100 Jahre Freilichtbühne Nettelstedt: Viel Lob für die Älteste im Verband

Lübbecke-Nettelstedt. Großes Jubiläum in Nettelstedt: Mit einem bunten Festakt feierte die Freilichtbühne ihr 100. Jubiläum. &bdquo;Alle freuen sich und liegen sich schon den gesamten Tag in den Armen“, sagte Jana Wehmeyer, die maßgeblich für die Organisation verantwortlich war. Aber auch ein Schicksalsschlag wurde durch den Gottesdienst vor dem Festakt deutlich. Im Gottesdienst war Wolfgang Hofemeyer gedacht worden. Vor 39 Jahren hatte er das Wintertheater ins Leben gerufen, um in der Winterpause &bdquo;die Birne nicht einrosten“ zu lassen, wie er sagte. Sein Tod im April dieses Jahres ließ niemanden kalt. Keine Konkurrenzsituation mit Kahle Wart Über die Jahre hinweg sei es in Nettelstedt nie zu einer ernsthaften Konkurrenzsituation zur Freilichtbühne Kahle Wart gekommen, hieß es beim Festakt. Zwar habe sich die Art der Stücke über die Zeit immer mehr aneinander angeglichen. Es bestehe aber eine freundschaftliche Basis zwischen den beiden Freilichtbühnen. Zudem würden die am Theater interessierten Besucher zu beiden Freilichtbühnen gehen oder die Entscheidung des Besuchs von der Auswahl der Stücke abhängig machen. Nach der Corona-Zeit werde sich eine Zuschauerzahl erhofft, die auch zuvor vorhanden war. Leider sei auch bei der Freilichtbühne die Inflation deutlich spürbar – und die Preise mussten angezogen werden. Hierbei sei jedoch darauf geachtet worden, nach wie vor ein familienfreundliches Theater darzustellen. Kinder kosten nun weiterhin 5 Euro, während Erwachsene 12 Euro für den Eintritt bezahlen. Der Freilichtbühne werde jedoch häufig mitgeteilt, dass die Preise dennoch angemessen oder gar zu günstig seien. Preise mussten leicht angehoben werden Der Festakt begann mit einer Ansprache durch die Vorsitzende und Geschäftsführerin Ramona Schütte-Kracht. Sie sprach an, aufgrund des besonderen Ereignisses aufgeregt gewesen zu sein, obwohl sie auf der Bühne normalerweise keine Nervosität verspüre. Unter der Fragestellung, was ihr die Freilichtbühne bedeute, schilderte sie auf humorvolle Weise den jährlichen Ablauf: &bdquo;Zu Beginn der Proben friert man sich im Winter bei 2 Grad in Sommerkleidung tot und danach bekommt man bei den Generalproben den schlimmsten Sonnenbrand seines Lebens. Warum mache ich das jedes Jahr wieder, auch wenn es teilweise so anstrengend ist?“ Diese Frage beantwortete sie mit dem Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft, die einzigartig sei. Bei der Freilichtbühne würden Generationen abgebildet. Entstanden sei sie aufgrund eines Kinderheimes, das durch die ersten damaligen Einnahmen finanziert worden sei. Bei der Freilichtbühne würden Generationen abgebildet &bdquo;Der Zusammenhalt macht Nettelstedt zu einem der schönsten Flecken der Gegend”, betonte auch der Lübbecker Bürgermeister Frank Haberbosch. Er sprach von dem besonderen Miteinander, das hier gelebt werde. Er betitelte das Jubiläum als &bdquo;besonderes Ereignis“. Die Liebe, die &bdquo;aus allen Poren strömt“, habe er unmittelbar nach dem Betreten des Ortes gespürt. Ganz besonders die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sei einzigartig in dem Bereich. Das Highlight der Veranstaltung war das Medley, das zwischendurch stattfand. Hierzu führten alle Schauspielerinnen und Schauspieler eine aufwendige und beeindruckende Choreografie auf. Auch Magnus Ronge als Vertreter des Theater- und Konzertkreises wünschte alles Gute zum 100. Geburtstag der Freilichtbühne – und viel Erfolg für die weiteren 100 Jahre. Er verdeutlichte, dass sie die älteste im Verband Norddeutscher Freilichtbühnen sei. Nicht nur Bespaßung, auch Bestandteil einer friedvollen Gesellschaft Landrat Ali Dogan fand das Jubiläum grandios. Er sprach an, dass Ungleichbehandlungen nur durch Stärkung der Demokratie, Kunst und Kultur kompensiert werden könnten. Somit seien die Werke der Freilichtbühne nicht ausschließlich als Bespaßung anzusehen, sondern viel mehr als wichtige Bestandteile einer friedvollen Gesellschaft. &bdquo;Wenn du einmal Erfolg hast, kann das Zufall sein. Wenn du zweimal Erfolg hast, kann das Glück sein. Wenn du dreimal Erfolg hast, ist das Ambition und Talent“, sprach Helmut Oewermann, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, an. Die unzähligen Stücke, die bislang aufgeführt worden sind, seien ein riesiger Grund zum Feiern. Nach dem Festakt wurde zum gemeinsamen Essen eingeladen, danach folgte die offizielle Premiere des Familienstücks &bdquo;Schneewittchen – Trau keinem Apfel“ begann.?Weiterer Bericht folgt

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