad Oeynhausen und Dehme weiter nach Barkhausen bis nach Vennebeck, fast 29 Kilometer lang. Die eigentliche Strecke über die Brücke wäre gerade mal mehrere hundert Meter lang. Mehrfach am Tag Chaos Doch die ist derzeit eben gesperrt, damit die beauftragte Baufirma die Straße dort sanieren kann. Insgesamt drei Bauabschnitt gibt es. Voraussichtlich bis Anfang Juli werden Autofahrer in diesem Bereich mit teils starken Verkehrsbehinderungen rechnen müssen. Zudem dient der beliebte Pendlerparkplatz am Rande des Gewerbegebiets Holtrup derzeit als Material- und Fahrzeuglager und kann von Autofahrern nicht genutzt werden. Wenn der erste Bauabschnitt erledigt ist, wird aber zumindest die Vollsperrung zwischen A2 und Holtruper Ortseingang wieder aufgehoben. Dann können Verkehrsteilnehmer über eine Einbahnstraße in Richtung Vlotho fahren. Die Kosten für das Großprojekt an der B482 trägt der Bund. Der jetzige Bauabschnitt ist in den Gesamtkosten von rund 2 Millionen Euro für alle Maßnahmen an der B482 bereits enthalten. Für die Zahlen und Fakten dürften sich allerdings die wenigsten Auto- und Lastwagenfahrer interessieren. Ein Brummifahrer aus den Niederlanden legt am Montagvormittag notgedrungen einen Stopp mitten im Baustellenbereich ein. Er wollte offenbar direkt von der A2 auf den Autohof steuern. Doch das funktioniert nicht. Währenddessen versucht ein Linienbus, aus Richtung Autohof auf die Bundesstraße zu fahren. Die Baustellenampel zeigt zwar grün an. Doch ein Mitarbeiter der Baufirma gibt dem Busfahrer ein Haltesignal, weil ein Lastwagen mit Teer rückwärts in die Baustelle fahren muss. Das bringt alle Ampelphasen durcheinander, lässt sich aber nicht vermeiden. Szenen wie diese wiederholen sich mehrfach am Tag. Sie zeigen vor allem eines: Die Baustelle an der B482 ist eine hochkomplexe Angelegenheit - für alle Beteiligten.

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