Gastwirte bedauern die Absage des Blasheimer Marktes

Lübbecke. Die Absage des Blasheimer Marktes traf das Landgasthaus Rose-Stegkemper im Espelkamper Stadtteil Vehlage nicht überraschend. &bdquo;Das war in den vergangenen Wochen bereits abzusehen", sagt Geschäftsführer Jens Stegkemper im Gespräch mit nw.de. Selbst wenn er stattgefunden hätte, so der Gastronom, hätte man aufgrund des Abstandsgebotes und anderer Hygienevorschriften nur schwerlich das große Haxenzelt so betreiben können wie in den Jahren vor Corona. Dabei hatten sich Stegkempers so auf dieses Jahr gefreut, denn das große Blama-Zelt des Traditionsbetriebes wäre in diesem Jahr zum 120. Mal dort aufgebaut worden. &bdquo;Wir hatten uns dazu richtig etwas einfallen lassen", sagt Stegkemper. &bdquo;Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben", blickt er positiv in die Zukunft. "Nichts anderes erwartet" Am Blama-Wochenende laden Rose-Stegkempers deshalb alle Freunde einer deftigen Haxe zum zünftigen Essen nach Vehlage in ihr Restaurant ein. &bdquo;Es soll niemand auf sein Lieblingsessen verzichten", macht er deutlich. Bis zu 3.000 Haxen werden auf dem Blasheimer Markt alljährlich an den Markttagen verspeist, im Zelt gibt es 600 bis 700 Sitzplätze. Silke Meier, Eigentümerin von &bdquo;Meier’s Deele", findet es zwar ebenfalls &bdquo;sehr schade", dass der Blasheimer Markt nicht stattfinden kann, sie habe allerdings &bdquo;auch nichts anderes erwartet". &bdquo;Wir hätten die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, die für das Hygienekonzept erforderlich gewesen wären, niemals so umsetzen können. Außerdem wäre das auch finanziell gar nicht darstellbar gewesen", sagt sie im Gespräch. Und wenn dann im Nachhinein nur eine Person infiziert worden wäre, hätte dies einen &bdquo;immensen Imageschaden für uns alle bedeutet". Sie hatte sich nur darüber gewundert, dass die Staatskanzlei in Düsseldorf so lange mit dem Shutdown für die großen Volksfeste gewartet hat. "Wir hätten die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen niemals so umsetzen können" &bdquo;Meier’s Deele" gibt es inzwischen seit 40 Jahren auf dem Blasheimer Markt. Silke Meier: &bdquo;Wir sind von den drei Festzeltwirten damit die Jüngsten." Angefangen habe alles mit einem Mini-Zelt, das nur 350 Quadratmeter Fläche aufgewiesen habe. &bdquo;Dann haben wir uns zu unserer heutigen Größe hochgearbeitet", macht sie deutlich. Neben den üblichen Kaffee- und Kuchenangeboten sind im Festzelt vor allem die Backschinken-Brötchen sowie im Biergarten draußen die Leckerbissen am Steakstand sehr beliebt. Über die genaue Platzzahl im großen Zelt konnte Silke Meier nichts sagen: &bdquo;Wir haben ja die Veranstaltungen. Bei uns wird normalerweise gestanden und gefeiert und nicht gesessen." Seit 1959 ist das Festzelt Borchard ein fester Bestandteil des Blasheimer Marktes und von diesem nicht mehr wegzudenken. Nicht nur wegen seiner insgesamt mehr als 2.100 Steh- und Sitzplätze innen und um das 2.000 Quadratmeter große Zelt herum. Seit 1959 ist das Festzelt Borchard ein fester Bestandteil des Marktes &bdquo;Dass der Blasheimer Markt nun ganz ausfällt, hat uns überrascht", sagt Heike Borchard, Ehefrau des Festzelt-Betreibers Eyke Borchard. &bdquo;Wir hatten bis zuletzt die Hoffnung, dass der Markt in einem kleineren Rahmen stattfinden könnte, vielleicht mit weniger Besuchern, Bierwagen und unter freiem Himmel." Auch Auflagen einzuhalten, wie etwa Spuckschutz, darauf seien sie vorbereitet gewesen: &bdquo;Dass der Markt komplett abgesagt wurde, damit hatten wir wirklich nicht gerechnet und sind auch relativ enttäuscht." Es sei das erste Mal nach 60 Jahren, dass die Familie Borchard eine Absage des Blasheimer Marktes erlebe, bedauert Heike Borchard, die den Gästen gern wieder ein vielfältiges Musikprogramm mit mehreren Bands geboten hätte. Auf der anderen Seite habe man aber &bdquo;Verständnis, dass ein so großes Fest unter diesen Umständen nicht erlaubt wird". &bdquo;Das Geschäft läuft nur sehr schleppend wieder an" Staatliche Corona-Hilfe hätten sie erhalten, berichtet Heike Borchard, und ihre Gaststätte, der Eikeler Krug, sei auch wieder auf. Aber: &bdquo;Das Geschäft läuft nur sehr schleppend wieder an." Nun hoffen Heike und Eyke Borchard auf das nächste Jahr. Vor allem darauf, dass auf absehbare Zeit ein Corona-Impfstoff verfügbar sein wird, &bdquo;damit wir alle uns bald wieder ohne Masken begegnen können".

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