Beliebter Stand zurück: Auf den Wochenmärkten im Lübbecker Land gibt es wieder Fisch

Lübbecker Land. Frische Produkte und regionale Erzeugnisse einkaufen, dabei Freunde und Bekannte treffen und sich auch mal Zeit zum Klönen nehmen: Das schätzen viele Menschen auch im Lübbecker Land an den Wochenmärkten. Es gibt sie in Espelkamp und Rahden, Lübbecke und Levern. Sie haben sich allerdings unterschiedlich entwickelt. Wie, das berichtet ein langjähriger Wochenmarkt-Beschicker aus Stemwede. Ein anderer Wochenmarkt-Beschicker hatte dagegen am gestrigen Mittwoch seinen ersten Besuch im Lübbecker Land. Ein Fischwagen gehörte bei den Wochenmärkten einfach dazu, viele Jahre übernahm das ein Anbieter aus Rahden. Das hat sich geändert, auf manchen Wochenmärkten gab es zuletzt eine fischlose Zeit. Viele Menschen freuen sich nun: Der Fischwagen ist zurück im Lübbecker Land. So kam der Kontakt zustande Manfred und Ursula Donner aus Lohne im Landkreis Vechta sind Experten, wenn es um fangfrischen Fisch geht. Seit 40 Jahren verkaufen sie an ihrem Verkaufswagen Fisch. Seit 40 Jahren kennen sie auch die Familie Rose aus Rahden – und Roses waren lange auf Wochenmärkten im Lübbecker Land präsent. Wilfried Rose ist vor wenigen Monaten gestorben, der Platz von Fisch Rose blieb zuletzt unbesetzt. Mit Michael Aping aus Stemwede stehen Manfred und Ursula Donner immer gemeinsam auf dem Wochenmarkt in Damme. Der Stemweder bietet regionales Obst an, Donners frischen Fisch. Aping habe ihn wegen des Rahdener Wochenmarktes angesprochen und er habe dann bei der Stadt Rahden angefragt, sagte Manfred Donner. Als nach Ablauf einer Frist feststand, dass sonst kein Fischwagen auf dem Rahdener Wochenmarkt gewesen wäre, erhielt er den Zuschlag. Lesen Sie auch: Diese neun Wochenmärkte gibt es im Kreis Minden-Lübbecke zu entdecken So war der Premierentag des Fischwagens Am Mittwoch war Premiere und auch die Rahdener freuten sich, wieder frischen Fisch kaufen zu können. Es sei schön, dass wieder ein Fischwagen da sei, merkte etwa Manfred Bollhorst aus Rahden an. Und auch die Donners freuten sich: &bdquo;Der Start in Rahden war bombig“. Die Menschen hätten hier ja einige Wochen auf frischen Fisch verzichten müssen. Was am Starttag besonders gefragt war? &bdquo;Eigentlich alles“, merkten Manfred und Ursula Donner an. Ob Frischfisch, Marinaden oder Salate – alles sei gekauft worden. Beim nächsten Mal müssten sie ein bisschen mehr einpacken. Aber es müsse sich ja alles einspielen. So ergab sich der Einstieg in den Fischhandel Wie ergab sich der Einstieg in den Fischhandel? Er habe einen Arbeitsunfall gehabt, erzählte Manfred Donner. Er orientierte sich beruflich um. Ein Händler, der damals mit seinem Verkaufswagen von Haus zu Haus fuhr, habe ihn danach angesprochen. Den Wagen habe er dann übernommen und sei auch von Haus zu Haus gefahren. Mitunter seien seine Frau und er bis 22.30 Uhr unterwegs gewesen zu den Kunden. Bauern hätten durch Teller an der Tür oder Tüten an den Türklinken signalisiert, Fisch haben zu wollen. Auch in Siedlungen seien sie unterwegs gewesen. Mit dem Ladenschlussgesetz sei das dann vorbei gewesen. Schlusszeiten hätten eingehalten werden müssen. Das abendliche Klingeln war tabu. Die Fahrten von Haustür zu Haustür, das sei eine schöne Zeit gewesen, erinnerte sich Manfred Donner. Jeder Tag sei anders gewesen. &bdquo;Man hat zu den Menschen eine ganz andere Beziehung aufgebaut, weil man sich kannte.“ Seit 1990 sind Manfred und Ursula Donner auf Wochenmärkten unterwegs. Die ersten waren Sulingen und Diepholz. Manche Wochenmärkte gebe es schon gar nicht mehr. &bdquo;Es war ja auch eine Zeit, in der jede kleine Gemeinde meinte, sie müsste einen Wochenmarkt anbieten“, sagte Manfred Donner. Viele davon seien wieder verschwunden, manche nicht angenommen worden. Manche erinnern sich noch an den Nematoden-Skandal: Würmer im Fisch sorgten vor Jahrzehnten für Diskussionen. In dieser Zeit kümmerte sich Ursula Donner allein um den Fischwagen, Manfred Donner arbeitete im Gleisbau. &bdquo;Ich war überall in Europa unterwegs.“ Seit 2005 sei er Rentner und seitdem betreiben die Donners ihren Fischwagen wieder gemeinsam. Regional einkaufen: Hier gibt es Hofläden in OWL Welche Stationen der Fischwagen im Lübbecker Land hat Den frischen Fisch habe er früher selbst abgeholt, heute werde der aus Bremerhaven gebracht. Jeden Tag sind Manfred und Ursula Donner auf Wochenmärkten – außer montags. Und vor jedem Wochenmarkt wird frischer Fisch geliefert. Und mit dem sind sie nun nicht nur in Rahden auf dem Wochenmarkt. Ab dem 25. Oktober sind sie samstags auch auf dem Lübbecker Wochenmarkt vertreten. &bdquo;Und nach Levern möchten wir auch“, sagte Manfred Donner. Ab dem kommenden Dienstag, 21. Oktober, steht er gemeinsam mit Dominik Stuwe von der Gehlenbecker Bäckerei Oltersdorf auf dem Wochenmarkt in Levern. Ab dem 31. Oktober steht Donners Fischwagen Freitagvormittags am Edeka-Markt in Gehlenbeck. Das Beschicken des Wochenmarktes in Espelkamp ist nicht geplant. Lesen Sie auch: Der Wochenmarkt in Stemwede kämpft ums Überleben So bewertet ein Händler die heimischen Wochenmärkte &bdquo;Der Fischwagen hat in den vergangenen Wochen absolut gefehlt“, sagte Michael Aping. Als der bisherige Betreiber weg war, seien in Rahden auch Wochenmarkt-Kunden weggeblieben. &bdquo;Das eine zieht das andere nach sich, das hat Synergieeffekt.“ Läuft der Rahdener Wochenmarkt? Er stehe seit 24 Jahren mit seinem Stand hier, merkte Michael Aping dazu an. &bdquo;Ja, doch. Ich würde sagen, er läuft.“ In den vergangenen Jahren habe sich der Wochenmarkt erweitert. Der Lübbecker Wochenmarkt am Samstag sei ein guter Markt. Für eine Stadt in der Größenordnung Lübbeckes würde aus Apings Sicht ein Markttag reichen. Derzeit gibt es einen zweiten am Mittwoch. In Lübbecke helfe kein Flyer zum Wochenmarkt. Die Kundschaft schätze eine gute Parkplatz-Situation und eine gute Erreichbarkeit. Das sei durch die vielen Baustellen in Lübbecke zuletzt schwierig gewesen. Bis vor gut fünf Jahren sei er auch in Espelkamp gewesen. &bdquo;Da waren wir mit unserem Stand seit 1972.“ Leider hätte er feststellen müssen, dass es permanent schlechter geworden sei nach dem Bau des Einkaufszentrums mit den Discountern. Mit den Discountern in Espelkamp in Sichtweite sei der Umsatz auf dem Wochenmarkt stark rückläufig gewesen, berichtete Aping über seine Erfahrungen. &bdquo;Wer im Discounter war, geht nicht mehr zum Wochenmarkt.“ Dabei sei es an den Ständen nicht teurer. &bdquo;Wir sind nur frischer“, verwies Aping auf die regionalen Produkte. Auch dem Leverner Wochenmarkt hatte Aping den Rücken gekehrt. &bdquo;Wir waren bei der Gründung dabei.“ Die Entscheidung hätten letztlich die Menschen zu Fuß getroffen. Die Abstimmung mit den Füßen sei zugunsten des örtlichen Edeka-Marktes ausgefallen. Der versuche, alles abzudecken. Somit sei es schwierig in Levern, sagte Aping. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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