Ist der Lübbecker Weihnachtsmarkt sicher? Ein Selbstversuch

Lübbecke. Andernorts wurde der Weihnachtsmarkt abgesagt, in Lübbecke findet er statt. Ob und wie auf die Sicherheit der Gäste geachtet wird, hat die NW in einem Selbstversuch getestet. Kurz nach Öffnung des Weihnachtsmarktes am Mittwochnachmittag sind nur wenige Menschen in der Innenstadt. Die beiden Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes haben kaum etwas zu tun. Bisher hätten sie nur wenige Bändchen verteilen können, sagt einer der Kontrolleure. Ansonsten geht es hier streng nach Vorschrift: Perso raus, Impfpass vorzeigen, alles wird genauestens kontrolliert. &bdquo;Sonst kommt man nicht rein", meint der Mitarbeiter ernst. Eine kurze Umfrage unter Besuchern Eine kurze Umfrage unter Besuchern ergibt: es wird generell streng kontrolliert, ohne 2 G ist das Bändchen nicht zu bekommen. Und wer kein Bändchen vorweisen kann, bekommt keine Kekse, keinen heißen Kakao und auch keine Fahrt im Kinderkarussell. Warum die Kontrollen so wichtig sind, erklärt Marcus Sprung, der ebenfalls für den Sicherheitsdienst arbeitet. &bdquo;Man muss ein Auge darauf haben, dass es nicht zu größeren Menschenansammlungen kommt, auch wegen der aktuellen Zahlen." Es sei schon richtig strenger zu kontrollieren, &bdquo;vor allem abends, wenn mehr Menschen zum Weihnachtsmarkt kommen". Dem Veranstalter bescheinigt Sprung, dass er ein gutes und praxistaugliches Sicherheitskonzept ausgearbeitet hat. &bdquo;Überall stehen Kollegen von mir, und das Ordnungsamt dreht auch seine Runden." Unangenehme Vorfälle habe es bisher nicht gegeben, bestätigt auch ein weiterer Mitarbeiter: &bdquo;Die Menschen sind froh, dass der Weihnachtsmarkt nicht abgesagt wurde." "Nach langer Zeit endlich mal wieder weihnachtliche Atmosphäre" &bdquo;Glücklich" ist auch Lydia Kleffmann, die mit ihrer Tochter Pauline vor dem Kettenkarussell steht. &bdquo;Ich freue mich, dass wir nach so langer Zeit endlich mal wieder Weihnachtsatmosphäre kriegen", meint die junge Frau, die ihre Tochter gerade auf ein Pferd gesetzt hat. &bdquo;Das Gesellige, die ungesunden Leckereien – das hat mir wirklich gefehlt." Mit dem 2-G-Sicherheitskonzept hat Kleffmann keine Probleme, im Gegenteil: &bdquo;Der Markt wird dadurch für alle sicherer. Und wenn ich ein bisschen anstehen muss, um ein Bändchen zu bekommen, ist das auch nicht schlimm. Hauptsache er findet überhaupt statt." Es müssten eben alle etwas Geduld aufbringen und sich an die Anweisungen halten. Einige Meter weiter steht Anne Kuge, die mit Sohn Jonas zum Markt gekommen ist. Zwei Jahre habe ihr &bdquo;der Geruch von Glühwein und Gebäck gefehlt, jetzt findet der Markt endlich wieder statt." Dass die Veranstaltung unter 2 G gestellt wurde sei &bdquo;völlig in Ordnung", eine Absage hätte sie nicht richtig gefunden, &bdquo;wir müssen ja auch langsam zurück in die Normalität". Holger Busche, hätte eine weitere Pause ebenfalls nicht nachvollziehen können: &bdquo;Wenn man das Sicherheitskonzept richtig durchsetzt, dann ist das Risiko sehr gering." "Froh, dass der Markt öffnen kann" Hubert Heitmann vom Kettenkarussell ist der zusätzliche Aufwand egal, er ist &bdquo;nur froh, dass der Markt wieder öffnen kann". Sicher werde der Umsatz unter 2 G leiden, &bdquo;aber das ist besser, als wenn gar nichts in die Kasse kommt". Warum er seinen Pferdchen Masken aufgesetzt hat, begründet der 81-Jährige so: &bdquo;Die Kinder sollen sehen, dass sie keine Angst vor Masken haben müssen." Auf viele Kunden hofft auch Monika Lengenfeld, die Strickwaren anbietet: &bdquo;Ich bin aber insgesamt nicht ganz so optimistisch, es sind viel weniger Kunden als sonst." Unterm Strich lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Sicherheitsdienste und Budenbesitzer einen guten Job machen. Erst das Bändchen, dann das Vergnügen – daran haben sich – zumindest am ersten Tag – alle gehalten.

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