Bürgermeisterkandidaten spalten die Lübbecker Grünen

Lübbecke. Vor drei Wochen verschickte die Grünen-Fraktionsvorsitzende Christiane Brune-Wiemer eine Mitteilung mit dem Tenor: &bdquo;Grüne unterstützen Philipp Knappmeyer bei der Bürgermeisterwahl.“ Der Vorsitzende des Grünen-Ortsverbandes Lübbecke, Frank Dobrileit, wurde darin so zitiert: &bdquo;Nach intensiven Gesprächen und einer ausführlichen Abwägung haben wir uns entschieden, ihn zu empfehlen, weil er aus unserer Sicht die besten Voraussetzungen mitbringt, die Stadt zukunftsfähig zu gestalten - auch im Sinne unserer politischen Überzeugungen und der Interessen unserer Wählerinnen und Wähler.“ Offensichtlich sehen das nicht alle Lübbecker Grünen so. Denn die Ratsmitglieder Kerstin Wöbbeking (Einzelratsmitglied, Ortsverbandsmitglied bei B90/Die Grünen), Ines Spilker (Ratsfraktion B90/Die Grünen) und Kathrin Böhning (Ratsfraktion B90/Die Grünen) haben sich mit dem CDU-Bürgermeisterkandidaten Bent-Maria Grote in seiner Zukunftswerkstatt am Gänsemarkt getroffen, um ihm ihre Unterstützung bei seinem Wahlkampf um das Bürgermeisteramt in Lübbecke zu versichern. Das teilte Grote am Freitag, 8. August, mit. Parteiaustritt zum 1. August Entgegen der Entscheidung des Ortsverbandes der Lübbecker Grünen, dessen Mitglieder sich in einer &bdquo;durchaus knappen Abstimmung“ für die Unterstützung von SPD-Bürgermeisterkandidat Phillip Knappmeyer ausgesprochen hätten, sehen die drei Ratsfrauen laut Mitteilung ihre persönlichen Interessen durch Grote besser vertreten: &bdquo;Bei der Abstimmung des Grünen-Ortsverbandes waren wir gar nicht anwesend und haben erst geraume Zeit später davon erfahren. Wir hatten im Vorfeld immer wieder betont – gerade auch aufgrund der unklaren Tendenz im Ortsverband und in der Fraktion zu einem der beiden Bürgermeisterkandidaten – hier keine Unterstützung beziehungsweise Empfehlung auszusprechen und neutral zu bleiben“, wird Kathrin Böhning zitiert. Kerstin Wöbbeking, die die Fraktion der Grünen bereits im Februar 2022 verlassen hatte, aber Mitglied im Rat und bei den Grünen blieb, heißt es weiter in der Mitteilung, sei aufgrund der jüngsten Entscheidungen des Ortsverbandes zum 1. August aus der Partei ausgetreten. Sanieren statt abreißen Für Bent Grote sprechen aus der Sicht der drei Ratsfrauen vor allem seine klare Haltung zum Erhalt und der Sanierung der Stadthalle Lübbecke. &bdquo;Von Anfang an haben die Grünen im Stadtrat zusammen mit der CDU dafür gekämpft, die Stadthalle zu sanieren, statt sie abzureißen. Dafür steht auch Bent Grote. Dass er generell dafür ist, sinnvolle Sanierungen an wertvollen Gebäuden durchzuführen, statt alles zu vernichten und neu zu bauen, hat er auch schon ganz klar im Kreistag gezeigt, als er entgegen der Meinung seiner CDU-Kreistagsfraktion gegen die Klinik-Neubaupläne stimmte“, werden KerstinWöbbeking und Ines Spilker zitiert. Es gebe inzwischen zwar einen hart umkämpften, gültigen Ratsbeschluss zugunsten der Sanierung der Stadthalle, auf den sich auch der Bürgermeisterkandidat Knappmeyer beziehe, dennoch sehen die drei Ratsfrauen diesen Beschluss gefährdet. Denn kurz nach dieser Entscheidung für die Sanierung der Stadthalle sei von der Verwaltung ein Beschlussvorschlag zum Abriss und Neubau der Stadtsporthalle. Dieser Vorschlag sei knapp, entgegen der Stimmen von CDU und Grünen, im Rat angenommen worden. Mehr zum Thema: Lübbecker Bürgermeister-Kandidat missbilligt Sporthallen-Beschluss Ist die Stadthalle doch nicht zu retten? &bdquo;Für uns ist das ein Schachzug, um im Nachhinein doch noch ein Argument für einen Neubau der Stadthalle zu kreieren. Denn was kann da alles zum Vorschein kommen, wenn man erst aus einem Gebäudeverbund von Stadthalle, Stadtsporthalle und Hallenbad das mittlere Gebäude herausreißt. Klafft dann dort ein riesiges Loch an der Stadthallenseite oder wird dann eventuell festgestellt, dass die Stadthalle doch nicht zu retten ist?“, gibt Kathrin Böhning in Grotes Mitteilung zu bedenken. Generell erscheine den drei Frauen der Gedanke, die Stadtsporthalle zu vernichten, um sie an anderer Stelle neu zu bauen, als sehr fragwürdig und völlig unvernünftig, heißt es in der Mitteilung weiter. Da sie in der vergangenen Legislaturperiode im Rat eine gute und ehrliche Zusammenarbeit mit der CDU erlebt hätten, vertrauten die drei Ratsfrauen auf die Haltung der CDU und gäben ihre ganz klare Präferenz in Richtung Bent Grote ab, heißt es abschließend. Alle Infos rund um die bevorstehende Wahl: Kommunalwahl 2025 im Kreis Minden-Lübbecke

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