Weser-Pegel sinkt weiter: So ist die Hochwasserlage im Mindener Land

Minden-Lübbecke. Überflutete Felder, Hochwasser im Glacis und gesperrte Straßen: Das Weserhochwasser hat die Region fest im Griff. Schäden halten sich derzeit laut Feuerwehr in Grenzen, die Aufmerksamkeit in der Bevölkerung ist aber groß. Freitag, 29.12. 7.20 Uhr: Der Pegel in Porta ist in der Nacht weiter gesunken. Am Freitagmorgen um 7 Uhr liegt er bei 6,16 Meter. Donnerstag, 28.12. 18.30 Uhr: Um 18 Uhr wird in Porta Westfalica ein Weserpegel von 6,41 Meter gemessen. Damit ist innerhalb der letzten 24 Stunden ein Rückgang von mehr als 20 Zentimetern zu verzeichnen. 18 Uhr: Sein neues Zelt musste der Mindener Weihnachtszirkus aufgrund der Wassermassen auf Kanzlers Weide zurücklassen. Das 15-köpfige Team konnte unterdessen samt seinen Wohnwagen auf das Gelände vom Fort A ausweichen. &bdquo;Wir sind hier sehr nett aufgenommen worden“, sagt Jeronimo Lauenburger. Er ist der Sohn von Zirkuschefin Angelina Lauenburger und für den Auf- und Abbau zuständig. Das Ensemble sei derzeit damit beschäftigt, auf dem Fort-A-Gelände alles für den Neustart der Vorstellungen vorzubereiten. &bdquo;Hier wird es dann mit den Aufführungen weiter gehen“, sagt der 27-Jährige. Einen Zeitpunkt könne er aufgrund der Lage zumindest momentan nicht nennen. Man habe ein Ersatzzelt inzwischen zwar gefunden, allerdings befindet sich noch einiges aus der Technik auf Kanzlers Weide. 17 Uhr: Beim Hochwasser in Petershagen gibt es eine &bdquo;leichte Phase der Entspannung auf die Abflusssituation“. So teilte es die Stabstelle für Hochwasserschutz soeben mit. Trotz sinkender Wasserstände an den Pegeln seien die Wasserstände immer noch hoch. Ab Freitag seien neue Niederschläge angekündigt, dazu: &bdquo;Die hydrologische Auswirkung auf die Gewässer kann noch nicht abgeschätzt werden.“ In Schlüsselburg sei bei weiter steigendem Pegel mit dem Einsatz der dauerhaften Deichwache zu rechnen. Die Deichläufer würden dann von der Stadt Petershagen informiert. Generell appelliert die Stadt an die Nachbarschaftshilfe: &bdquo;Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen ab, die plötzlich mit Wasser volllaufen können. Betreten Sie keine Kellerräume, wenn dort große Mengen an Wasser eindringen können.“ 16.50 Uhr: Trotz der Regenpause entspannt sich die Lage in der Region nur wenig. Die Böden sind voll und können kein neues Wasser mehr aufnehmen. Genau das ist aber angekündigt. Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Freitag in Nordrhein-Westfalen wieder mehr Regen. Innerhalb von 24 Stunden könnten es 5 bis 15 Liter pro Quadratmeter sein, sagte DWD-Meteorologe Nils Damke. &bdquo;Die genauen Mengen sind aber noch unsicher.“ Auch für OWL sind ab Freitag neue Regenfälle angesagt. 15.40 Uhr: Im Baumärkten Toom, Obi Minden und Obi in Porta herrscht ein Mangel an Hochwasserschutzgeräten, wie Mitarbeiter gegenüber dem MT erklären. Die Pumpen seien vollständig ausverkauft und es ist ungewiss, wie lange die Wartezeit bis zur Ankunft neuer Geräte sein werde. Die Kunden würden versuchen sich mit selbst gemachten Sandsäcken und Nass- und Trockensaugern zu behelfen. Auch Gummistiefel und ähnliche wasserfeste Artikel seien besonders beliebt, heißt es. Die Nachbestellung der Artikel laufe wie gewohnt weiter. Allerdings könnten, aufgrund der Hochwassersituation in NRW, Verzögerungen auftreten. &bdquo;Trotz der aktuellen Situation bleiben die Kunden entspannt und es herrscht keine Panik“, heißt es seitens eines Baumarktmitarbeiters. 13.45 Uhr: Laut Achim Büscher, Revierförster in Minden, sind die derzeitigen Überflutungen für die Wälder kein Problem. An Böschungen könnten Bäume auf Wege kippen, da die Wurzeln im nassen Boden keinen Halt mehr finden. Das seien aber eher Einzelfälle. So ist die Kaiserstraße zum Denkmal aufgrund von umstürzenden Bäumen in dieser Woche gesperrt worden. Gefährlicher sei es, wenn ein Sturm aufkommen würde. Generell sei das Wasser für den Wald aber eher hilfreich, so Büscher. Langsam erreiche der Boden den Zustand der Sättigung. 12.20 Uhr: Die Hausberger Straße auf Höhe der Kanzlers Weide ist aufgrund des Hochwassers gesperrt. Das hielt einen Autofahrer aus Vlotho aber nicht davon ab, da trotzdem durch zu fahren. Er blieb stecken und löste so gegen 11 Uhr einen Feuerwehreinsatz aus. Mehr dazu: Mann fährt durch Absperrung und bleibt in metertiefem Wasser stecken 12.15 Uhr: Bei den Mindener Stadtwerken läuft derzeit eine Sondersitzung zum Stand der Trinkwasserversorgung, an der auch die Feuerwehr teilnimmt. Der Versorger, der rund 16.000 Haushalte in Minden mit Wasser beliefert, hatte gestern sieben seiner 16 Förderbrunnen vorsorglich vom Netz genommen und Bürgerinnen und Bürger gebeten, sorgsam mit dem Trinkwasser umzugehen. Wie Alina Gödeke, Vertriebsleiterin der Stadtwerke, dem MT mitteilte, wolle man mit der Maßnahme vermeiden, dass Weserwasser sich mit dem Grundwasser mische, weil es die Brunnen flute. Sieben Brunnen am Standort Portastraße (Wasserwerk I) seien deswegen vom Netz genommen worden. Das Wasserwerk IIa an der Huxhöhe könne im Normalbetrieb laufen. 7.15 Uhr: Auch am Donnerstagmorgen ist immer noch die dritte Warnstufe angesagt. Dennoch ist der Pegel in Porta über Nacht leicht gesunken. Laut der Wasserstraßen-und Schifffahrtsverwaltung des Bundes lag der Wasserstand um 6:45 Uhr bei 6,56 Meter. Das sind acht Zentimeter weniger als noch den Abend zuvor. Mittwoch, 27.12. 20 Uhr: Der Pegelstand in Porta Westfalica beträgt um 20 Uhr 6,63 Meter. Damit wird der Trend offiziell als &bdquo;gleichbleibend“ beschrieben, doch insgesamt sinkt der Pegel leicht. Innerhalb der letzten 17 Stunden um etwa zehn Zentimeter. Damit ist die dritte Melde- bzw. Warnstufe (5,50) noch immer um mehr als einen Meter überschritten. 18.30 Uhr: Am Mittwochabend (18 Uhr) liegt der Pegel der Weser an der Messstelle in Porta Westfalica noch immer bei 6,65 Meter - und damit keine zehn Zentimeter unter dem Höchstwert von 6,74 Meter, der in der vergangenen Nacht erreicht worden ist. 17.50 Uhr: Seit etwa 16 Uhr ist die Unterführung an der Friedrich-Wilhelm-Straße in Leteln für den Verkehr gesperrt. Dies bestätigte ein Polizeisprecher gegenüber dem MT. Die Wassermassen würden aus den Gullideckeln nach oben sprudeln und diese teilweise aus dem Boden heben. &bdquo;Die Straßenbaumeisterei ist aktuell vor Ort und kümmert sich darum“, heißt es von Seiten der Polizei. Wie lange die Sperrung noch Bestand hat, sei gegenwärtig unklar. Autofahrer müssten aktuell eine Umleitung fahren. 16.35 Uhr: Die Glacisbrücke an der Weser ist wegen des Hochwassers schon seit Tagen gesperrt. Sowohl Schild als auch Absperrung hielten die Menschen jedoch nicht davon ab, diese zu betreten. Die Polizei hat nun mit Flatterband die Absperrung verstärkt. Am Nachmittag ist auch ein Fahrzeug Streife gefahren - vermutlich um den Hochwasser-Tourismus Einhalt zu gebieten. 15.50 Uhr: Probleme gibt es in allen Weser-Anrainer-Dörfern, die Stadt Petershagen habe aber besonders den in die Jahre gekommenen Deich in Schlüsselburg im Blick. &bdquo;Momentan kontrollieren wir die Anlage zweimal täglich“, so Bauamtsleiter Kay Busche. Eine konkrete Gefährdung sehe er aktuell nicht, zumal die Tendenz des Hochwassers sinkend sei. Gleichwohl sei ab Freitag wieder mit neuen Regenfällen zu rechnen. Am Donnerstag werde der Bauhof deshalb weitere Sandsäcke füllen. In Schlüsselburg selbst liegen für alle Eventualitäten bereits 3.000 bereit. Bei steigendem Pegel könne es dann auch zum Einsatz der dauerhaften Deichwache kommen. Seit 2017 ist bekannt, dass der Deich saniert werden muss, nach einer Untersuchung durch die Bezirksregierung gilt er als nicht mehr standsicher. Der &bdquo;Marmorkuchen“, wie das Bauwerk hier wegen seiner Kombination aus Sand und Erde gerne genannt wird, könnte bei entsprechenden Wassermengen zum Wackelpudding mutieren. Rund 500 Menschen wären dann direkt von den Wassermassen betroffen. Ein Evakuierungsplan, wie er im September 2019 bereits mit den Einwohnern geprobt wurde, würde greifen. 15.30 Uhr: Die Mindener Stadtwerke teilen mit, dass einige Brunnen zur Trinkwasserförderung aufgrund der aktuellen Hochwasserlage abgeschaltet werden mussten. Der Versorger bittet um einen sorgsamen Umgang mit dem Trinkwasser. Aufgrund der mit den starken Regenfällen über die Feiertage zusammenhängenden Hochwasserlage in Minden mussten die Mindener Stadtwerke Vorsorgemaßnahmen ergreifen und sieben der insgesamt 16 Trinkwasserbrunnen abschalten. Aus diesem Grund ist die Trinkwassergewinnung bis auf Weiteres eingeschränkt. Insbesondere im Bereich des Wasserwerks I in der Portastraße ist die Lage aufgrund der Nähe zur Weser problematisch. Die Trinkwasserversorgung ist für das gesamte Versorgungsgebiet grundsätzlich weiterhin gesichert, jedoch bitten die Stadtwerke alle Verbraucherinnen und Verbraucher eindringlich, eine Verschwendung von Trinkwasser zu vermeiden und sparsam mit dem Lebensmittel umzugehen. 14.45 Uhr: Nachdem mehrere Notrufe wegen einer leblosen Person in der Weser eingegangen sind, rückten Polizei und Feuerwehr mit einem Großaufgebot an. Die Suche wird allerdings kurze Zeit später eingestellt: &bdquo;Wir müssen vom Schlimmsten ausgehen“, heißt es in der Kreisleitstelle. Alle Infos dazu: Suche nach lebloser Person in Weser eingestellt 14.35 Uhr: Die Stadt Minden gibt auf ihrer Homepage Informationen zur Hochwasserlage bekannt: Nach tagelangen intensiven Regenfällen im Weserbergland, dem Sauerland, in Thüringen und Nordhessen und einer vollständigen Schneeschmelze in den Bergen, führt die Weser ein großes Hochwasser. Am frühen Morgen des 27.12.23 hat das Weserhochwasser am Pegel Porta Westfalica bei 6,74 m einen Höchststand erreicht und sinkt seitdem sehr langsam, aber kontinuierlich ab, mittlerweile hat der Pegel 6,69 m erreicht (Stand: 27.12. um 11:00 Uhr). Der Pegelstand hat so den Hochwasserscheitel vom 02.02.1995 (6,57 m) um 17 cm übertroffen. Das &bdquo;Weihnachtshochwasser 2023“ gehört damit zu den vier größten Hochwasserereignissen der Weser seit 1935 (Vorliegen der Extremwerte im Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch). Hochwasserereignisse seit 1935: 1995: 6,57m 1947: 6,88m 1946: 7,90m (Jahrhunderthochwasser) Die Pegel in Vlotho und Rinteln weiter flussaufwärts sind aktuell auf sehr hohem Niveau weiterhin leicht steigend oder stabil.Die aktuelle Vorhersage des WSA Weser sagt für die kommenden Tage einen weiter kontinuierlich sinkenden Wasserstand voraus. Trotz des kontinuierlichen Absinkens wird der Wasserstand allerdings sehr lange im Hochwasserniveau verbleiben und erst am Dienstag/Mittwoch nächster Woche, und damit am Ende der Abschätzung der WSA Vorhersage, sollen die 5,80 m am Pegel Porta unterschritten werden.Aufgrund geringerer Niederschlagsprognosen für die nächsten Tage, wird in der aktuellen Vorhersage von heute Morgen kein erneuter Anstieg der Weser für Anfang Januar erwartet.Die Vorhersage ist ab dem 30.12. weiterhin sehr unsicher, veränderte Rahmenbedingungen, d.h. z.B. mehr Niederschlag im Einzugsgebiet der Weser, können die Vorhersage auch wieder deutlich nach oben verändern. 13.50 Uhr: Die für den Wasserstand der Weser mitentscheidende Edertalsperre ist derzeit zu 77,45 Prozent gefüllt, am Dienstag lag der Stand bei gut 74 Prozent. Die Abgabe der Edertalsperre bleibt bei 105 m³/s. Eine Erhöhung ist in den kommenden Tagen möglich. 12.41 Uhr: Die Stadt Minden ist telefonisch derzeit wegen der Feiertagspause nicht erreichbar. Auch das am Dienstag eingerichtete und bis 22 Uhr besetzte Bürgertelefon für von der Flut Betroffene ist derzeit offenbar nicht besetzt. 12.36 Uhr: Das Wasser steht auch in der Gastronomie Zur Alten Fähre in Barkhausen einen halben Meter hoch. Auch der benachbarte Spielplatz am Fähranleger steht unter Wasser. 12.30 Uhr: Sein neues Zelt musste der Mindener Weihnachtszirkus aufgrund der Wassermassen auf Kanzlers Weide zurücklassen. Das 15-köpfige Team konnte unterdessen samt seinen Wohnwagen auf das Gelände vom Fort A ausweichen. &bdquo;Wir sind hier sehr nett aufgenommen worden“, sagt Jeronimo Lauenburger am Mittwoch gegenüber dem MT. Er ist der Sohn von Zirkuschefin Angelina Lauenburger und für den Auf- und Abbau zuständig. Das Ensemble sei derzeit damit beschäftigt, auf dem Fort-A-Gelände alles für den Neustart der Vorstellungen vorzubereiten. &bdquo;Hier wird es dann mit den Aufführungen weiter gehen“, sagt der 27-Jährige. Einen Zeitpunkt könne er aufgrund der Lage zumindest momentan nicht nennen. Man habe ein Ersatzzelt inzwischen zwar gefunden, allerdings befindet sich noch einiges aus der Technik auf Kanzlers Weide. 12.20 Uhr: Bei der Feuerwehr Minden sei man derzeit weiterhin entspannt angesichts der Hochwasserlage, berichtet Martin Ruhe, stellvertretender Leiter der Feuerwehr auf MT-Anfrage. Es gebe viele kleinere Einsätze, unter anderem wurde der Platzwart des Weserstadions evakuiert. Nach Absprache mit dem Ordnungsamt würden die verbliebenen Fahrzeuge auf Kanzlers Weide stehen gelassen. Die beiden Fahrzeuge, die an der Kurfürstenstraße unter Wasser stehen, befänden sich auf Privatgelände und würden ebenfalls nicht abgeschleppt. 12.03 Uhr: Die Abfahrt der 482 in Lahde Vor der Reihe ist aktuell gesperrt. Das Wasser kommt langsam über die Straße. 11.30 Uhr: &bdquo;Beherrschbar“ – so beschreibt der Portaner Feuerwehrsprecher Michael Horst am Mittwochvormittag die Hochwasserlage im Portaner Stadtgebiet. Allerdings verschärfe sich die Situation aktuell in Neesen, wo im Bereich der unmittelbar in Wesernähe gelegenen Kalten Hude der Strom ausgefallen sei. Die Feuerwehr sei dort bereits im Einsatz. Der Weserpegel sinke zwar langsam, aber wenn wie vorhergesagt neue Niederschläge kämen, könne die Situation wieder angespannter werden, so Horst. Am Pegel Porta wurde am frühen Mittwochmorgen ein Wert von 6,74 Meter gemessen. Michael Horst erinnert sich noch an die Hochwasserlage 1995. “Das waren es 6,81 Meter. Und das Wasser lief in die Feuerwache.“ 11 Uhr: Der Pegel in Porta ist erstmals wieder gesunken, derzeit liegt er bei 6,69 Meter. 10 Uhr: Die Weserbrücke in Landesbergen ist gesperrt. Das hat die Polizei mitgeteilt. Die Fahrbahn durch die Marsch, von Anemolter bis Landesbergen, ist überflutet. Aus dem Südkreis Nienburgs gelangt man laut der Nienburger Zeitung Die Harke nun nur noch über Steyerberg/Liebenau oder über Petershagen/Lahde auf die andere Weserseite. Seit Heiligabend ist der Weserübergang in Schlüsselburg/Wasserstraße gesperrt. Seit Mittwochmorgen ist auch die Schlüsselburger Straße in Stolzenau nicht mehr befahrbar, damit ist auch die Brücke über die Schleuse in Schlüsselburg nicht mehr passierbar. Seit dem 2. Weihnachtstag kann die Weser auch in Leese/Stolzenau nicht mehr überquert werden. 8.30 Uhr: Die Stadt Rinteln teilt mit, dass die Anwohner wieder in ihre Häuser und Wohnungen an der Ost-Contrescarpe zurückkehren dürfen, der am Dienstag eveakuiert worden war. Laut SZLZ können die Bürgerinnen und Bürger weiterhin rund um die Uhr Fragen am Bürgertelefon unter der Rufnummer 05751 403-777 stellen. Vor Ort haben sich Feuerwehr, THW und Bürgermeisterin Andrea Lange am Mittwochmorgen die Absicherungsmaßnahme angeschaut. Die Abnahme durch die Einsatzleitung ist zwischenzeitlich erfolgt. Die Ost-Contrescarpe wird unter anderem durch das Hochwasser-Schutzsystem &bdquo;Haawal“ des Landes Niedersachsen geschützt. 7.15 Uhr: Die Kreisleitstelle der Feuerwehr hatte seit gestern insgesamt 51 Einsätze zu bearbeiten, dazu zählen aber auch die regulären Einsätze wie Brandmeldeanlagen, die nur vereinzelt mit dem Hochwasser in Zusammenhang stehen.“Dramatische Hochwasser-Einsätze waren aber nicht dabei“, erklärt ein Mitarbeiter. Insgesamt sei die Lage weiterhin unter Kontrolle. &bdquo;Wir haben es derzeit mit einem leicht sinkende Pegel zu tun.“ Im Gegensatz zur Okertalsperre müsse die Edertalsperre derzeit noch kein Wasser ablassen. Über die Edertalsperre wird im Normalfall der Wasserstand der Weser reguliert, die derzeit aber hauptsächlich durch Nebenflüsse und anderen Zulauf angestiegen ist. 7 Uhr: Der Pegel Porta steht bei 6,72 Meter. Wie die Stadt Minden am Dienstag bereits berichtet hat, handelt es sich dabei um den höchsten Wert nach 1947. Dienstag, 26.12. 23 Uhr: Die Feuerwehr in Porta ist am 2. Weihnachtstag im Dauereinsatz: Die Einsatzkräfte befüllen Sandsäcke und bauen Deiche, außerdem müssen Menschen und Hunde vom Campingplatz Großer Weserbogen gerettet werden. Am Dienstagabend bleibt erneut ein Autofahrer auf der überschwemmten Straße Aue stecken. 22 Uhr: Der Abend bringt einen neuen Höchststand: Gegen 22 Uhr wird am Pegel Porta 6,69 Meter gemessen. Laut Stadt Minden ist damit der höchste Pegel seit 1947 erreicht. Die Gefahr einer großflächigen Überflutung bebauter Gebiete besteht aber nicht, so die Stadt. 19.30 Uhr: Auch in den kommenden Tagen ist weiter mit Niederschlägen zu rechnen - die Hochwasserlage wird sich also voraussichtlich nur langsam entspannen. 18.00 Uhr: Der Dauercamper, der seit mehreren Jahren in einem fahruntüchtigem Wohnmobil auf Kanzlers Weide lebt, hat seine Behausung verlassen. Wie die Polizei entsprechende MT-Informationen bestätigt, wurde der Mann angesichts der bedrohlichen Wassermassen am Dienstagabend erneut aufgefordert, eine geschützte Unterkunft aufzusuchen. Er habe dann freiwillig sein Gefährt verlassen. Dienstag, 26.12. 16.30 Uhr: Die DLRG Minden hat das traditionelle Neujahrsschwimmen am Morgen des 1. Januars soeben offiziell abgesagt. &bdquo;Es sollte ja klar sein, dass es aktuell zu gefährlich ist, in der Weser zu schwimmen“, sagt Volker Zoerb, Vorsitzender des Mindener Ortsvereins. Da der Wasserstand langsamer sinken würde, als er gestiegen ist, liege die aktuelle Prognose für den 1. Januar am Pegel Porta bei etwa 5,80 Meter. &bdquo;Zu hoch für das Neujahrsschwimmen.“ Im DLRG-Gebäude an der Weserpromenade stehe das Wasser derzeit 60 Zentimeter hoch - unproblematisch für das Gebäude, das ursprünglich als Schlauchboothalle der Bundeswehr gebaut worden war. Schon im Vorfeld hatten die Vereinsmitglieder gefährdetes Material in das Obergeschoss geräumt. 16.15 Uhr: Die Prognose des Wasserschifffahrtamts von 6,60 Meter von Samstag wurde überschritten. Aktuell liegt der Pegel bei 6,63 Meter. 13.30 Uhr: Der Pegelstand in Porta beträgt nun 6,59 Meter und ist damit dicht am prognostizierten Stand von 6,60. Am Dienstagmorgen hatte der Pegel noch bei 6,43 Meter gelegen, seit 5 Uhr ist er also um 16 Zentimeter gestiegen. Ein solcher Anstieg in Porta ist aber nicht gleichbedeutend mit einem ebensolchen Anstieg in Minden, wo es keine amtliche Messstelle gibt. Dazwischen Porta und Minden viele Felder und Wiesen liegen, die auch als Überflutungsgebiet ausgewiesen sind, hat das Wasser enorm viel Fläche, auf der es sich verteilen kann. Der Anstieg in Minden und Petershagen fällt deshalb deutlich geringer aus. 9.30 Uhr: In Bad Oeynhausen sind einige Häuser vom Wasser abgeschnitten. Ein Unternehmen hat für die Bürger den Weihnachtsurlaub unterbrochen, um Sandsäcke zu befüllen, die sich die Bürger abholen konnten. Eine unmittelbare Gefahr besteht laut Stadt aber nicht. 9 Uhr: Die Leitstelle der Feuerwehr meldet vereinzelte Einsätze wegen des Hochwassers. Vereinzelt seien Bäume umgestürzt und Personen bräuchten Hilfe bei der Beseitigung von Schäden, die Lage sei aber absolut beherrschbar. 8.00 Uhr: Der Pegel Porta steht gegen 5 Uhr bei 6,43 Meter, das Weserhochwasser ist damit hier um 13 Zentimeter im Vergleich zum Vorabend gestiegen und liegt 43 Zentimeter über dem Wert vom Montagmorgen. Montag, 25.12. 21.30 Uhr: Der Pegel Porta ist auf 6,30 Meter angestiegen, die Zahl wurde allerdings mit Verzögerung gemeldet. 20.30 Uhr: Laut Leitstelle der Feuerwehr ist die Hochwassersituation im Kreis Minden-Lübbecke weiterhin unter Kontrolle, mit größeren Problemen wird nicht gerechnet. Derzeit werden im Raum Bad Oeynhausen vermehrt Sandsäcke ausgegeben, größere Probleme durch das Hochwasser seien aber auch hier derzeit nicht absehbar. 20 Uhr: Im Raum Petershagen ist die Situation derzeit angespannt. Nur noch 20 Zentimeter fehlen offenbar in Petershagen-Buchholz, bis das Wasser in die Häuser läuft. In Lahde steht nach MT-Informationen Wasser in der Windmühle. 17.00 Uhr: Auch das Umland ist betroffen: Landwirte mussten ihre Tiere in Sicherheit bringen, die üblicherweise auf Wiesen rund um die Weser weiden. 16.45 Uhr: Die Weser steigt weiter und hat inzwischen am Pegel in Porta die Marke von 6,31 Meter überschritten. Laut Feuerwehr Minden-Lübbecke ist die Lage aber unter Kontrolle, derzeit gäbe es keine besonderen Vorkomnisse und keine weiteren Maßnahmen, heißt es aus der Leitstelle. Die Feuerwehr erwartet einen Anstieg auf bis zu 6,60 Meter. 15.30 Uhr: Nach bislang unbestätigten Informationen hat es der Mann, der seit Jahren in einem alten Wohnmobil auf Kanzlers Weide lebt abgelehnt, von der Stadt evakuiert zu werden, offenbar befindet er sich weiterhin in seinem nicht fahrbereiten Fahrzeug. Am Nachmittag waren Autofahrer auf Kanzlers Weide gefahren, um dort zum Spaß durch das Wasser zu fahren. Inzwischen hat die Stadt die Zufahrt zur Kanzlers Weide abgesperrt. Die Feuerwehr rechnet derzeit damit, das der Pegel noch auf 6,60 Meter steigen wird. 15.25 Uhr: Zu einem Hochwasser-Einsatz der ungewöhnlichen Art musste die Feuerwehr Porta Westfalica am Vormittag des ersten Weihnachtstages ausrücken. Das Einsatzstichwort: &bdquo;Ertrinken, Person im Wasser“. 13 Uhr: Der Mindener Weihnachtszirkus ist evakuiert worden. Wie ein Verantwortlicher des Unternehmens auf MT-Anfrage berichtet, seien Menschen, Tiere, Fahrzeuge und Wohnwagen auf einem anderen Gelände in Sicherheit gebracht worden. Das Zirkuszelt steht aber noch am Rand von Kanzlers Weide, es könne aber den Wassermassen stand halten. Sonntag, 24.12.2023 Am Sonntag stieg er jede Stunde um etwa vier Zentimeter, berichtete Dr. Sven Solyntjes, der bei der Feuerwehr Minden für Gefahrenabwehr verantwortlich ist. Viele Schaulustige verfolgen am Sonntag, wie der Abteilungsleiter gemeinsam mit der Polizei und den Städtischen Betrieben die Sicherheitsmaßnahmen rund um die Weser verschärft. So wirklich problemlos läuft das nicht. Auf einem überfluteten Parkplatz stehen noch Autoss, eines davon hat keine gültige Zulassung mehr. &bdquo;Bei dem abgemeldeten Auto finden wir vermutlich mal wieder keinen Halter. Da müssen wir jetzt schauen, dass keine Betriebsstoffe austreten“, sagt Solyntjes. Einige Meter weiter, an der Kurfürstenstraße, ist eine Tiefgarage bereits vollgelaufen mit Wasser. Ein Anwohner sagt: &bdquo;Seit sechs Jahren wohne ich hier, aber dass die Parkgarage mit Wasser vollläuft, habe ich noch nicht erlebt.“ In den Morgenstunden des Sonntags hätten die Bewohner ihre Autos rausgefahren - &bdquo;als klar wurde, dass es nass wird. Wir alle im Haus hoffen, dass das Wasser nicht noch viel weiter steigt“, erklärt der Mann. Die Prognose machen dahingehend aber wenig Hoffnung. Maßgeblich bleibt die Lage an den Zuflüssen der Weser in Hessen. Bis Ende des Tagen gelten dort teils schwere Unwetterwarnungen vor ergiebigem Dauerregen. Für Minden warnt der Deutsche Wetterdienst seit Samstag, 2 Uhr, und noch mindestens bis Montag, 18 Uhr, vor massivem Dauerregen und Windböen. Aus diesem Grund ist in Minden neben der Schlagde und Kanzlers Weide inzwischen auch die Hausbeger Straße gesperrt - von der B65-Abfahrt bis zur Kaiserstraße. Zudem haben Feuerwehr und Städtische Betriebe die Weserpromenade in Minden abgesichert. Die Fachkräfte der Feuerwache würden zudem die weiteren Entwicklungen genauestens beobachten, heißt es. Zudem habe die Ordnungsbehörde der Stadt Minden hatte bereits gestern Kontakt zu Anliegern aufgenommen. &bdquo;Die Städtischen Betriebe Minden und die Feuerwehr Minden sind auf weitere Maßnahmen vorbereitet“, versichern die Einsatzkräfte. Unklar ist, wie es mit dem Weihnachtszirkus in Minden weitergeht. Das 15-köpfige Ensemble würde eigentlich bis zum 7. Januar noch auf Kanzlers Weide gastieren. Aufgrund des steigenden Weserpegels ist unklar, ob die Vorstellungen bis dahin stattfinden können oder die vielen Zelte nicht vorher schon abgebaut werden müssen. Eine Anfrage der Redaktion blieb bislang unbeantwortet. Sobald der Pegel 6,10 Metern übersteigt, wird der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Minden zusammenkommen. Das erklärt Martin Ruhe, stellvertretender Leiter der Feuerwehr. Aufgrund der Feiertage und der Ferien sei allerdings nicht geplant, den kompletten Stab einzuberufen.

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