Baumaßnahme gestartet

So soll das Freibad in Lübbecke nach der Sanierung aussehen

Mittlerweile wird mit 8,4 Millionen Euro Gesamtkosten gerechnet. Ein Großteil fließt in die komplette Erneuerung der Technik.

Blick in die Zukunft: So wie in dieser Illustration wird das Freibad nach dem Umbau aussehen. | © Illustration: pbr Architekten Ingenieure

22.02.2023 | 22.02.2023, 13:00

Lübbecke. Wie ein Startschuss wird es sich nicht angehört haben, aber geräuschlos ist es auch nicht vonstattengegangen und wird das auch in den kommenden Monaten nicht: Seit Montag vergangener Woche laufen wie berichtet die Bauarbeiten zur Sanierung und Erweiterung des Gehlenbecker Freibades. Zur Saison 2024 soll es in neuem Glanz erstrahlen, als nachhaltiges, barrierefreies und CO2-neutrales Bad, teilt die Stadt Lübbecke mit.

Es sei eines der wichtigsten stadtentwicklungspolitischen Projekte der zurückliegenden Jahrzehnte, mithin ein entscheidender Teil der Antwort auf das, was unter dem Begriff „Bäderfrage“ lange kontrovers diskutiert wurde.

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Mitglieder des Arbeitskreises Bäder, der WBL-Gesellschafterversammlung und Vertreter der beteiligten Planer und Bauunternehmen vor dem Baustellenschild, das die Sanierung des Freibads verkündet. - © Stadt Lübbecke
Mitglieder des Arbeitskreises Bäder, der WBL-Gesellschafterversammlung und Vertreter der beteiligten Planer und Bauunternehmen vor dem Baustellenschild, das die Sanierung des Freibads verkündet. | © Stadt Lübbecke

Wohl auch deshalb waren laut Stadtverwaltung zahlreiche Mitglieder des Arbeitskreises Bäder im Rat der Stadt und der WBL-Gesellschafterversammlung der Einladung zum offiziellen Baustart gefolgt. Dabei konnten sie feststellen, dass eine provisorische Baustraße auf das Gelände hergestellt ist und die Abrissarbeiten begonnen haben.

Weiterbetrieb für mindestens 30 Jahre

Zentrales Ziel der mit breiter Mehrheit verabschiedeten Maßnahme ist die Sicherung eines nachhaltigen Weiterbetriebes über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren. Dazu wird die Schwimmbadtechnik auf den neuesten Stand gebracht, um den Primärenergieverbrauch der Anlage zu senken und einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen des Bundes zu leisten.

Die Erwärmung des Wassers erfolgt künftig primär mit einer Solarabsorber-Anlage. Liefert die Sonne nicht genug Energie für die gewünschte Wassertemperatur, schaltet sich eine Erdwärmepumpe zu. Den Strom liefert eine Photovoltaikanlage.

Auch die Betriebsgebäude werden bedarfsgerecht saniert und dabei die Heizungsanlage, Sanitärbereiche und die Elektroinstallationen vollständig erneuert, unter Ausnutzung der technischen Möglichkeiten zur Energieeinsparung. Dafür verantwortlich ist das Büro Wolff + Partner GmbH aus Bremen.

Technik wird umfangreich erneuert

Zuschnitt und funktionale Gestaltung der Becken werden modernisiert, um eine größere Nutzungsvielfalt zu erschließen und das Bad auch für neue Zielgruppen zu attraktiver zu machen. Die Beckenoberflächen werden in Edelstahl hergestellt, was den Pflege- und Wartungsaufwand drastisch reduzieren soll.

Unter anderem das soll dazu führen, dass das Bad effizienter betrieben werden kann, was Hoffnungen weckt, die Saisons ohne größeren Personalaufwand früher eröffnen und später beenden zu können.

Ein Highlight unter den Ausstattungsmerkmalen werde laut Stadtverwaltung die geplante Flugrutsche sein, die im Bereich der Sprunggrube ihren Platz finden wird. Auch im Nichtschwimmerbereich werden neue Ausstattungsmerkmale installiert, darunter Liegebereiche mit Massagedüsen.

Spray-Park und Flugrutsche

Für die jüngeren Gäste wird ein „Spray-Park“ errichtet, der Kleinkindbereich modern umgestaltet und um einem großzügigen, beschatteten Aufenthaltsbereich für Eltern erweitert. Insgesamt soll sich die Aufenthaltsqualität deutlich erhöhen, auch in den Außenanlagen und bei der Landschaftsgestaltung.

Letztere liegt in Händen des Büros wbp aus Bochum, das in Lübbecke bereits bei der Gestaltung des Freibadparks an der Oberfelder Allee aktiv war.

Ein besonderes Augenmerk der Architektur, für die die Firma pbr Rohling AG aus Osanabrück verantwortlich zeichnet, liege auf der Barrierefreiheit. Sämtliche Einrichtungen werden für die Nutzung durch Gäste mit Mobilitätseinschränkungen aktiviert, und ein taktiles Leitsystem bringt Sehbehinderte eigenständig bis an die Beckeneinstiege. Die Sanitäranlagen und Umkleideräume werden „ecken- und kantenfrei“ realisiert.

Knapp 3 Millionen Euro der Kosten übernimmt der Bund

Die geplanten Gesamtkosten belaufen sich laut Stadtverwaltung mittlerweile auf 8,4 Millionen Euro. Rund 35 Prozent davon, genau 2,948 Millionen Euro, werden vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), vertreten durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, im Rahmen des Programms „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ gefördert.