CDU Lübbecke will neuen Bürgermeister - und sieht Linke und AfD im Stadtrat

Lübbecke. In gut einem Jahr wird neben dem Stadtrat auch der Bürgermeister gewählt. Für die größte Rats-Fraktion, die SPD, die sich mit Hilfe der Wählergemeinschaft Lübbecke (WL) bisher eine Stimmenmehrheit gesichert hat, wird erneut Frank Haberbosch antreten. Auf die Frage der NW an den SPD-Fraktionsvorsitzenden, ob er es begrüßen würde, wenn die CDU oder andere Rats-Parteien einen Gegenkandidaten aufstellen würden, antwortet Torsten Stank: &bdquo;Uns stellt sich eher die Frage, ob es einen ebenso geeigneten Kandidaten gibt, der annähernd wie Frank Haberbosch für Lübbecke steht und der oder die ebenso gut für die Entwicklung unserer Stadt ist." Bisher sei der SPD noch kein lokaler Name bekannt geworden. Stank: &bdquo;Wir fänden es aber schade, wenn jemand von außerhalb aufgestellt werden würde, nur um einen Gegenkandidaten zu stellen." Zusammenarbeit mit der WL funktioniert gut Fest steht, dass die CDU vorhat, Haberbosch und der SPD Paroli zu bieten und um die Rathaus-Spitze zu kämpfen: &bdquo;Wir beabsichtigen bis zum Ende dieses Jahres eine Gegenkandidatin beziehungsweise einen Gegenkandidaten zu nominieren", teilt Fraktions-Chef Klaus-Jürgen Bernotat auf Nachfrage mit. Zur Zeit befinde man sich in Sondierungsgesprächen mit anderen Parteien, &bdquo;um einen gemeinsamen Kandidaten zu finden". Für die SPD steht Stank zufolge fest, dass Haberbosch &bdquo;mit seiner hervorragenden Arbeit ein großes, auch parteiübergreifendes Ansehen erlangt hat". Wenn das Fortführen dieser Arbeit von anderen Parteien unterstützt würde, würde man das begrüßen und sich dem nicht verwehren: &bdquo;In der Vergangenheit hat das mit der WL gut funktioniert." Unterstützung des Amtsinhabers ist keine Option Dass die zweitstärkste Fraktion im Stadtrat, die CDU, die Kandidatur des amtierenden Bürgermeisters unterstützt, ist – trotz parteiintern anderslautender Aussagen – aktuell keine Option: &bdquo;Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehe ich das nicht", so Bernotat, den zudem ein anderes Thema umtreibt: die Mehrheitsverhältnisse. Die werden sich seiner Ansicht nach durch die Kommunalwahl ändern, da weitere Parteien in den Stadtrat einziehen würden und das jetzige Bündnis aus SPD und WL keine Mehrheit mehr haben werde, ist er überzeugt: &bdquo;Ich rechne fest damit, dass die Linken sich um den Einzug in den nächsten Stadtrat bewerben werden. Auch am rechten Rand könnte sich etwas bewegen, was wir natürlich nicht hoffen." Gemeint ist die Alternative für Deutschland (AfD). Für Torsten Stank ist indes klar: &bdquo;Die Unterstützung von Frank Haberbosch ist zunächst unabhängig von den Mehrheitsverhältnissen im Rat zu sehen." Haberbosch werde &bdquo;als kompetenter Chef der Verwaltung im Amt bestätigt", ist Stank sicher. Das könne auch der politische Gegner unterstützen: &bdquo;Welche Konstellationen im Rat nach der Wahl gebildet werden könnten, darüber sollte man zu gegebener Zeit nachdenken. Lübbecker Kommunalpolitik hat einige Besonderheiten Zu den Besonderheiten der Lübbecker Kommunalpolitik gehört, dass das Amt des Bürgermeisters – mit Ausnahme des FDP-Mannes Heinrich Klöpping (1961 bis 1964) – seit 50 Jahren entweder an die SPD oder an die CDU geht. Es begann mit Wilhelm Pollheide (SPD, 1968 bis 1969) und setzte sich mit Gerhard Schmidt (CDU), Friedrich Warmann (SPD, ab 1978 CDU) und Günter Steinmeyer (SPD, 1979 bis 1999, ab 1994 hauptamtlich) fort. Seitdem hatte jeder Bürgermeister Lübbeckes das Amt nur für eine Legislaturperiode inne: Von 1999 bis 2004 Gerhard Bösch (CDU), von 2004 bis 2009 Susanne Lindemann (SPD), von 2009 bis 2015 Eckhard Witte (CDU). Frank Haberbosch (SPD) wurde mit deutlichem Abstand zu Herausforderer Dirk Raddy (CDU) im Oktober 2015 gewählt.

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