Lübbecke. Glühwein, Geschenke und nette Gespräche gab es zum Start des Weihnachtsmarkts in der Lübbecker Innenstadt. Händler und Gäste waren zufrieden – bei knackigem Winterwetter flanierten viele Besucher an den Ständen entlang.
Was es für einen richtig gelungenen Weihnachtsmarkt braucht? Peter Schmüser von Lübbecke Marketing kennt das Rezept: „Es muss kalt, aber trocken sein, Gelegenheit für Gespräche und Begegnungen geben, Gastronomie und viel Livemusik.“ Also genau das, was der Lübbecker Weihnachtsmarkt auch in diesem Jahr bietet. Man halte an dem „bewährten Konzept“ fest, bestätigt Schmüser. Was im Umkehrschluss auch bedeutet, dass sich gegenüber dem Vorjahr bis auf eine Erweiterung des Angebots (dänisches Holzspielzeug) nicht viel verändert hat.
»Das zeigt die gute Gemeinschaft in Lübbecke«

Wie in der Vergangenheit seien diesmal wieder viele gesellschaftliche Gruppen dabei, von der Stadtschule bis hin zum Lions Club. „Das zeigt die gute Gemeinschaft, die wir in Lübbecke haben, und die Gruppen bekommen eine Plattform, um sich zu zeigen“, erklärt Schmüser. Auch ein großes gastronomisches Angebot und ein vielfältiges musikalisches Programm dürfen nicht fehlen. „Wir haben für jeden Geschmack etwas dabei, es gibt Rock und Pop, aber auch Besinnliches. Der Markt endet traditionell mit einem Auftritt der Kantorei.“
Schon am ersten Tag gibt es auf dem Markt viel zu sehen. Zahlreiche Stände, die Glühwein oder Eierpunsch anbieten und natürlich auch Leckereien. Aber auch der Geschenksuchende kommt nicht zu kurz. Am Stand der Stadtschule bieten die Schüler selbst gemachte Bastelarbeiten an, eine Auswahl an Plätzchen, Adventskränze und Wärmekissen. „Das haben die Schüler der Schülerfirma und der Wahlpflichtkurse Technik und Hauswirtschaft selbst gefertigt“, erklärt Lehrerin Antje Röll. Die Kekse seien beim Tag der offenen Tür gebacken worden, „nach Omas Rezept“, macht Sonderpädagogin Stephanie Pilz deutlich. In den letzten Jahren hat die Schule immer gut verkauft: „Wir mussten nicht viel mit nach Hause nehmen.“ Das Geld bleibt in der Schule, unter anderem wurden dafür schon Sitzwürfel angeschafft.
Etwa einen Tag strickt sie an einem Paar Socken
Viel Selbstgemachtes auch am Stand gegenüber, bei Elke Witt und Renate Ufer. Die beiden Schwestern haben einen Handarbeitsstand – hier gibt es Socken, Teddys und Schals. „Alles selbst gestrickt“, beteuert Renate Ufer, die für die Handarbeit zuständig ist. Den Verkauf übernimmt ihre Schwester, „weil die besser reden kann als ich“. Etwa einen Tag sitzt sie an einem Paar Socken, allerdings mit Pausen. „Ich mache das nebenbei oder wenn es eine Pause gibt, Stricken macht mir einfach Spaß, das ist für mich keine Arbeit.“ Klar, dass ihre ganze Familie mit Selbstgestricktem ausgerüstet wird.
Gut eingepackt haben sich an diesem Nachmittag auch Gisela Sundermeier und Gertrud Buchholz von der Evangelischen Freien Gemeinde. „Wenn man hier länger steht, wird einem schon kalt“, erklärt Sundermeier. Eine kleine Heizung sei in den Ständen leider nicht erlaubt. Also viel Stoff und ein dicker Schal, dazu kommt der heiße Punsch, der von innen wärmt. Alkoholfrei, versteht sich. „Den bekommen auch die Kinder von uns, zum Aufwärmen“, sagt Gertrud Buchholz. Weihnachtsmarkt – das ist für beide ein Ort der Begegnung, der Gespräche. Kirche sollte da „mittendrin“ sein, findet Gisela Sundermeier. Denn: „An Weihnachten darf es nicht nur um essen und trinken gehen.“