2 G in NRW kommt: Hier gilt die Regelung jetzt schon

Lübbecker Land. Nach und nach setzen die Länder auf die 2-G-Regelung im Freizeitbereich. Menschen, die weder vollständig geimpft noch genesen sind, bleibt damit der Zutritt zu Restaurant-, Theater- oder Fitnessstudio verwehrt. Im Lübbecker Land gibt es bereits jetzt Einrichtungen und Angebote, die schon seit einiger Zeit diese Regelung eingeführt haben. "Die Zahlen steigen rasant und von der Politik aus passierte nichts, also haben wir selbst gehandelt", sagt Simone Griese, Inhaberin des Exclusive Fitnessstudios im Burgmannshof in Lübbecke. Man habe mit der 2-G-Regel auch ein Zeichen setzen wollen und bislang "nur positive Erfahrungen" gemacht. Niemand habe gemeckert oder die Entscheidung kritisiert. Die Kunden seien schließlich auch alle geimpft. "Unsere Kunden fühlen sich sicher hier, so sicher wie man sich derzeit fühlen kann", sagt die Inhaberin des Studios für medizinisches Fitnesstraining. "Alle haben sofort ihren Impfausweise gezückt" Im Elite-Kino Espelkamp galt die 3-G-Regel. Angesichts der hohen Inzidenzwerte in der Stadt kamen aber kaum Besucher. Da habe man sich entschlossen, den Betrieb hier vorübergehend einzustellen, sagt Irmtraud Meier. "Es lohnt sich einfach nicht." Am anderen Standort in Quernheim gelte die 2-G-Regel. So habe man in zwei Sälen den neuen James-Bond-Film zeigen können. "Das war überhaupt kein Problem", so Meier. Niemand habe sich beschwert, alle hätten sofort ihren Impfausweis gezückt. Man habe jeden Platz besetzen können. Auch die Kinder-Vorstellungen liefen gut. Hier seien ja alle getestet. Wenn allerdings jetzt die 2-G-plus-Regel komme, werde es schwierig, mutmaßt sie. Wann der Betrieb im Espelkamper Kino wieder aufgenommen wird, stehe noch nicht fest. "Wir waren unserer Zeit weit voraus" Das Corona-Virus hatte bereits den letzten Spielplan des Espelkamper Theaters völlig auf den Kopf gestellt. Das Volksbildungswerk entschied sich dann auf einer Sitzung im September für eine 2-G-Regelung für die Theateröffnung zum Saisonstart 2021/2022. Akzeptiert wird aber auch ein negativer PCR-Test. Lediglich für die Kinder- und Jugendvorstellungen gelten andere Regelungen. &bdquo;Wir waren unserer Zeit mit 2 G weit voraus", sagt die Vorsitzende des Volksbildungswerkes, Beate Henke. "Der Vorstand war sich einig darin, dass wir das als Veranstalter selbst bestimmen können. Wir müssen ja auch die Verantwortung tragen." Vorbild seien die Modellversuche in Hamburg mit 2 G gewesen. Der Vorstand sei überzeugt davon gewesen, dass die Regelung in Anbetracht steigender Inzidenzen über kurz oder lang sowieso so kommen würde und den Besuchern der Theatervorstellungen sollte eine größtmögliche Sicherheit geboten werden. &bdquo;Wir haben unter den Theatergästen auch viele ältere Personen", sagt Gabi Kopp, Geschäftsführerin des Volksbildungswerkes. "Es war die absolut richtige Entscheidung" Bei den Kartenreservierungen für die neue Spielsaison ging der Vorstand noch von 3-G aus. Doch als der Kartenvorverkauf dann im September mit 2-G startete sei das überhaupt kein Problem gewesen. Die Diskussionen und Beschwerden, die der Verein zunächst befürchtet hatte, seien ausgeblieben. &bdquo;Es war die absolut richtige Entscheidung", sagt Gabi Kopp rückblickend. Beate Henke fügt hinzu: &bdquo;Im Grunde waren die Menschen dankbar, dass wir das so machen, weil sie sich sicherer fühlten." Für den unbeschwerten Kulturgenuss wurde gleich ein ganzes Bündel an Maßnahmen geschnürt. So gab es seit Start des Spielplans am 3. Oktober noch kein volles Haus im Neuen Theater, sondern ein stark reduziertes Sitzplatzangebot von 178 Plätzen. Dadurch wird der Mindestabstand von 1,5 Metern gewährleistet. Auch auf eine Bewirtung im Foyer wird verzichtet. Die Garderobe bleibt geschlossen und beim Verlassen des Platzes gilt die Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung. Trotz des guten Hygienekonzeptes seien leider selbst bei reduzierter Platzzahl nicht immer alle Aufführungen ausverkauft, was nicht ohne finanzielle und wirtschaftliche Auswirkungen für das Volksbildungswerk bleiben werde, so Beate Henke. Beim jüngsten Vorstandstreffen am Montag dieser Woche wurde bereits über eine 2-G-plus-Regelung gesprochen, also den zusätzlichen negativen Coronatest für Geimpfte und Genesene beim Besuch der Vorstellungen. Doch hier möchte der Vorstand erst einmal die politischen Beschlüsse abwarten und in der nächsten Woche noch einmal zur Beratung zusammenkommen. "Ich wollte einfach kein Risiko eingehen" 2 G galt schon vor der angekündigten Empfehlung der Landesregierung NRW im italienischen Restaurant "Terra Mia" in Espelkamp. "Ich wollte einfach kein Risiko eingehen", sagt Inhaber Sam Dibooglu. Deshalb sei er gleich auf diese Regelung gegangen, akzeptiere aber auch einen negativen PCR-Test. Nachdem der Gastronomiebetrieb im September 2020 eröffnet hatte, konnte er zwei Monate später wegen des Lockdowns gleich wieder zu machen. Der Neustart sei schwierig gewesen und habe viel Kraft gekostet. "Eine erneute Schließung, das würde ich wirtschaftlich nicht schaffen", sagt der Inhaber. Er habe wegen 2 G auch schon Gäste nach Hause schicken müssen, einige hätten verständnisvoll, andere unfreundlich reagiert. "Aber ich muss schließlich für die Sicherheit meiner Gäste gerade stehen und bin da lieber sehr, sehr vorsichtig."

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