Ehrung

Anerkennung für Engagement: Lübbecker Ehrenamtler erhalten Heimat-Preis 2024

Drei ganz unterschiedliche Vereine wurden ausgewählt und erhielten Geld vom Land NRW. Warum sie für ihr Engagement abräumten.

Freuen sich über die besondere Auszeichnung: Martin Klee (links) und Martin Medzech vom Jazzclub Lübbecke. | © Alexandra Stratmeier

12.12.2024 | 12.12.2024, 16:11

Lübbecke. Im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags hat die Stadt Lübbecke am Wochenende zum zweiten Mal den Heimat-Preis verliehen. Dabei wurde erneut deutlich, wie viele Menschen und Vereine sich im Stadtgebiet für ihre Heimat einsetzen, sie unterstützen und historisch aufleben lassen.

„Wir fördern, was Menschen verbindet“, sagte Bürgermeister Frank Haberbosch am Sonntagmittag bei seiner Rede auf dem Wappenplatz. Dazu zähle alles, was sich unter dem Begriff „Heimat“ fassen lasse.

Der erste Preis samt 2.500 Euro ging an die Mühlengruppe Eilhausen: „Die Mühlengruppe Eilhausen ist ein Paradebeispiel für das Lübbecker – hier im Speziellen das Eilhauser – Ehrenamt!“, verlas er die Begründung der fünfköpfigen Jury, zu der neben Daniela Beckermann-Beihl, Erika Müller, Fred Grundmann und Gerd Husemeyer auch Peter Schmüser gehörte.

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Mit viel Herzblut und Engagement

Die Preisträger und die Jury: Peter Schmüser (v. l.), Erika Müller, Fred Grundmann, Uwe Feldmann, Ute Borkämper, Bürgermeister Frank Haberbosch, Corinna Schillack, Martin Klee und Martin Medzech. Foto: Alexandra Stratmeier - © Alexandra Stratmeier
Die Preisträger und die Jury: Peter Schmüser (v. l.), Erika Müller, Fred Grundmann, Uwe Feldmann, Ute Borkämper, Bürgermeister Frank Haberbosch, Corinna Schillack, Martin Klee und Martin Medzech. Foto: Alexandra Stratmeier | © Alexandra Stratmeier

In der Laudatio hieß es zudem, die Ehrenamtlichen setzten sich „mit viel Herzblut und sehr großem Engagement für den Betrieb und Erhalt der Eilhauser Königsmühle ein, die 2024 ihren 300. Geburtstag gefeiert hat.“ Seit über 40 Jahren kümmert sich die Gruppe um die Mühle, ihre Außenanlagen und die Grünpflege.

In der Begründung hieß es weiter: „Nicht nur Besucherinnen und Besucher aus nah und fern lernen in Eilhausen die Bedeutung der Mühlen und des Mühlenhandwerks kennen, auch Schulen und Kindergärten aus der Umgebung kommen gerne.“

Dieses generationenübergreifende Engagement zeige sich auch bei den jährlich wiederkehrenden Mühlentagen, die in Eilhausen immer wieder andere Schwerpunkte setzten: „Dieses besondere Engagement ist aus Sicht der Heimatpreis-Jury nicht nur ein hervorragendes Aushängeschild für Eilhausen, sondern für die gesamte Stadt Lübbecke.“

Der zweite Platz und 1.500 Euro gingen an die Stadtführer Lübbecke: „Die Stadtführer Lübbecke machen – wie kaum eine andere Gruppe – die Geschichte unserer Stadt erlebbar, verständlich und greifbar“, würdigte die Jury. Das Team führe „mit sehr viel Enthusiasmus und Freude im Jahr durch rund 30 offene und 50 gebuchte Führungen.“ Dabei seien über die Jahre sehr unterschiedliche Formate entstanden, die von den Stadtführerinnen und Stadtführern in enger Zusammenarbeit mit dem Lübbecker Stadtarchiv eigenständig entwickelt würden. Auch sei es immer wieder spannend, welch wunderbare Lübbecker Schätze zu Tage befördert werden. Und: „Für jede Altersklasse ist etwas dabei.“ Aus Sicht der Jury sind die Stadtführer, die es schon seit zwanzig Jahren gibt, aus dem öffentlichen Leben der Lübbecker nicht mehr wegzudenken und somit ein würdiger Preisträger.“

Teil der städtischen Kulturgeschichte

Den dritten Platz bei der diesjährigen Preisvergabe sicherte sich der Jazzclub Lübbecke: „Der Jazzclub Lübbecke ist für die Jury des Heimat-Preises eine wahre Perle, die aus der Lübbecker Kultur nicht mehr wegzudenken ist.“ Seit mehr als 60 Jahren ist der Verein ein Teil der städtischen Kulturgeschichte und bietet neben Konzerten der internationalen Spitzenklasse unvergessliche Clubabende: „Zum besonderen Konzerterlebnis trägt der Gewölbekeller bei: Die Musikgruppen spielen in familiärer Atmosphäre vor ,kleinem’ Publikum und profitieren vom direkten Feedback“, lautete es anerkennend von der Jury. Außerdem würde der Club besonderen Wert darauf legen, heimischen Musikerinnen und Musikern Gelegenheit zu geben, sich zu präsentieren. Und weiter: „Überzeugt haben die Jury zahlreiche Mitmachformate und die Zusammenarbeit mit Gruppen aus der Lübbecker Musikszene, wie beispielsweise der Lübbecker Kantorei.“

Martin Klee und Martin Medzech, die die Auszeichnung am Sonntag entgegennahmen, freuten sich neben dem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro vor allem über die Anerkennung: „Wir haben uns mehrere Male beworben und lange Zeit darauf hingearbeitet“, sagte Martin Medzech sichtlich gut gelaunt. Statt „einer Party für den Vorstand“ wolle der Verein das Geld in das Equipment investieren.

Beim Heimat-Preis Minden-Lübbecke können Dorfgemeinschaften oder dörfliche Vereine und Initiativen bereits realisierte Maßnahmen für eine zukunftsorientierte und beispielhafte Entwicklung der Dörfer und des ländlichen Raums einreichen. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wird als einzelner Preis oder in Abstufungen vergeben.