Testzentren machten kurzfristig die Schotten dicht

Lübbecke. Pünktlich um 13 Uhr öffnete am Mittwoch, 10. März, auf dem Gelände des Blasheimer Marktes in Lübbecke das neue Corona-Schnelltest-Zentrum der Mühlenkreiskliniken. Rund 400 Menschen nutzten am ersten Tag die Möglichkeit sich aus dem Auto heraus nach dem Drive-In-Prinzip kostenlos auf das Virus testen zu lassen. Am Samstag, 13. März, sollte das Zentrum in Lübbecke eigentlich von 6 Uhr bis 21 Uhr geöffnet haben. Doch wer um die Mittagszeit dort ankam, wurde wieder weg geschickt oder stand wenig später vor verschlossenen Toren. Wie Christian Busse, Sprecher der Mühlenkreiskliniken, mitteilt, mussten die Zentren wegen Sturm "Luis" kurzfristig vorübergehend geschlossen werden. "Gitter wurden vom Wind umgerissen" Auf Kanzlers Weide in Minden habe die Leitung dann gegen 15 Uhr beschlossen, die Tore zu schließen. Durch die Wetterprognosen sei man zwar gewarnt gewesen, doch mittags habe sich dann abgezeichnet, dass der Sturm einfach zu stark war, um weiter zu machen. "Gitter wurden vom Wind umgerissen, die Zelt hoben sich an und Desinfektionsflaschen flogen durch die Gegend", beschreibt Busse die Lage am Samstag. Wegen der starken Böen seien auch die Abstriche immer schwieriger geworden und die Teststäbchen fast weg geweht." "Das ist unglücklich gelaufen" Leider hätten die MKK auch Menschen, die einen festen Termin hatten, nicht absagen können. Busse: "Wir können nur einsehen, dass Termin-Buchungen erfolgt sind, aber nicht von wem." Das sei aus Datenschutzgründen so. Die personenbezogenen Daten könnten erst dann eingesehen werden, wenn die Testwilligen vor Ort seien und den QR-Code vorweisen würden, der mit den entsprechenden personenbezogenen Daten verknüpft sei. Dass es versäumt wurde, zumindest einen Hinweis auf der Homepage der Mühlenkreiskliniken einzustellen, bedauert Busse. "Ja, das ist unglücklich gelaufen", sagt der Pressesprecher und bittet um Verständnis. Auch für die MKK sei in Bezug auf die Testzentren jetzt noch vieles neu. Zum Wochenende hin mehr Schnelltests durchgeführt Am Sonntag um 6 Uhr sei dann in Minden und Lübbecke wieder alles normal gelaufen. Der Sturm habe kleinere Schäden verursacht, die bereits am Samstag und auch noch am Sonntag vor Öffnung behoben wurden. Auf die Frage, wie die Testzentren angenommen werden, antwortet Busse: "So, wie wir gedacht haben." In Minden, wo das Schnelltest-Zentrum bereits zwei Tage früher öffnete, ließen sich in der ersten Woche etwa 600 bis 700 Menschen am Tag testen. Zum Wochenende hin habe die Zahl am Freitag mit rund 1.000 Schnelltests deutlich darüber gelegen. Ähnlich sei es auch in Lübbecke gewesen. Am Mittwoch, dem Öffnungstag, ließen sich rund 400 Menschen testen, am Donnerstag waren es 300 und am Freitag dann 500 Personen. Am Samstag wurden trotz Abbruch wegen des Sturms in Minden noch 650 Tests durchgeführt und in Lübbecke 250. "Wir hätten im Prinzip Kapazitäten für 10.000 Tests am Tag", sagt Busse. "Wir passen das dem tagesaktuellen Bedarf an, können die Kapazitäten aber jederzeit hochfahren." Die Wartezeiten an den Testzentren seien je nach Andrang ganz unterschiedlich. Manchmal käme man sofort an die Reihe, manchmal aber müsse man auch bis zu einer Stunde warten. Termine sollten möglichst vorab online gebucht werden Am besten sei es, die Termine online zu buchen, rät Busse. Andernfalls müssten die persönlichen Daten dann vor Ort aufgenommen werden. "Das braucht dann alles seine Zeit." Dass der Inzidenzwert im Kreis aktuell auf einen Wert von über 100 gestiegen ist, könne mit der Vielzahl an Testungen zusammenhängen, so der MKK-Pressesprecher. "Aber sicher nicht ausschließlich." Und die positiven Fälle seien ja nun einmal da, "auch wenn wir sie nicht getestet hätten". Am Freitag seien in Minden 15 Personen per Schnelltest positiv getestet worden, in Lübbecke 12. Am Samstag fielen in Minden 14 Tests positiv aus, in Lübbecke waren es sieben. Am Sonntag gab es 18 positive Schnelltest-Ergebnisse in Minden und acht Personen wurden in Lübbecke positiv auf das Virus getestet. Ob die an die positiven Schnelltests anschließenden PCR-Tests die Ergebnisse bestätigt hätten, kann Christian Busse nicht sagen, da die Zentren auch kostenpflichtige freiwillige PCR-Tests anbieten.

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