Geldautomat in Minden-Lübbecke gesprengt - Volksbank zieht bald in sicheren Pavillon um

Petershagen. Erneut haben unbekannte Täter einen Geldautomaten im Kreis Minden-Lübbecke gesprengt. Diesmal hat es die SB-Filiale der Volksbank Mindener Land am Brückeweg in Petershagen-Wasserstraße getroffen. Wie die Polizei mitteilt, haben Anwohner des Brückewegs in Petershagen gegen 1.45 Uhr am Freitag, 10. November, wegen einer lauten Detonation den Notruf verständigt. Anschließend hätten die Anwohner beobachtet, wie ein dunkler Mercedes vom Tatort geflüchtet ist. Durch die Explosion wurde der Eingangsbereich der Volksbank verraucht. Der Geldautomat wurde zerstört und die Decke sowie die Glasfront der Bank beschädigt. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Aktuell bewacht ein Streifenwagen der Polizei den Tatort, die Spurensicherung ist noch nicht eingetroffen. Automat sollte im Dezember aus Sicherheitsgründen umziehen Die Kriminellen seien der Volksbank nur knapp zuvorgekommen, verrät Andreas Kelch, Pressesprecher der Volksbank Herford-Mindener Land.&bdquo;Wir führen seit Jahren regelmäßig eine Risikobewertung für unsere Standorte durch, auch unter Berücksichtigung der Hinweise des Landeskriminalamtes und in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Kreispolizeibehörden. Aus der Risikobewertung leiten wir weitere individuelle Maßnahmen für die jeweiligen Standorte ab. Das kann die Erneuerung einzelner Automaten bedeuten. Wir haben aber auch schon einzelne Geräte abgebaut“, erklärt der Sprecher. &bdquo;Für uns ist die Sprengung in Petershagen-Wasserstraße in dem Zusammenhang gleich doppelt bitter. Denn der Automat hier sollte eigentlich am 19. Dezember an einen alternativen Standort umziehen“, so Andreas Kelch. Der Plan war, dass der Automat, sowie ein SB-Terminal auf dem Gelände der Raiffeisen-Tankstelle (Weißer Stein 1, Petershagen-Wasserstr.) in einem aufgestellten Pavillon installiert werden, erklärt Kelch. Diese Lösung hätte einerseits die Bargeldversorgung für die Menschen vor Ort weiter sicherstellen und zugleich für mehr Sicherheit sorgen sollen. Umzug in sicheren Pavillon im Dezember Der Plan soll nun aber nicht aufgegeben werden, sondern die Volksbank wird versuchen, das Vorhaben mit dem Pavillion trotzdem zum geplanten Zeitpunkt und einem anderen Automaten zu realisieren, auch damit die Bargeldversorgung in Petershagen-Wasserstraße sichergestellt bleibe, erläutert Kelch. Die Volksbank betreibt etwa 60 Geldautomaten in der Region. Die Sicherheit werde regelmäßig in allen Filialen geprüft und angepasst. "Was wir erleben ist, dass die neuen Sicherheitsmaßnahmen auch zu einer höheren Gewaltbereitschaft bei den Tätern führen", sagt der Sprecher bereits nach der letzten Tat im Oktober bezüglich zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen. Das heißt: Um zum Geld zu gelangen, müsse mittlerweile mehr Sprengstoff eingesetzt werden. Was wiederum zu einer größeren Explosion führe, als noch vor einigen Jahren. "Die Schäden nehmen dadurch zu." Mit dem Pavillon hat die Volksbank eine der Maßnahmen umgesetzt, welche die Polizei Banken in NRW empfiehlt. "Neben Videoüberwachungen durch zentrale Sicherheitsleitstellen (24/7 Besetzung) werden den Betreibern von Geldautomaten der Einbau von Nebelanlagen, bessere mechanische Sicherung der Zugangsmöglichkeiten, der Verschluss des Zugangsbereiches in den Hauptangriffszeiten, der Einsatz von Geldfärbemitteln und neuartige Pavillons mit massiver Stahlbetonrundkonstruktion empfohlen" , erklärt Sonja Rehmert, die Leiterin der Pressestelle der Polizei Bielefeld. Zwei weitere Sprengungen und ein gescheiterter Versuch Rehmert betont, dass die Prävention das wichtigste bei der Vereitelung der Taten sei. Insbesondere müssen "Tatanreize und -gelegenheiten" reduziert werden. Deswegen empfehlt die Polizei, die verfügbare Bargeldmenge in den Automaten zu reduzieren. Die Polizei stehe im Austausch mit Vertretern der Banken zu Risikominimierung und Prävention. Viele hätten die Empfehlungen der Polizei bereits angenommen und umgesetzt, so Rehmert. Die Kriminalpolizei aus Bielefeld hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen, die zur Tatzeit Beobachten gemacht haben, oder Hinweise zu dem dunklen Mercedes geben können, sich mit der Polizei unter 0521 545 0 in Verbindung zu setzen. Fotos oder Videos von der Tat oder von Tatverdächtigen können im Hinweisportal der Polizei NRW hochgeladen werden. Zuletzt kam es erst am Dienstag, 17. Oktober zu einer Geldautomatensprengung in der Volksbank in Petershagen-Lahde. Ende Oktober schlugen Geldautomatensprenger außerdem im Bad Oeynhausener Werre-Park zu. Vor einer Woche wurde unbekannte Täter in Vlotho beim Versuch einen Geldautomaten zu sprengen gestört und hatten ihre Ausrüstung zurückgelassen.

Meistgelesen