Zusammenstoß mit Zug

Keine Schranke: Auto prallt in Lübbecke gegen die Eurobahn

Ein 85-Jähriger hörte die Bahn hupen - und fuhr trotzdem los. Am selben Bahnübergang in Lübbecke gab es im Mai bereits einen Unfall mit einem Verletzten.

Der Renault wurde bei der Kollision mit der Bahn stark beschädigt. | © Polizei Minden-Lübbecke

Kirsten Tirre
15.07.2024 | 15.07.2024, 16:00

Lübbecke. Wie die Polizei am Montag, 15. Juli, mitteilte, kam es an einem unbeschrankten Bahnübergang in Lübbecke-Blasheim am vergangenen Freitag zu einem Zusammenstoß zwischen einem Auto und einem Zug. Glücklicherweise sei bei dem Zusammenprall lediglich ein Sachschaden entstanden, schrieb die Polizei in ihrer Pressemitteilung.

Gegen 18.30 Uhr sei am Freitag, 12. Juli, auf der Leitstelle der Polizei per Notruf die Meldung eingegangen, dass am Bahnübergang „Zum Brokamp“ in Lübbecke-Blasheim ein Auto mit einem Zug der Eurobahn zusammengestoßen sei. Die kurz nach dem Unfall eintreffende Streifenwagen- sowie Rettungswagenbesatzung habe bereits kurze Zeit später Entwarnung geben können, dass keine Verletzte zu verzeichnen waren.

Den bisherigen Erkenntnissen der Polizei nach befuhr ein Lübbecker mit seinem Renault zur Unfallzeit den Bahnweg in Richtung Bergstraße. Auf Höhe des unbeschrankten Bahnübergangs „Zum Brokamp" wollte er nach rechts in die gleichnamige Straße abbiegen.

Eurobahn-Notbremsung in Lübbecke

Da er die in Richtung Bielefeld fahrende Bahn mit Hupsignalen wahrgenommen hatte, habe der 85-Jährige seinen Wagen vor dem Bahnübergang angehalten. „Aus bisher unbekannten Gründen setzte sich der Senior mit seinem Wagen kurz vor Eintreffen der Eurobahn in Bewegung und kollidierte seitlich mit der Bahn“, teilte die Polizei weiter mit.

Nach einer Notbremsung kam die Bahn nach rund 65 Metern zum Stehen. Weder der Autofahrer - noch die 18 Fahrgäste, die Kontrolleurin und der Triebwagenfahrer - zogen sich Verletzungen zu. Nach Rücksprache mit dem Notfallmanager habe die beschädigte Bahn ihre Fahrt mit geringer Geschwindigkeit fortsetzen können.

Die Fahrgäste wurden mit mehreren Taxis an ihr Fahrtziel gebracht. Das stark beschädigte Auto wurde abgeschleppt. Der Bahnübergang war während der Unfallaufnahme für rund zwei Stunden gesperrt. Es kam zu Einschränkungen im Zugverkehr.

Zusammenprall mit Zug wenige Wochen zuvor

Bereits Mitte Mai war an demselben unbeschrankten Bahnübergang in Lübbecke-Blasheim ein Pkw mit der Eurobahn der Linie RB 71 kollidiert. Bei dem Unfall im Mai zog sich der Fahrer eines Opel Corsa leichte Verletzungen zu und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Zug hatte bei dem Zusammenprall mit dem Heck des Pkw das Auto um 180 Grad geschleudert.

Bei dem Unfall im Mai waren 15 Einsatzkräfte des Löschzugs West vor Ort. Die 51 Fahrgäste - darunter fünf Kinder - blieben laut erster Mitteilung der Polizei unverletzt. Bis in den Abend hinein waren an dem Unfalltag keine Zugfahrten zwischen Bad Holzhausen und Rahden möglich.