Wenn es in der Schule "hakt": Diese Nachhilfeangebote gibt es im Lübbecker Land

Lübbecker Land. Da liegen sie nun auf dem Tisch, die Halbjahreszeugnisse. Nicht immer sind sie Grund zur Freude. Wenn die Noten nicht den Wünschen entsprechen, kann das viele Ursachen haben. Dazu gehören neben Problemen mit einzelnen Fächern auch fehlende Lernstrategien, mangelnde Arbeitstechniken sowie Schwierigkeiten bei der Konzentration. Die Schulen im Lübbecker Land bieten unterschiedliche Möglichkeiten zur Nachhilfe - von Lehrern, aber auch von Schülern. Welche das sind, hat nw.de exemplarisch nachgefragt. Am Söderblom-Gymnasium in Espelkamp können Schülerinnen und Schüler, die aus unterschiedlichen Gründen Lerndefizite aufweisen oder aus Krankheitsgründen längere Zeit nicht am Unterricht teilnehmen konnten, gleich mehrfach auf Hilfe von der Schule hoffen. So gibt es einen "Plan B", der vor allem für die Lernenden der Jahrgangsstufen 8 und 9 gilt. Mittelstufen-Koordinatorin Ulrike Salge stellt den "Förder- und Forderunterricht" der Schule vor. So würden die entsprechenden Schüler angeschrieben und auch die Eltern informiert. Das Angebot würde von den Fachlehrern in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch erteilt und finde außerhalb des normalen Unterrichts statt. Es ist für die Beteiligten kostenlos, unterrichtet wird einmal in der Woche nachmittags in dem jeweiligen Hauptfach eine Unterrichtsstunde, die auf 45 Minuten befristet ist. Das Angebot erstreckt sich auf ein Schulhalbjahr und kann jederzeit abgebrochen werden. Es bestehe auch kein Zwang, daran teilzunehmen, macht Ulrike Salge deutlich. Unterrichtet werde jahrgangsstufenbezogen in Gruppen von maximal zehn Schülern. Es besteht kein Zwang zur Teilnahme Zusätzlich gebe es ein Angebot, das über die Schülervertretung (SV) organisiert wird. Schüler helfen Schülern, so lautet das Motto dieser Hilfe, die vom Kollegium zwar unterstützt aber nicht organisiert werde. "Das machen die Schüler ganz allein unter sich aus. Wir halten uns da zurück", macht sie deutlich. Das Angebot werde in der Regel sehr gut angenommen, und es seien auch gute Erfolge erkennbar. Für die Jahrgangsstufen 5 und 6 gebe es zusätzlich zum normalen Unterricht Förderunterricht für Schülerinnen und Schüler, die an einer Lese- und Rechtschreib-Schwäche (LRS) litten. Dieser werde in zwei Niveau-Stufen erteilt, so Ulrike Salge. Ansonsten sei alles im Ablauf so organisiert wie im "Plan B". Neben diesen drei Hilfen gibt es am Söderblom-Gymnasium ein Angebot für die zuletzt 40 Ukraine-Schüler. Eine Lehrerin, die Russisch spricht und sich auch im Ukrainischen gut auskennt, erteilt für sie zusätzlichen Deutsch-Unterricht. Zusätzlicher Deutsch-Unterricht für ukrainische Schüler An der Sekundarschule Pr. Oldendorf gibt es in jeder Schulwoche drei (ab Jahrgang 7 sind es 4) sogenannte "SeGeL-Stunden" (Stunden des selbstgesteuerten Lernens), erklärt Schulleiter Christian Schäffer. "In diesen Stunden erledigen die Kinder und Jugendlichen ihre Wochenpläne und Vertiefungsaufgaben." Unterstützt würden sie dabei von in der Regel vier Lehrerinnen und Lehrern pro Jahrgang (drei Klassen), die sie fachlich, gerade in den Hauptfächern, unterstützen und auch nachhelfen können. "Darüber hinaus bieten wir am Dienstag zwischen 13.50 und 15.20 Uhr eine Nachmittagsbetreuung in zwei Gruppen an, gerade für Kinder, die Defizite fachlicher und auch organisatorischer Art haben", so Schäffer. Für die jüngeren Jahrgänge 5 und 6 würden leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aus den beiden Jahrgängen 9 und 10 wöchentlich einstündig eine &bdquo;Schüler-Schüler-Hilfe“ anbieten. "Die Jugendlichen erhalten dafür vom Förderverein eine Aufwandsentschädigung." Natürlich seien auch die Bildungsgutscheine nachgefragt worden, die von den Familien in den verschiedenen Nachhilfeinstituten eingelöst werden, so Schäffer. Jugendliche bieten "Schüler-Schüler-Hilfe" "In allen Jahrgängen gibt es durchgängig Lernzeit- und Arbeitsstunden bei der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer zur Unterstützung bei den Lernaufgaben", nennt Peter Niediek, didaktischer Leiter der Gesamtschule Hüllhorst, das erste von zahlreichen Förderangeboten. Förder- und Forderunterricht in den Klassenstufen 5 und 6 in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch gehören ebenso dazu wie auch der Förderunterricht für den Bereich Lese- und Rechtschreibschwäche (LRS) in den Jahrgängen 5 und 6. Aufgrund stark zunehmender motorischer Schwierigkeiten bei den Schülerinnen und Schülern gebe es auch einen Förderunterricht für den Bereich Sport und Fitness, teilt Niediek weiter mit. Ein vielfältiges Angebot an freiwilligen Arbeitsgemeinschaften, das "Drehtürprojekt" für besonders begabte Schülerinnen und Schüler im Jahrgang 7 sowie zahlreiche Projektkurse im Bereich der Ergänzungsstunden für die Jahrgänge 8 bis 10 aus den Fächern Theater, Naturwissenschaften, Kunst, Musik und Sport stehen den Kindern und Jugendlichen ebenso zur Verfügung. Projektkurse &bdquo;Fit für den Schulabschluss“ in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch im Bereich der Ergänzungsstunden sowie die Vermittlung individueller Schülernachhilfe durch die Schülervertretung (SV) runden die Unterstützungsangebote ab, so der didaktische Leiter.

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