Gedenken an verstorbene Mutter (48): Tuner distanzieren sich von Vlothoer Motorradfahrer

Minden/Vlotho. Autos, Motorräder, Quads und Co. – nach und nach trudeln immer mehr Fahrzeuge auf dem Penny-Parkplatz an der Ringstraße ein. Eltern sind mit ihren Kleinkindern da, die in ferngesteuerten Spielzeugautos kutschiert werden. Und wie jedes Mal bei den Tuner-Treffen werden die Motorhauben aufgemacht und es wird über die neusten Errungenschaften für das geliebte Hobby gesprochen. Ein Treffen, das die Szene regelmäßig im Kreis Minden-Lübbecke abhält – doch diesen Sonntag hat es einen besonderen Grund, warum sich alle zusammenfinden: der Tod der 48-jährigen Mutter, die am 6. Juni auf der Ringstraße in Minden von einem Motorradfahrer angefahren worden war. Der 21-jährige Motorradfahrer aus dem Kreis Herford war in der Tuner-Szene bekannt und ab und an auch bei den Treffen dabei gewesen. Jedoch soll er dort wegen seines riskanten Fahrstils nie wirklich angesehen worden sein und als das &bdquo;schwarze Schaf“ gegolten haben. Die offizielle Veranstaltung wird zum Gedenken an die Verstorbene abgehalten. &bdquo;Darüber hinaus wollen wir zeigen, dass wir nicht auf seiner Seite stehen und dass nicht alle Tuner über einen Kamm geschoren werden sollten“, erklärt Chantal Kühne den Grund des Zusammenkommens. Sie ist Mitglied des Organisatoren-Teams, das das Tuner-Treffen zwölf Tage nach dem Tod des Unfallopfers ins Leben gerufen hat. Sonst treffe man sich auf dem Aldi-Parkplatz in Lahde, doch aufgrund des Anlasses habe man die Aktion nach Minden in die Nähe des Unfallortes verlegt. Lesen Sie dazu auch: Schwerer Unfall auf der Ringstraße in Minden: Motorradfahrer erfasst Fußgängerin und flüchtet Angehörige des 48-jährigen Opfers wollten eine kleine Ansprache halten Auch dabei sind die Angehörigen der Verstorbenen. Die beiden Söhne (30 und 23) sowie die Tochter (28) haben ihre Partner mitgebracht und warten darauf, dass noch mehr Fahrzeuge ankommen. Vielleicht wollen sie später noch eine kleine Ansprache halten, sagen sie. Aber dafür sei keine Uhrzeit eingeplant. Es komme auf den Moment an. &bdquo;Wir finden es sehr schön, dass sie das Treffen für uns und zum Gedenken meiner Schwiegermutter machen“, sagt die Schwiegertochter dem Mindener Tageblatt vor Ort. Die 29-Jährige kenne Kühne und andere aus der Tuner-Szene. Der Kontakt war schnell hergestellt. Sie mache den Anwesenden keine Vorwürfe, der einzige, der ihrer Meinung nach schuldig sei, sei der 21-jährige Motorradfahrer. &bdquo;Unfälle können passieren“, sagt die Schwiegertochter, aber dass er sich nach dem Zusammenstoß aus dem Staub gemacht habe, sei für sie und den Rest der Familie nicht nachvollziehbar und einfach nur schrecklich. Wie zuvor berichtet, laufen die Ermittlungen zu dem Unfall noch. Für eine Inhaftierung des 21-Jährigen seien die rechtlichen Voraussetzungen nicht gegeben gewesen. Lesen Sie auch: 48-Jährige kämpft weiter um ihr Leben - Tatverdächtiger (21) bei Polizei als Raser bekannt Tuner-Szene will 21-Jährigen nicht beim Treffen in Minden dabei haben Etwas mehr als 300 Personen befinden sich in der WhatsApp-Gruppe der Tuner, in der auch das Treffen angekündet worden war, sagt Kühne. Auch der 21-Jährige wird über Bekannte von der Aktion gehört haben, schätzt die Mindenerin. &bdquo;Wir hoffen einfach, dass er hier heute nicht auftaucht“, sagt sie. Zutrauen würde sie es ihm. Gegen 16.30 Uhr ist klar: Es werden nicht mehr kommen. Etwa 30 Autos hatten sich auf dem Penny-Parkplatz versammelt. Die Angehörigen hatten es dann letztendlich doch nicht mehr übers Herz gebracht, etwas zu sagen, berichtet Kühne dem MT am frühen Abend. Normalerweise würden mehr Autos an den Treffen teilnehmen. &bdquo;Vielleicht liegt es daran, dass es so kurzfristig war“, schätzt sie. Die Ankündigung hatten sie erst vor zwei Tagen in die Gruppe gestellt. Lesen Sie auch: 48-jährige Mindenerin stirbt zwei Wochen nach Zusammenstoß: &bdquo;Ihre Kopfverletzungen waren zu schwer“

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