Polizeiwache Lübbecke hat einen neuen Chef

Lübbecke/Petershagen. Thomas Wiesinger fährt privat gerne Rad oder sitzt auf seinem Trecker. &bdquo;Den braucht man, wenn man auf dem Lande lebt“, sagt der 57-Jährige. Beruflich allerdings ist er im Streifenwagen unterwegs und seit August 2023 in der Polizeiwache Lübbecke zu finden: Als neuer Chef und Nachfolger von Frank Meyer, der als Lübbecker Wachleiter im September im Kreishaus in den Ruhestand verabschiedet wurde. Ein &bdquo;Jung“ aus dem Kreis &bdquo;Schon Frank Meyer war ein ,Jung aus dem Kreis“, sagte gestern Landrat Ali Dogan als Dienstherr der Polizei im Kreis bei der Vorstellung des neuen Wachleiters. Thomas Wiesinger wohnt in Petershagen-Neuenknick und verfügt über 41 Jahre Erfahrung im Polizeidienst. Seine Laufbahn begann er 1982 bei der Polizei in Stukenbrock, anschließende Stationen waren die Einsatzhundertschaft in Stukenbrock sowie Wach- und Wechseldienst beim Polizeipräsidium Köln. Dem Studium folgte ein vierjähriger Einsatz bei der Autobahnpolizei &bdquo;und hier ging es viel um die Bekämpfung von Transitkriminalität“, erzählte Wiesinger. Seit 1998 ist der Erste Polizeihauptkommissar bereits im Mühlenkreis beschäftigt, davon 22 Jahre als Wachdienstführer beziehungsweise Dienstgruppenleiter auf der Wache Minden. Drei Jahre leitete Wiesinger die Polizeiwache Porta Westfalica, bevor er nunmehr als Chef in die größere Wache nach Lübbecke wechselte. Ein weiterer Karrieresprung. Der neue Wachleiter verfügt über Führungserfahrung &bdquo;Mit Thomas Wiesinger haben wir einen guten Nachfolger für Frank Meyer gefunden“, befand Ali Dogan. Der neue Wachleiter verfüge über Führungserfahrung, standortbezogene Loyalität und eine hervorragende Wachleitung. Die Zusammenarbeit klappe gut, bescheinigten beide Seiten. Mit dem Lübbecker Land ist Wiesinger bereits vertraut. Den Blasheimer Markt besucht er gerne und auch auf dem Lübbecker Stadtfest war er zugegen, gemeinsam mit seinem Vorgänger Frank Meyer. Der habe ihm schon einmal alles gezeigt, was man so kennen müsse im Lübbecker Land. Vorgestellt hat sich der neue Wachleiter zudem in den Rathäusern in Hüllhorst und Pr. Oldendorf, denn im Rahmen der sogenannten Ordnungspartnerschaften arbeiten Polizei und Ordnungsämter eng zusammen. Krawalle in der Kneipenmeile eingedämmt Die Ordnungspartnerschaften haben auch bereits zu Erfolgen geführt. So konnten die Krawalle in der Lübbecke &bdquo;Kneipenmeile“, die sich einige Zeit lang häuften, erfolgreich eingedämmt werden. Das sei durch die verstärkte Präsenz der Ordnungshüter in dem Bereich erreicht worden, sagte Bürgermeister Frank Haberbosch, der ebenfalls bei der Vorstellung des neuen Wachleiters zugegen war. Die enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mitarbeitern aus den Ordnungsämtern sowie dem sozialen Bereich soll fortgeführt werden und auch mit den Schulen wird im Präventionsbereich eng zusammengearbeitet. Schwerpunkt ist die Bekämpfung von Rauschgift-Delikten Was die Kriminalitätsbelastung betrifft, bewegt sich Lübbecke im kreisweiten Vergleich in der Mitte, &bdquo;im Moment sehen wir keine größeren Probleme“, sagte Wiesinger. Der Schwerpunkt liege aktuell auf der Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität. Denn während das Fahren unter Alkohol rückläufig sei, würde das Fahren unter Betäubungsmittelgenuss – hier insbesondere Cannabis – deutlich zunehmen. Bei den verstärkten Kontrollen sei es hilfreich, dass viele junge Kollegen in den Polizeidienst nachgerückt seien, &bdquo;die jungen Kollegen haben gegenüber BTM-Delikten einen besonders geschärften Blick.“ Was zunehme, sei die Kriminalität durch Jugendbanden, hier seien allerdings Minden und Bad Oeynhausen die Schwerpunkte. &bdquo;Bei der Kriminalitätsbekämpfung sind wir im Mühlenkreis insgesamt gut unterwegs und haben gutes Personal“, sagte der Landrat. Manche seiner Kollegen kennt Thomas Wiesinger seit mehr als 20 Jahren, manche Gesichter sind aber auch ganz neu. Gespräche nach belastenden Einsätzen sind wichtig Den Nachwuchskräften bei der Polizei fühlt sich der 57-Jährige mit seiner langen Berufserfahrung besonders verpflichtet. &bdquo;Die Fürsorge ist mir wichtig und das Reden nach belastenden Einsätzen wie schweren Unfällen, die verarbeitet werden müssen.“ Und er sei zudem kein Wachleiter, der sich in seinem Büro einschließen werde. Ihm sei es ganz wichtig, in der Öffentlichkeit Gesicht zu zeigen. So werde er selbstverständlich auch mit im Streifenwagen zu Einsätzen fahren – zum Beispiel sei er beim Spiel TuS N-Lübbecke gegen GWD Minden vor Ort. Thema Polizei ist tabu Wenn der 57-Jährige frei hat, ist das Thema Polizeiarbeit im Kreise der Familie allerdings tabu. Das wiederum hängt nicht damit zusammen, dass der Rest der Familie mit dem Polizeidienst nichts anfangen kann. Im Gegenteil: Wiesingers Ehefrau, die er während seiner Dienstzeit in Köln kennenlernte, ist ebenfalls Polizistin und auch die beiden Söhne, 32 und 33 Jahre, haben den Beruf des Polizisten gewählt.

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