Wintertourismus fast wie im Sauerland: Besucherströme im Wiehengebirge

Lübbecker Land. Lange Autoschlangen, volle Parkplätze und große Menschenansammlungen – ein Anblick, der laut jüngster Berichterstattungen im Sauerland verortet wird. Doch auch in das Wiehengebirge zog es am Wochenende große Besucherströme. HÜLLHORST &bdquo;Es ist erkennbar, dass ein Sauerland-Tourismus light entsteht“, berichtet Peter Lücking, Leiter des Hüllhorster Fachbereichs Bürger, im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Auf den Parkplätzen wären auch zahlreiche ortsfremde Autos gewesen. Es bleibt abzuwarten, inwieweit diese Menge an Ausflüglern das Infektionsgeschehen beeinflussen. Weiterhin stellt sich die Frage, wie diszipliniert sich die Bürger des Lübbecker Landes an die Regeln halten, die durch die Coronaschutzverordnung festgelegt sind. Laut Frank Gießmann aus dem Fachbereich Bürger seien in Hüllhorst seit dem 23. Dezember insgesamt vier Mal Menschengruppen angetroffen worden, die aus mehr als zwei Haushalten bestanden. Außerdem habe man zwei Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkung feststellen müssen. Das Ordnungsamt und die Polizei arbeiten sehr eng zusammen. &bdquo;Das Ordnungsamt wird von der Polizei in Form von gemeinsamen Streifengängen und Streifenfahrten unterstützt“, so Gießmann. Bisher habe die Polizei bei den Einsätzen aber noch nicht eingreifen müssen. RAHDEN Auch in den anderen fünf Kommunen des Kreises wurden in den vergangenen drei Wochen die unterschiedlichsten Erfahrungen im Bezug auf das Einhalten der Regelungen gemacht. Nach Berichten der Ordnungsämter wird aber deutlich, dass die meisten Verstöße bei der Missachtung der Maskenpflicht und der Ausgangssperre begangen werden. Wie Jacqueline Niklas, Sachgebietsleiterin für Ordnung und Soziales der Stadt Rahden auf Nachfrage berichtet, habe es seit dem 23. Dezember 22 Verstöße gegen die Ausgangssperre und 46 Verstöße gegen die Maskenpflicht gegeben. &bdquo;Es werden regelmäßige Kontrolle des Ordnungsamtes und der Polizei gemacht“, so Niklas. Es habe aber bisher keine Einsätze gegeben, bei denen das Ordnungsamt die Unterstützung der Polizei brauchte. ESPELKAMP In Espelkamp sei die Ausgangssperre sehr stark von der Polizei kontrolliert worden, teile Marco Hennig, Sachgebietsleiter für Sicherheit und Ordnung der Neuen Westfälischen auf Nachfrage mit. Eine genaue Zahl sei derzeit schwer zu ermitteln, aber die meisten Verstöße habe es gegen die Maskenpflicht und die Ausgangssperre gegeben. &bdquo;Auch durch Social Media hat man den Eindruck, dass ein großer Unmut da ist. In Espelkamp sind die meisten aber seit März sehr diszipliniert“, so Hennig. PREUSSISCH OLDENDORF Preußisch Oldendorf konnten nur vereinzelte Verstöße gegen die Maskenpflicht und die Ausgangssperre festgestellt werden. &bdquo;Der überwiegende Teil der Preußisch Oldendorfer Bevölkerung hält sich an die Vorgaben“, sagt Matthias Kuhle, Fachbereichsleiter für Ordnung und Soziales. Es habe aber eine Geburtstagsfeier gegeben, die aufgelöst werden musste. Dies hätte in enger Zusammenarbeit mit der Polizei stattgefunden. STEMWEDE Im Vergleich zu den anderen Kommunen scheint es in Stemwede besonders ruhig zu verlaufen. Innerhalb der vergangenen drei Wochen seien keine Verstöße durch die Ordnungsbehörde festgestellt worden, teilte der Arbeitsgruppenleiter für Bürgerservice, Ordnung und Soziales, Hartmut Schmidt mit. Inwieweit die Polizei bei Streifenfahrten Verstöße festgestellt habe, sei allerdings nicht bekannt. LÜBBECKE Das Lübbecker Ordnungsamt hat seit Weihnachten 44 Verstöße feststellen können. &bdquo;Es hat 20 Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen, 18 Verstöße gegen die Maskenpflicht im Auto und sechs Quarantäneverstöße gegeben“, sagt Pressesprecher Andreas Püfke. Eingestellte Verfahren seien hier nicht berücksichtigt worden. Dem Sprecher der Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke, Ralf Steinmeyer, liegen zwar aktuell keine Beschwerden über größere Menschenansammlungen vor, aber er kann über einige Hinweise berichten. So seien die Parkplätze, beispielsweise im Bereich der Kahlen Wart, jetzt als der erste Schnee gefallen war, an den Wochenenden &bdquo;sehr voll gewesen“. Aber Zustände wie im Sauerland oder im Harz habe es hier auf keinen Fall gegeben. &bdquo;Man ist sich offensichtlich aus dem Weg gegangen“, so Steinmeyer. In der Stadt, die lange Zeit den höchsten Inzidenzwert im Kreis hatte, Espelkamp, habe es &bdquo;keine besonderen Auffälligkeiten in der letzten Zeit gegeben“. Allerdings weist er darauf hin, dass sich diejenigen, die sich auch vor der Corona-Zeit an bestimmten Orten aufgehalten hätten auch weiterhin dort aufhielten. Dies betreffe auch die Schulhöfe. In Lübbecke gebe es im Bereich eines bekannten Schnellrestaurants in der Nähe der Bundesstraße auf dem Gelände einer Waschstraße häufiger abendliche Treffen von &bdquo;PS-gelenkten Zeitgenossen“, wie es Steinmeyer ausdrückte, die man allerdings &bdquo;im Blick hat“. Auch die Zusammenkünfte an und in den Lübbecker Parkhäusern, wo sich auch die Drogen-Szene treffe, haben sich in Corona-Zeiten nicht geändert. Grundsätzlich sei auffällig, dass sich vor allem das Verhalten der jungen Leute und Cliquen so gut wie kaum verändert habe. Allerdings habe man bisher noch keine größere Gruppenbildung auflösen müssen. Zugenommen hätten dagegen die &bdquo;kleineren Verstöße“. Da komme man schon – auch wenn Pr. Oldendorf und Hüllhorst einbezogen werden – auf eine dreistellige Zahl seit Weihnachten.

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