Betreiber insolvent: Kunden des Aktiv Park Porta mussten im Voraus zahlen

Porta Westfalica-Holzhausen.Seit Wochen warten Kunden des Fitnessstudios Aktiv Park Porta in Holzhausen auf eine Antwort: Geht der Betrieb des seit Ende November geschlossenen Studios irgendwann weiter? Was ist mit vorausgezahlten Jahresbeiträgen? Was ist dran an den Gerüchten um eine Insolvenz des Betreibers? Einigen Kunden reißt nun offenbar der Geduldsfaden. Sie wollen Anzeige bei der Polizei erstatten. So viel ist klar: Am 3. Dezember des vergangenen Jahres hat das Amtsgericht Bielefeld das Insolvenzverfahren gegen den Betreiber des Aktiv Park Porta eröffnet. Das bestätigt nun Insolvenzverwalter Dr. Jürgen M. Thiel aus Minden auf eine Anfrage des MT. Und er hat gleich eine schlechte Nachricht für alle, die noch gehofft hatten: &bdquo;Der Geschäftsbetrieb ist endgültig eingestellt." Nach 21 Jahren. Damit ist nun klar, was viele bereits vermutet, aber bisher nie von offizieller Seite erfahren haben. Im sozialen Netzwerk Facebook diskutieren einige Kunden des Aktiv Parks seit Wochen in verschiedenen Gruppen. In diesen Beiträgen ist auch die Rede davon, dass der Betreiber, der nun in die Insolvenz gegangen ist, das Fitnessstudio ausgeräumt habe. Insolvenzverwalter Thiel bestätigt einen entsprechenden Vorgang, der aber rechtens sei. Das Inventar sei gesichert worden, um es in Abstimmung mit einigen Gläubigern zu verwerten. Zweite schlechte Nachricht für Kunden des Aktiv Park Porta Eine zweite schlechte Nachricht hat Thiel für alle Kunden, die ihre Beiträge im Voraus gezahlt haben: &bdquo;Diese Beiträge sind nicht erstattungsfähig." Das dürfte einigen Kunden nicht passen. Vor allem nicht denjenigen, die kurz vor der Schließung des Parks einen Jahresvertrag im Voraus bezahlt haben. Mit zwei von ihnen steht das MT in Kontakt. Ein junger Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hat seinen Jahresbetrag am 20. September bezahlt. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Betreiber nach MT-Informationen bereits von sich aus einen Antrag auf Insolvenz gestellt – Thiel bestätigt diese Information: Am 11. September sei der Antrag beim Amtsgericht Bielefeld eingegangen. Der Kunde fühlt sich betrogen, zeigt dem MT die Quittung, die ein Training bis September 2020 garantiert. Daraus wird nun nichts mehr. Das Geld ist weg. Der Mann will zur Polizei gehen, weil er meint, dass der Betreiber ihm zu diesem Zeitpunkt niemals hätte einen Jahresvertrag mit Vorauszahlung anbieten dürfen. Ein zweiter Mann mittleren Alters beklagt, dass er nur eine Woche vor Schließung ebenfalls einen Jahresvertrag angeboten bekommen und bezahlt habe. Das MT hat den Insolvenzverwalter mit diesen beiden Fällen konfrontiert und wollte wissen, ob das mit rechten Dingen zuging. Die Antwort des Anwalts lässt aufhorchen: &bdquo;Erkenntnisse darüber, dass unmittelbar vor Schließung des Geschäftsbetriebs noch Jahresverträge mit Bezahlung im Voraus abgeschlossen wurden, liegen hier nicht vor." Dem MT liegen allerdings Belege vor, die dieses Vorgehen protokollieren. Trotz wochenlanger Versuche auf mehreren Kanälen hat sich der Betreiber des Aktiv Parks bisher nicht gegenüber dem MT geäußert. Betroffene können etwas unternehmen Einen schwachen Trost gibt es laut Thiel noch für diese betroffenen Kunden: &bdquo;Hiervon betroffene Gläubiger werden gebeten, sich diesbezüglich mit dem Büro des Unterzeichners in Verbindung zu setzen." Das gelte auch für andere Betroffene, die noch eine Zahlung erwarten oder denen durch die Insolvenz ein finanzieller Schaden entstanden sein könnte. Allerdings: Der Betreiber hat laut Auszug aus den Justizbekanntmachungen, die öffentlich einsehbar sind, Restschuldbefreiung beantragt. Ob die Betroffenen also irgendwann eine Erstattung bekommen, bleibt unklar. Bis Anfang Februar können sich Gläubiger beim Amtsgericht in Bielefeld melden. Die Geschichte des Aktiv Park Porta ist damit endgültig zuende. Wie viele Kunden von der Schließung betroffen sind, kann Rechtsanwalt Thiel nicht sagen. Doch viele von ihnen sind offenbar sauer. Denn nur ein kleiner Zettel an der Tür des Aktiv Parks mit dem Hinweis auf eine Schließung für einige Tage &bdquo;aus persönlichen Gründen" und ein nur kurz aktiver Facebook-Post des Betreibers, dass die Türen nun doch schließen werden, wiesen bisher vage auf Unstimmigkeiten hin.

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