Hüllhorst-Tengern. „Last but not least": Zum letzten Ortsteilsgespräch in diesem Jahr war Bernd Rührup jetzt nach Tengern in die Grundschulaula gekommen, wo rund 50 Einwohner mit ihrem Bürgermeister über all das reden wollten, was ihnen auf den Nägeln brennt.
Das Gemeindeoberhaupt hielt sich auch nicht lange mit der Vorrede auf – Deckensanierung einiger Straßen mit überörtlicher Bedeutung, derzeitige Baumaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation an der Gesamtschule – um schnell auf „die Dinge zu kommen, die Tengern betreffen".

Die Probleme mit Legionellen in der Wasserversorgung der Turnhalle konnten durch zwei größere Maßnahmen inzwischen beseitigt werden. Abgeschlossen wurde vor einigen Wochen auch die Umgestaltung des Schulhofgeländes. „Ich freue mich sehr, dass hierbei neben den Eltern auch viele Vereine und Gruppen mitgewirkt haben", lobte Bernd Rührup das Engagement der Dorfgemeinschaft.
Wertstoffhof: Genehmigungsantrag ist gestellt
In Sachen Wertstoffhof habe der Kreis den Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung inzwischen gestellt und sei zuversichtlich, bald mit dem Bau beginnen zu können. Ziel sei es, die Anlage im kommenden Sommer in Betrieb nehmen zu können.
Vorangekommen sei die Gemeinde in Sachen Sportplätze. Es sei gelungen, die Verträge von zwei der drei gepachteten Sportplätze zu verlängern. Allein in Tengern befinde man sich noch in Verhandlungen mit dem Eigentümer. Man habe sich ein gutes Stück aufeinander zu bewegt, ist Bernd Rührup optimistisch, dass es auch hier zu einem Abschluss kommt. Der derzeit laufende Vertrag ist noch bis 2027 gültig.

Der Hochwasserschutz ist in Tengern ein topaktuelles Thema. „Seit den Überschwemmungen 2016 haben wir verschiedene Maßnahmen umgesetzt", so der Bürgermeister. Die Gemeinde hatte ein renommiertes Ingenieurbüro zu Rate gezogen, das zwei Ansätze verfolgte. Zum einen den Bau eines Regenrückhaltebeckens und zum anderen den naturnahen Ausbau des Tengerner Bachs. Wegen immenser Kosten und langfristiger Planungen habe man sich – auch auf Ratschlag der Fachleute – für den naturnahen Ausbau des Tengerner Bachs entschieden. In der Zwischenzeit wurden bereits mehrere Flächen erworben, um das Gewässer auszuweiten. Der Kauf weiterer Flächen sei angestrebt.
255.000 Euro für Hochwasserschutz investiert
Insgesamt habe die Gemeinde in der vergangenen drei Jahren für Planung, Grunderwerb und Ausweitung 255.000 Euro aufgewendet. „Das zeigt, dass der Hochwasserschutz in Hüllhorst hohe Priorität besitzt", sagt Rührup. Nicht ganz so optimistisch sind einige Anwohner. Seit dem letzten Hochwasser sei noch zusätzlich gebaut und Fläche versiegelt worden. Und so laufe noch mehr Regenwasser in den Tengerner Bach, eine Ausweitung bringe rein gar nichts, hieß es. Dem widersprach der Bürgermeister. Er verwies auf die Expertise des Fachbüros und erklärte, dass überall dort, wo gebaut werde, auch Regenrückhaltemaßnahmen gefordert seien.
Die Kritik an der Öffentlichkeitsarbeit in Sachen Trinkwasserknappheit konnte Bernd Rührup nachvollziehen, hatten die vier Kommunen des Wasserbeschaffungsverbands „Am Wiehen" das Problem doch unterschiedlich gehändelt. Lob gab es vom Bürgermeister für den verantwortungsbewussten Umgang der Bürger mit dem Trinkwasser. Inzwischen sei die Verbindungsleitung von Porta Westfalica nach Bad Oeynhausen fertiggestellt, der Ausbau des Hochbehälters in Bergkirchen werde noch indes noch etwas dauern. Trotzdem zeigte er sich zuversichtlich: „Nach allem, was wir jetzt einschätzen können, wird so eine Lage nicht mehr eintreten."
Bezirkspolizist Dieter Granzow verabschiedet
Dauerthemen bei allen Ortsteilsgesprächen sind überhöhte Geschwindigkeit und zu starke Verkehrsbelastung sowie der Ruf nach Verkehrsmessungen. Der Bürgermeister verdeutlichte, dass die Polizei grundsätzlich Anliegerstraßen nicht kontrolliere. Die Kommune nehme aber selbst Verkehrsmessungen vor. Diese dienten als Grundlage, um eventuell verkehrsberuhigende Maßnahmen zu ergreifen, wie den Einbau von Schwellen oder Verengungen oder die Einrichtung von Tempo-30- Zonen.
Begonnen hatte die Veranstaltung mit einem Abschied. Bezirkspolizist Dieter Granzow, Stammgast bei den meisten Ortsteilsgesprächen, nahm in Tengern zum letzten Mal an einer solchen Veranstaltung in offizieller Mission teil. Er geht demnächst in den Ruhestand: Ortsvorsteher Karl-Heinz Kröger dankte Granzow für seinen Einsatz über viele Jahre und überreichte einen Präsentkorb.