So hat das Lübbecker Land gewählt

Lübbecker Land. Um 19.30 Uhr, als das erste von 22 Ergebnissen einlief, lagen Kathrin Böhning mit 50,6 und Frank Haberbosch mit 49,4 Prozent noch gleichauf. Das änderte sich im Verlauf des Abends. Um 20.35 Uhr atmeten die SPD-Mitglieder im Rathaus auf: &bdquo;Jetzt kann nichts mehr passieren", sagte etwa Mario Peine vom Ortsverein Nettelstedt mit Blick auf die Ergebnisse. Amtsinhaber Haberbosch war mit klarem Vorsprung wiedergewählt. Der alte und neue Lübbecker Bürgermeister hatte den Wahlabend in seinem Büro verbracht. Als er um 21 Uhr herauskam und die ersten Gratulanten ihn umringten, sagte er: &bdquo;Ich freue mich, und ich bedanke mich für das Vertrauen." Mit seiner Wiederwahl betrete Lübbecke &bdquo;Neuland". Allerdings habe es in einigen Wahlbezirken auch &bdquo;Überraschungen" gegeben. Warum sich letztlich doch die Mehrheit der Lübbecker für eine Wiederwahl entschieden hat, könnte an einem Satz liegen, den ein entspannter Frank Haberbosch ebenfalls am Sonntagabend sagte: &bdquo;Ich bin meinen Weg gegangen." "Ich bin meinen Weg gegangen" Schon ziemlich früh am Wahlabend stand in Espelkamp fest, dass CDU-Kandidat Henning Vieker ohne Stichwahl der nächste Bürgermeister von Espelkamp wird. &bdquo;Für mich als Neueinsteiger ist das ein ganz tolles Ergebnis. Wir haben hier viele große Aufgaben zu bewältigen, die ich jetzt gemeinsam mit meinen Freunden bei diesem Ergebnis angehen kann", sagte Vieker auf Anfrage der NW. Sein Ergebnis lag den gesamten Abend immer deutlich über der 50-Prozent-Marke. Herausforderin Melanie Detering-Vehlber pendelte sich mit deutlichem Abstand bei 30 Prozent ein und zeigte sich enttäuscht: &bdquo;Herr Vieker muss jetzt zeigen, dass er seine gemachten Versprechungen einhält", so die Herausforderin, die von der SPD unterstützt wird. Sie hatte für sich mit einem deutlich höherem Stimmenanteil gerechnet und ist über das Ergebnis des vorbestraften AfD-Kandidaten Jürgen Sprick, der gar nicht zur Wahl antreten wollte und bei gut fünf Prozent der Stimmen lag, entsetzt. &bdquo;Ich kann die Menschen da einfach nicht verstehen", so Detering-Vehlber. Ähnlich erging es Unabhängigen-Bürgermeisterkandidat Paul-Gerhard Seidel, der mit 4,44 Prozent das schlechteste Ergebnis einfuhr. Gut behauptete sich Neueinsteiger Florian Craig, der knapp sieben Prozent Zustimmung erhielt. Bis Redaktionsschluss stand noch nicht ganz genau fest, ob die CDU bei der Sitzverteilung die absolute Mehrheit verliert oder nicht. Eindeutiger Wahlverlierer ist jedoch die SPD, die wohl nur noch neun Sitze für sich behaupten kann und damit zwei Sitze verlieren würde. Sowohl die AfD wie die Grünen und die Unabhängigen würden mit jeweils zwei Sitzen ins neue Stadtparlament einziehen, die Liberalen bekämen – nach den ersten Berechnungen wohl wiederum nur noch einen Sitz. Hüllhorst geht in die Stichwahl Überragende Zustimmung erhielt in Stemwede Bürgermeister Kai Abruszat (FDP) mit mehr als 90 Prozent. Abruszat war allerdings auch der einzige Bewerber im Lübbecker Land ohne Gegenkandidaten. Mit 72 Prozent sehr hohe Zustimmung erhielt auch Amtsinhaber Bert Honsel (CDU) in Rahden. Mit knapp über 50 Prozent blieb dem parteilosen Bürgermeister Marko Steiner in Pr. Oldendorf eine Stichwahl erspart. Er bleibt im Amt. Anders verlief der Wahlabend für Bernd Rührup in Hüllhorst. Er muss mit Michael Kasche (CDU) in zwei Wochen in die Stichwahl. Das Kreisrechenzentrum war teilweise nicht mehr zu erreichen. Bis Redaktionsschluss lagen noch nicht alle Ergebnisse der Kommunalwahl vor.

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