Update: Sperrung nach Gefahrgut-Unfall, Lkw muss mit Kränen geborgen werden

Porta Westfalica-Lohfeld. Ein mit 25 Tonnen Natronlauge beladener Tanklastzug ist am Dienstagmorgen von der Veltheimer Straße abgekommen und in einen Straßengraben gerutscht. Wie die Polizei und Feuerwehr Porta dem Mindener Tageblatt (MT) bestätigen, ereignete sich der Unfall gegen 8.25 Uhr im Bereich zwischen den Einmündungen zu den Straßen "Papensgrund" und "Am Fliegenbrink". Der für ein in Gelsenkirchen ansässiges Unternehmen tätige 47-jährige Fahrer habe sich laut der Feuerwehr leicht verletzt. Wegen des geladenen Gefahrguts werde sich die Bergung des Lkw komplizierter gestalten und länger andauern. Polizei und Feuerwehr sind gegenwärtig vor Ort, die Straße bleibt für die Bergungsarbeiten bis in den späten Nachmittag zwischen dem Papensgrund und der Straße Am Fliegenbrink voll gesperrt. Den Erkenntnissen der Polizei zufolge war der 47-Jährige kurz vor dem Unfall von der A2 auf die Veltheimer Straße abgebogen und fuhr in Richtung "Papensgrund". Zum Unfallhergang befragt, gab der Fahrer gegenüber den Beamten an, dass er einem entgegenkommenden Fahrzeug habe ausweichen müssen. Dabei sei sein Tonnen schwerer Lkw abseits der Fahrbahn auf den weichen Untergrund geraten, zur Seite gekippt und letztlich auf dem etwas tieferliegenden Feld zum Liegen gekommen. Bei Eintreffen der Feuerwehr hatten Ersthelfer den Fahrer bereits aus dem Fahrerhaus befreit. Durch den Unfall erlitt dieser leichte Verletzungen, die vom Rettungsdienst versorgt wurden. Der Mann wurde zudem ins Johannes-Wesling-Klinikum gebracht. Eine erste der Feuerwehr Lageerkundung ergab, dass aus dem Tankwagen kein Gefahrstoff ausgetreten ist. Die Feuerwehr sicherte die Einsatzstelle zunächst ab und stellte den Brandschutz sicher. Laut Feuerwehr-Pressesprecher Dominik Duensing würden die Bergungsarbeiten voraussichtlich einige Stunden in Anspruch nehmen: "Ein Einsatzende ist derzeit noch nicht absehbar", hieß es gegen 10 Uhr. Die Bergung erfolge durch eine entsprechende Fachfirma. Bergung mit zwei Kränen möglich Dies teilte auch Polizei-Pressesprecher Thomas Bensch dem MT am frühen Mittag mit. Möglicherweise müsste der Tanklastzug gar mit zwei Kränen geborgen werden. Darüber hinaus sei bei dem Unfall auch Diesel-Kraftstoff ausgelaufen und in das Erdreich gelangt. Dieser müsse abgebaggert werden. Nach MT-Informationen von vor Ort ist das erste Bergungsteam inzwischen eingetroffen und präpariert den Lastzug. Die Kräne würden jedoch keinesfalls vor 15 Uhr eintreffen, wie ein Polizist anmerkte. Bei dem Unfall muss der Lkw zudem mit einem Strommasten kollidiert sein. Einen Stromausfall scheint es jedoch nicht gegeben zu haben. Über die Höhe der möglichen Schäden kann die Polizei unterdessen noch keine Angaben machen. Bei der Bergung ist äußerste Vorsicht geboten. Konzentrierte Natronlauge wirkt auf der Haut stark ätzend und selbst stark verdünnte Natronlauge kann die Hornhaut der Augen so schädigen, dass es zur Erblindung kommt. Die Chemikalie ist eine der am häufigsten verwendeten Labor- und Industriechemikalien. Den Einsatz der Feuerwehr leitet Daniel Hesseling. Neben der Hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache sind die ehrenamtlichen Löschgruppen aus Veltheim-Möllbergen, Holzhausen und Hausberge im Einsatz. Darüber hinaus sind der Einsatzführungsdienst, die Einsatzdokumentation und der Kreisbrandmeister vor Ort - ebenso wie ein CBRN-Erkunder. Die Aufgaben des CBRN-Erkunders liegen in der Messung der Umgebungsradioaktivität und der Luftbelastung durch Fremdstoffe, sowie dem Aufspüren gefährlicher, radioaktiver und chemischer Substanzen. Weiterer Unfall etwa 400 Meter entfernt Laut Polizei-Pressesprecher Ralf Steinmeyer habe es gegen 8.50 Uhr einen weiteren Unfall auf der Veltheimer Straße gegeben, etwa 300 bis 400 Meter von der anderen Unglücksstelle entfernt. Hierbei handele es sich um einen Sachschaden, es habe sich niemand verletzt. Ob die Unfälle in einem Zusammenhang stehen oder es sich nur um einen Zufall handelt, ist derzeit noch nicht geklärt.

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