Minden

Stadt Minden muss 400 Personalausweise vernichten

Im Bürgerbüro der Stadt Minden ist eingebrochen worden. Das hat erhebliche Folgen für die Kommune und die Bürger.

Einbruch: Diebe sind durch ein Fenster in das Bürgerbüro der Stadt Minden gelangt und Aktenordner entwendet. | © Pressestelle der Stadt Minden/Archivbild

08.05.2019 | 08.05.2019, 21:21

Minden. Im Bürgerbüro der Stadt Minden ist eingebrochen worden – mit erheblichen Folgen: Die Stadt muss 400 neue Personalausweise vernichten, zu denen die Täter die Antrags-Akten gestohlen hatten. Alle Betroffenen müssen nun noch einmal ins Bürgerbüro, um die Ausweise neu zu beantragen.

Die Kosten für alle neuen Personalausweise und Reisepässe werde man selbstverständlich übernehmen, teilte Bürgermeister Michael Jäcke mit.

Bei einer Summe von genau 434 Betroffenen und im Schnitt 60 bis 80 Euro pro Ausweis dürfte sich das auf mindestens 30.000 Euro summieren.

Die bereits laufenden Aufträge werden zwar noch von der Bundesdruckerei abgearbeitet, die Ausweise und Pässe dann aber in Minden vernichtet. „Wir können sie nicht aushändigen", so Daniel Schollmeyer, Leiter des Bereiches Bürgerdienste.

Die Sicherheitsnummern, die auf jedem der Anträge zu finden seien, würden in den Fahndungscomputer der Polizei eingetragen. „Wenn die Daten dann irgendwo auftauchen, können wir besser reagieren", sagte Polizeisprecher Ralf Steinmeyer.

Die Diebe sind durch ein Fenster eingestiegen, ihr Motiv ist noch unklar

Keine Angaben macht die Stadt dazu, wie und wo die gestohlenen Akten gelagert wurden. „Fragen zu laufenden Ermittlungen können wir nicht beantworten", so Pressesprecherin Susann Lewerenz.

Man wolle weitere potenzielle Täter nicht auf Ideen bringen. Die Täter waren nach Informationen des Mindener Tageblatts durch ein Fenster eingestiegen. Ihr Motiv für den Diebstahl mehrerer Aktenordner ist unklar.

Dass die gestohlenen Aktenordner noch am Abend von Fußgängern an der Weser gefunden wurden, ändert an dem Vorgehen nichts. Zum einen ist nicht klar, ob die sichergestellten Dokumente vollständig sind. Selbst wenn, könnten die Täter die Daten zuvor abfotografiert haben.

In jedem Fall mahnen Polizei und Stadtverwaltung Betroffene zur Vorsicht. „In welcher Form die Täter ihre Daten verwenden, kann niemand vorhersehen", heißt es in einem Informationsschreiben.

Immer wieder werden zum Beispiel Bestellungen im Netz getätigt, bei denen Betrüger die Waren an eine Packstation schicken lassen, als Rechnungsadresse dann aber Informationen aus einem Datenklau verwenden.